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Django Unchained

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Der Sklave und der Zahnarzt

Django Unchained Kritik

Django Unchained Kritik
0 Kommentare - 26.01.2013 von Mastermentos
In dieser Userkritik verrät euch Mastermentos, wie gut "Django Unchained" ist.
Django Unchained

Bewertung: 5 / 5

Mit gemischten Gefühlen betrat ich den Kinosaal. Hatte ich doch erst vor Kurzem noch einmal Death Proof und Inglourious Basterds gesehen und war mir sicher das Quentin Tarantino so langsam an Genialität und seine Werke an Zauber verlieren. Erwartet habe ich daher nicht viel. Aber ich glaube selbst wenn ich ein Meisterwerk erwartet hätte wären meine Erwartungen übertroffen worden. Ihr fragt euch jetzt vielleicht warum ihr dieses Review überhaupt noch weiterlesen solltet und glaubt zu Wissen was ihr Wissen wolltet, doch wenn ihr genau so wie ich vom Trailer nur minder beeindruckt seid und den Film unter „Nah, vielleicht schau ich ihn mir mal auf DVD an“ abgehakt habt, dann gebe ich euch jetzt ein Paar gute Gründe ihn doch im Kino zu sehen. [b]Viel Blut![/b] Das erwarten die meisten Zuschauer wenn sie Quentin Tarantino hören. Und genau das bekommen sie mit Django Unchained. Viel Blut, eine Liebesgeschichte und dazu ein paar überzogene Charaktere. Das Ganze wird mit viel schwarzem Humor in eine realistisch dargestellte, rassistische Welt gepackt und Voila, fertig ist einer der besten Quentin Tarantino Filme aller Zeiten. Da ich hier nicht Spoilern möchte, werde ich weder etwas zur Geschichte noch zu einzelnen Details erzählen, denn glaubt mir das wollt ihr mit eigenen Augen sehen. Gleich zu Beginn des Filmes merkt man das Quentin Tarantino Perfektionist ist. Jede Szene ist von der Beleuchtung bis hin zum Ton einfach stimmig. Auf die Beleuchtung solltet ihr dabei besonders achten. Tarantino traut sich in diesem Film sehr viel. Unter anderem umreisst er in mehreren Szenen einige Figuren mit einem Leuchten, das sehr trashig und billig wirken kann. Im Fall Django Unchained allerdings wirkt es einfach passend. Es hebt die Charaktere hervor und trägt zur Atmosphäre bei. Ein weiterer Punkt an dem Tarantino sich weit aus dem Fenster lehnt ist die Musik. Dabei greift er auf den original Django Soundtrack zurück, spielt Musik aus Bud Spencer und Terrence Hill Filmen und sogar aktuellem Hip-Hop/Gangster Rap bedient er sich. Hip Hop im Western? Damit wird ein ungeschriebenes Filmgesetz gebrochen, was normalerweise den Zuschauer verwirren und sogar misfallen würde. Nicht bei Django Unchained. Die Musik ist einer der größten Faktoren die zur besonders mitreissenden Atmosphäre beitragen. Und so kommt es, dass man lächelt und einfach nur „Geil“ sagen kann wenn Django und Konsorten auf Pferden durch die Prärie reiten und im Hintergrund Tupac läuft. Wenn einen die Musik nicht fesselt, dann werden es mit Sicherheit die Protagonisten Django (Jamie Foxx) und Dr. Schultz (Christoph Waltz) tun. Django macht während des Filmes eine Veränderung durch, die ihn weder zum richtigen Helden, noch zum Antihelden macht. Der Zuschauer kann sein Verhalten dabei durchaus nachvollziehen, weiss aber nicht richtig was er davon halten soll. Dr. Schultz fungiert dabei als eine Art Mentor für Django. Er ist liebenswürdig, humorvoll (wobei das eine Untertreibung ist!) und Redegewand. Christoph Waltz erhielt zu recht den Oscar für als bester Nebendarsteller. Es ist schon lange her, dass ich in einem Film so viel gelacht habe. Ich bin mir sehr sicher, dass der Zahnarzt Dr. Schultz bald zu einer Kultfigur wird. Neben den zwei Hauptfiguren gibt es zahlreiche Nebendarsteller wie z.B Leonardo DiCaprio (Calvin Candie) und Samuel L. Jackson (Stephen). Bei ihren Figuren wird deutlich welche moralischen Werte diese Gesellschaft hatte. Sie wirken auf den Zuschauer nicht wie typische Bösewichte, was daran liegt das ihr Verhalten in der damaligen Gesellschaft begründet ist. Hier sprengt Tarantino den Rahmen, in dem er Django und Dr. Schultz moralisch außerhalb dieser Gesellschaft platziert und sich die Handlung dadurch nicht den Konventionen des 19. Jahrhunderts beugt. Verstärkt wird dieses Empfinden durch die moderne Musik und durch kleine Andeutungen wie Django, der einen Wheelie mit seinem Pferd macht. Das faszinierende dabei ist die realistische Darstellung der Gesellschaft, in der sich die überzogenen, außerhalb befindlichen Figuren bewegen. Sie regt zum Nachdenken an und Charaktere wie der alte Stephen verdeutlichen die unterschiedlichen Fassetten dieser Gesellschaft noch deutlicher. Etwas das große Aufregung erzeugte war die exzessive Benutzung des [b]N[/b] Wortes. Und ja, es kommt gefühlt in jedem zweiten Satz vor. Genauso wie viele rassistische Witze. Und um ehrlich zu sein, es tut verdammt gut darüber lachen zu dürfen ohne das dir ein Moralapostel Schuldgefühle einredet. Man fühlt sich frei und spätestens ab der Hälfte des Filmes wurde das [b]N[/b] Wort so häufig gesagt das es jegliche Brisanz verliert. Es das gleiche Thema, wie das Wort aus dem Buch „die kleine Hexe“ zu streichen. Es mag für heutige Verhältnisse nicht aktuell sein, aber in der Zeit in der die Geschichte spielt war es gang und gebe. An dieser Stelle möchte ich nochmal betonen das Rassismus nicht toleriert werden darf und ein Verbrechen ist, jedoch darf die Vergangenheit genauso wenig verharmlost werden! Daher freut euch über 165 Minuten in denen ihr ausgelassen über diesen überzogen schwarzen Humor lachen könnt. Django Unchained fesselt von der ersten bis zur letzten Minute und anders als Tarantinos letztes Werk Inglourious Basterds, hat der Film überhaupt keine Längen. Ich kann nur jedem ans Herz legen sich die Entwicklung von [b]Django dem Sklaven[/b], zu [b]Django mit der Sonnenbrille[/b] und dem Humorvollen Vorantreiben der Geschichte durch seinen Partner, dem Zahnarzt Dr. Schultz anzuschauen. Ihr werdet lachen, staunen, empört sein, gespannt sein, vielleicht weinen, aber auf jeden Fall ne Menge Gänsehaut kriegen! Geht ins Kino! Ich habe bisher nur zwei Filme gesehen denen ich [b]5 Hüte[/b] geben würde, und Django Unchained ist ohne jeden Zweifel einer davon!

Django Unchained Bewertung
Bewertung des Films
1010

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