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Genug gesagt

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Prädikat: besonders wertvoll

Genug gesagt Kritik

Genug gesagt Kritik
0 Kommentare - 30.11.2013 von FBW
Hierbei handelt es sich um eine Kritik der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).

Bewertung: 4 / 5

Eva ist geschieden, hat eine Tochter, die bald ins College geht und hat als Masseurin ihren festen und treuen Kundenkreis. Doch irgendwie fehlt Eva doch ein Mann in ihrem Leben. Das ändert sich, als sie auf einer Party Albert kennenlernt. Albert ist freundlich, witzig und ebenfalls geschieden. Und obwohl er gar nicht Evas Typ ist, verliebt sie sich Stück für Stück in ihn. Alles könnte so schön sein. Doch dann macht Eva eine Entdeckung, die sie ganz schnell die rosarote Brille abnehmen lässt.

In Nicole Holofceners romantischer Komödie stimmt einfach alles. Das Timing der spritzigen Dialoge, die Figuren, die so herrlich unperfekt daherkommen und ihre großen und kleinen Probleme mit sich tragen und natürlich die rührend-komische Geschichte rund um eine zweite Chance auf die große Liebe. Julia Louis-Dreyfus ist bezaubernd entwaffnend als Eva, ihr zur Seite steht der großartige James Gandolfini in einer seiner letzten Rollen. Regisseurin Nicole Holofcener erzählt wunderbar unaufgeregt von diesen beiden Menschen und ihrem emotionalen Gepäck. Die großen Gefühle sind da, doch sie vermitteln sich ganz subtil, wie nebenbei und berühren doch tief. Ganz nah dran am wirklichen Leben, leicht erzählt und doch mit Tiefgang " besser kann ein Film nicht unterhalten.

Trailer zu Genug gesagt

Die Leichtigkeit, mit der Holofcener ihren Film inszeniert hat und den sympathischen, überzeugenden Cast führt, wecken das Interesse an dieser kleinen und doch so großen Geschichte mitten aus dem Leben. Die ansteckende Lebensfreude von Eva ist dabei ebenso überzeugend gespielt wie ihre kleinen Sticheleien, die sich nach und nach zu einem peinlichen Vorführen Alberts auswachsen. Julia Louis-Dreyfus bereichert ihre Figur mit ihrem nuancenreichen Spiel, gibt ihr Tiefe. Dem gegenüber spielt James Gandolfini seinen Albert mit einem Understatement, wie man es nur selten zu sehen bekommt. Gerade darin drückt sich das große Können dieses herausragenden Schauspielers aus. Jede Geste, jeder Blick sitzt, nichts ist zuviel.

Genug gesagt ist ein Film, der den Zuschauer berührt, da er so nachvollziehbar und mitten aus dem Leben erscheint, das Drehbuch fein beobachtete soziale Konstrukte und Konflikte aufgreift und durchexerziert und dabei doch stets leicht und unterhaltsam daher kommt. Er regt zum Lachen wie zur Selbstreflexion an. Der Zuschauer wird mit einem angenehmen Gefühl und jeder Menge Gesprächsstoff aus dem Kino entlassen und so kann der Film noch lange nachhallen.

Prädikat: besonders wertvoll

Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung

Genug gesagt Bewertung
Bewertung des Films
810

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