
Bewertung: 5 / 5
Zusammen mit dem altgedienten Astronauten Matt Kowalsky (George Clooney) unternimmt Ryan Stone (Sandra Bullock) ihren ersten Weltraumflug. Während Außenarbeiten werden sie von Houston darüber informiert, dass soeben eine russische Rakete einen Satelliten zerstörte. Kurz darauf wird die Notevakuation aller Weltraumeinheiten ausgerufen, da sich die Trümmerteile in einer Kettenreaktion zu einem Schrottsturm aufbauten. Das Shuttle mit seinen Astronauten wird getroffen und Stone wird in den Weltraum geschleudert. Und es beginnt ihr bedrückender Kampf um ihr Überleben... Das, was Sandra Bullock in diesem Film abliefert, ist allerhöchste Schauspielkunst. Ihre Ängste, ihre Nervosität, ihre Hoffnungen und vor allem ihr Überlebenskampf nehmen den Zuschauer gefangen. Sie trägt den Film in allen Ebenen. Dagegen wirkt Clooneys Arbeit wie immer. Er gibt einen souveränen Gegenpart zu der allzu schnell hektisch reagierenden Bullock. Leider kennt man seinen Charakter bereits zu gut, wenn es hier auch nicht stört. Doch so gut die schauspielerische Leistung auch ist, sie wird von den Bildern weit in den Schatten gestellt. Einerseits erlaubt Alfonso Cuarón wunderschöne Blicke auf die Erde und gleichsam - eine Umdrehung später - den freien Blick auf ein betörend schönes Sternenmeer, das zeitgleich tödlich einsam wirkt. Unterstrichen wird die Schönheit durch den Wechsel von beleuchteter und unbeleuchteter Erde, von Panoramen und Ich-Perspektiven. Zudem arbeitet er mit so wenigen Schnitten, dass die einmalige Schönheit vollkommen erfasst und dennoch über die Bilder hinaus geht. Besonders die gesamte erste Szene ist gewaltig. Gravity ist ein unheimlich realistisch wirkender Film, der gerade aus seinen geringen Schnitten, der bedrückenden Stille und der erhobenen Musik seinen Reiz zieht. Kaum jemand dürfte an den perfekten Animationen zu meckern haben. Besonders die Effekte rund um den Sturm sind genial in ihrem Einsatz (v.a. die Einschläge wirkten in der Enge sehr bedrückend). Sehr schön war dieses Mal auch, dass der Trailer den Fortgang des Films nicht sehr weit vorgreift. Der Überlebenskampf der sehr menschlich wirkenden Stone ist bedrückend, wenn auch an einigen Stellen dem typischen Hollywoodfilm Tribut gezollt wird. Wer sich an schönen Bildern berauschen kann, der findet hier seinen Film des Jahres. Seine Weite ist wohl nur im Kino derartig schön zu erleben. Gewaltig und gleichzeitig bedrückend, wunderschön und zugleich so tödlich. Ein Film so schön wie der nächtliche Sternenhimmel.
Gravity Bewertung
