Bewertung: 3.5 / 5
Inhalt: Im Jahr 2077 haben sich die Menschen von der Erde, die in einem Krieg mit Aliens durch Atomwaffen stark gelitten hat, zurückgezogen. Nur noch Techniker wie Jack Harper sind auf der Oberfläche um die Drohnen und das technische Equipment zu warten. Zusammen mit Victoria Harper dauert Jacks Auftrag lange genug, dass er kurz vor der Rückkehr zu den anderen Menschen auf TED und dem Titan steht. Doch dann stürzt ein unbekanntes Schiff ab. Jack kann eine Fremde vor den Drohnen retten. Doch diese bringt daraufhin seine Welt ins Wanken. Inszenierung: Kosinski setzt diesmal - gegenüber seinem Erstling "Tron: Legacy" - auf helle Farben und - wie in "Tron: Legacy" - auf opulente Bilder. Die gesamte Technik ist in Unschuldsweiß gehalten, dessen Hintergrund erst am Ende enthüllt wird. Architektonische Meisterwerke und wunderbar futuristisch rund gestaltete Flugobjekte entwerfen eine wunderbare Zukunftsvision. Zudem trägt deren zu erkennender Abnutzungsgrad zur Glaubwürdigkeit bei. Der hellen Technik steht die dunkle Landschaft aus Island gegenüber, die leider immer wieder von ihrer Strahlkraft einbüßt, wenn die obligatorischen Symbole darin auftauchen. Warum gerade diese von den Naturkatastrophen verschont wurden, bleibt ein Geheimnis der Filmemacher. Grundsätzlich wirkt die gesamte Technik, derer sich Jack Harper bedienen kann, wie aus einem Guss und trägt zur Glaubwürdigkeit bei. Die Flüge werden lässig mit den üblichen Kameraschwenks begleitet, die Durchquerung der Landschaften erfolgt in der Totalen. Doch immer wieder stehen dem geniale Szenen gegenüber wie dem Bad im Swimmingpool oder die Flüge durch Gewitterfronten. Die Bedrohung durch die Außerirdischen wird leider durch die wunderbar mechanisch, kalt wirkenden Drohnen in den Hintergrund gedrängt. Wobei diese ein Kapitel für sich sind: Einerseits unzerstörbare Hochburgen der Technik, die Harpers Spuren auf Kilometer verfolgen können und andererseits fliegende Steine, deren Schwachstellen jedes Mal woanders zu sein scheinen und die sich von einfachsten Flugmanövern ablenken lassen. Auch gelingt es nicht den Zuschauer richtig zu packen. Science-Fiction versierte Zuschauer erahnen bereits nach der Hälfte den weiteren Fortgang und der Showdown in dem alten Hangar ist leider nicht allzu gut geraten. Und einiges an Wirkung büßt der Film durch die vielen Abblendungen ein. Es wirkt jedes Mal wie die Beendigung eines Kapitels, was aber dem Gesamtfilm nicht zu gute kommt. Darsteller: Tom Cruise trägt den Film alleine. Denn leider wird den Nebenfiguren zu wenig Raum eingeräumt. Morgan Freeman kommt über den Stichwortgeber nicht hinaus, während Olga Kurylenko wunderbar austauschbar ist. Lediglich Andrea Risborough - auch als wunderbar unverbrauchtes Gesicht - kann zum Film auch wirklich etwas beitragen. Wenn auch ihr Charakter - wie leider alle - sehr stark ihrem jeweiligen Klischee genüge tun. So gerät Cruise Jack Harper trotz der Enthüllungen niemals in eine Krise darüber, was oder wem er nun Glauben schenken soll. Technik: Kosinski hat einen technisch hervorragenden Film erschaffen. Wunderbare IMAX-Bilder, die die großen Landschaften zur Geltung kommen lassen, verbunden mit dem Soundtrack (der Franzosen von M83) ergeben einen wunderbaren Film. Nur leider zum Ende hin sind einige Effekte zu überbordend (für das "große Finale" und teilweise dabei nicht mehr auf dem selben (sonst hohem) Niveau. Fazit: "Oblivion" ist ein durchaus sehenswerter Science-Fiction-Film, der technisch hervorragend ist, nur leider den Zuschauer nicht endgültig packt. Wer etwas mit "Tron: Legacy" anfangen konnte, wird sich auch am Stil von "Oblivion" nicht stören und einen guten Kinoabend verbringen.
Oblivion Bewertung