Bewertung: 4.5 / 5
Ein Film, bei dem man sich vorher den Trailer nicht angesehen haben soll. Er verrät zu viel und nimmt jede Überraschung vorweg. Wieder ein Werk das zeigt, dass gute Unterhaltung auch mit kaum Drumherum und schmückende Nebensächlichkeiten funktioniert. Es wird anfangs ein Date mittels Chat ausgemacht, die Personen treffen sich und diese Verabredung wird privat in den eigenen vier Wänden fortgesetzt. In diesem Haus spielt sich danach die komplette Handlung ab. Das klingt ziemlich alltäglich, doch wenn man dazu sagt, dass der weibliche Teil des Dates minderjährig ist und sich mit einem vermeintlichen Pädophilen trifft, gewinnt die Sache etwas mehr Brisanz. Das Thema wird teils sensibel und teils brutal angepackt. Zeitweise sogar schmerzhaft für den Zuschauer, wenn der sadistische Ton des Filmes angeschlagen wird. Die Schauspieler Ellen Page (bekannt als Juno) und Patrick Wilson ( Lakeview Terrace, Prometheus, Insidious) bieten bemerkenswerte Schauspielkunst. Man sieht ihnen das Widersprüchliche an, doch was davon soll man glauben. Wer ist im Recht? Sie lassen einen im Zweifel und man sucht gespannt die Antwort hinter den Charakteren. Der Film dreht sich weniger um die Thematik des Missbrauches, als um Rache und Vergeltung. Ungeachtet des Themas unterhält der Film außergewöhnlich. Man kommt nicht zum Gähnen und die 100-Minütige Spieldauer vergeht prompt. Sensiblere Zuschauer und dünnhäutige in Anbetracht auf den Plot sollten besser gar nicht an den Fim herangehen. Der Rest wird trotz des bedenklichen und gewichtigen Inhaltes gut unterhalten. Dafür ist der Film hinsichtlich der Problematik zu weit davon entfernt bierernst zu sein. Wie schon erwähnt wird hier mehr Bezug auf Repressalien genommen.
Hard Candy Bewertung