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Harte Ziele

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There Is A Hunt In New Orleans

Harte Ziele Kritik

Harte Ziele Kritik
1 Kommentar - 16.12.2013 von McDivermann
In dieser Userkritik verrät euch McDivermann, wie gut "Harte Ziele" ist.

Bewertung: 5 / 5

An die Freundes des realistischen Actionsfilms da draußen: Für Euch gibt es hier nichts zu sehen, denn wer im Kino Kugeln mitzählt, Flugbahnen von diesen berechnet oder genau weiß wie viele Fußtritte ein menschlicher Kiefer aushält wird an dem Film [b]Harte Ziele[/b] definitiv verzweifeln. Denn in dem Hollywood-Debüt von [b]John Woo[/b] geht es drunter und drüber. Die Story: Die junge Natasha Binder (Yancy Butler) ist auf der Suche nach Ihrem Vater Douglas, der in New Orleans leben soll. In der amerikanischen Kleinstadt angekommen macht Sie allerdings eine fürchterliche Entdeckung: Ihr Vater ist obdachlos und seit geraumer Zeit nicht mehr auffindbar. Nachdem die örtliche Polizei sich alles andere als hilfreich zeigt, fasst Natasha denn Entschluß auf eigene Faust nach Ihren Vater zu suchen. Nach kurzer Zeit muß Sie jedoch feststellen das New Orleans ein raues und gefährliches Pflaster ist und so bittet Sie den arbeitslosen Matrosen Chance Boudreaux (Jean Claude Van Damme) um Hilfe. Der ehemalige Marine willigt etwas widerwillig ein und zusammen beginnt das ungleiche Paar nun mit der Spurensuche. Doch kurz nachdem die Suche beginnt scheint sie auch schon wieder beendet zu sein. Die örtliche Polizei findet die Leiche von Natashas Vater in einem abgebrannten Haus! Chance traut der Sache jedoch nicht so recht, ermittelt weiter und stößt auf eine ungeheuerliche Wahrheit: In New Orleans betreiben der Geschäftsmann Emil Fouchon (Lance Henriksen) und sein Kumpane Peak van Cleef (Arnold Vosloo) eine Agentur die schwerreichen Kunden die Jagd auf lebende Menschen ermöglicht. Ihre Opfer beziehen Fouchon und Van Cleef aus den Obdachlosenheimen, in denen Sie den dort ansässigen Leuten die Chance auf einen Neuanfang versprechen, wenn Sie bei Ihren perversen Spiel mitmachen. Natashas Vater tat dies und verlor dadurch sein Leben. Die Nachforschungen von Chance und Natascha bleiben jedoch nicht unbemerkt und so geraten Sie ins Visier von Fouchon und müßen bald selber um Ihr Leben rennen. Jedoch weiß Chance wie man sich wehrt... Anlässlich der bevorstehenden Veröffentlichungen von Enemies Closer und Welcome to the Jungle wollte ich herausfinden ob der Film von 1993 auch heute noch begeistern kann. Um es kurz zu machen: Jepp, Er kann es! Harte Ziele ist ein Action-Feuerwerk dem der Style wichtiger ist als ein überraschender Story-Twist oder tiefgründige Charaktere und das ist auch gut so. Denn die Bilder die [b]John Woo[/b] und sein Kameraman [b]Russell Carpenter[/b] (True Lies) auf die Leinwand bringen sind spektakulär und brennen sich regelrecht ins Hirn ein. Woo und Carpenter benutzen in den Actionsequenzen häufig Dopplungen und Zeitlupen-Effekte so bleibt man als Zuschauer immer im Bilde was genau gerade passiert und die verschiedenen Aktionen wirken um einiges heroischer und ästhetischer als es bei einer schnellen Schnittfolge (wie in den heutigen Blockbustern vorkommend) der Fall ist. Die Action an sich ist hemmungslos überzeichnet und 0,00 % realistisch. Da wird nicht einfach so über ein brennendes Fass gesprungen. Nein, es muß mit eingesprungener Schraube sein. Munition gibs quasi unendlich warum also nicht ein halbes Magazin an den Bösewicht verschwenden nur um ihn danach zudem noch mit einen Dropkick nieder zustrecken? Diese "Heroic Bloodsheet"-Action ist bestimmt nicht jedermanns Sache aber wer Spaß an solcher Action hat (So wie ich) wird hier sehr sehr gut bedient werden! Das Setting und der Sound sind ungewöhnlich aber passen sehr gut in die Stimmung des Filmes. New Orleans ist dreckig, heruntergekommen und wirkt absolut nicht einlandend. Man kann sich schon nach kurzer Zeit vorstellen warum Fouchon und Co. gerade hier jagen. Der Score von [b]Graeme Revell[/b] (Riddick) ist mit seinem "Southern Comfort Blues Anleihen" zwar anfangs etwas gewöhnungsbedürftig unterstreicht aber letztendlich sehr gut die Bilder von Woo und Carpenter. Kommen wir zu der Charakterdarstellung: Die ist in Harte Ziele sehr einfach. Es gibt kein Grau, nur Schwarz und Weiß! [b]Van Damme[/b] ist der ultimative Held, der einer jungen Frau in Not selbstverständlich zur Hilfe eilt und anschließend auch sein Leben für Sie aufs Spiel setzt. Optisch zwar etwas anders als man es von Ihm gewohnt ist (Mit Drei-Tage-Bart und langen Haar) aber wie er und seine Kampfkunst von Woo in Szene gesetzt werden ist schon nah an der Perfektion. Schade das dieser Film die einzige Zusammenarbeit der beiden blieb :-( [b]Yancy Butler[/b] (Dropzone), die die besorgte Tochter Natasha Binder spielt, kauft man die Frau in Not, die aber auch über sich hinauswachsen kann zu jederzeit ab. Sie besteht neben all der Action und den Explosionen und ist, ganz nebenbei gesagt, mit Ihren großen, grünen Augen ein echter Eyecatcher. Kommen wir zu den Bad Guys. Dort haben wir zwei echte Highlights! [b]Arnold Vosloo[/b] (Die Mumie, 24) spielt den psychopathischen Peak Van Cleef als richtiges Dreckschwein. So stellt man sich den Handlanger eines Obermotzes vor. Skrupellos, gewalttätig und zu allen entschloßen um sein Ziel zu erreichen. Als Zuschauer liebt man es solche Typen zu hassen. [b]Lance Henriksen[/b] (Alien) ist sogar noch ne Stufe härter drauf. Sein Emil Fouchon ist cholerisch, dauerfluchend und ständig gepestet bildet mit Vaan Cleef aber ein gutes Team. Im Laufe des Films, wenn die Figur Henriksens von Van Damme´s Boudreaux greizt wird, zeigt sich wer der Chef ist. Fouchon beschimpft und tötet seine eingen Leute und zieht eine fast schon diabolische Fratze. Und wenn John Woo dieses Mienenspiel mit seinen Zeitlupen-Einstellungen noch verstärkt wirkt das ganze gleich doppelt intensiv. Stark! Der Film beinhaltet auch noch ein paar natte Nebendarsteller wie z.B. [b]Wilford Brimley[/b] (Cocoon) oder [b]Kasi Lemmons[/b] (Schweigen der Lämmer). Sie machen Ihre Sache recht gut, bleiben aber nicht lange im Hirn haften und dienen eher für ein, zwei witzige Sprüche oder dem Voranschreiten der Story. Apropos Story: Die ist in Harte Ziele nämlich nicht ohne. Das ganze Thema der Menschenjagd ist nämlich recht düster gehalten und spart auch nicht mit dem einen oder anderen Funken Sozialkritik. (Stichwort: Zivilcourage) Mir persönlich hätte es besser gefallen wenn man die düstere Komponente hier rausgehalten hätte und diese dafür dann in einem eigenen, ernsthafteren Film verbaut hätte aber das ist nur meine Meinung und Meckern auf hohen Niveau. Denn schlußendlich bleibt als Fazit nur zu sagen das dieser Film eine Perle des 90´er Jahre Action-Kinos ist und meiner Meinung nach der beste Van Damme Film! Mit dem Namen John Woo wird häufig auch das Wort Action-Ballett genannt und das trifft den Nagel hier auf den Kopf. Der Showdown (der fast das gesamte letzte Drittel des Filmes ausmacht) ist eine riesengroße Choreographie aus Martial Arts, Schießerein und Akrobatik die perfekt inszeniert und Kameratechnisch spektakulär eingefangen wurde. Wer auf sowas steht, Fan von John Woo und/oder Van Damme ist sollte sich diesen Film zu Gemüte führen. Volle Punkte! PS: Dringend davon abraten möchte ich allerdings diesen Film im Free-TV zu gucken. Der Fernseh-Fassung fehlen satte [b]19[/b] Minuten und die Schnitte sind absolut stümperhaft und zudem auch noch sinnentstellend gesetzt!!

Harte Ziele Bewertung
Bewertung des Films
1010

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1 Kommentar
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Shalva : : Moviejones-Fan
16.12.2013 10:40 Uhr
0
Dabei seit: 04.06.11 | Posts: 4.513 | Reviews: 2 | Hüte: 128
Ausgezeichnete Kritik!
Harte Ziele wird mMn sehr unterschätzt, obwohl es wirklich sehr gut inszeniert ist. Die Story ist sehr einfach gehalten, aber der Film bleibt sich treu und versucht nicht krampfhaft den Zuschauer irgendwie zu überraschen, oder mehr Schein als Sein zu verkaufen. Außerdem braucht dieser Film auch keine umfangreiche Story! Die Geschichte ist schon ernst genug, und auch die Umsetzung der Handlung ist perfekt. Die brutalen Szenen passen sehr gut zum Film und tragen auch einiges zu der guten Atmosphäre bei.

Damals hatten die Filmemacher noch den Mut in den qualitativ guten Filmen auch den passenden Grad an Gewalt zu servieren. Aber heutzutage werden ja nur noch Filme gedreht, die entweder schlecht aber dafür brutal sind, oder abgespeckte gute Filme um gerade noch PG-13-Rating zu erhalten. Für mich geht dann immer einiges an Atmosphäre verloren.
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