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Hereafter - Das Leben danach

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Drei Tode an drei Orten und drei Leben danach...

Hereafter - Das Leben danach Kritik

Hereafter - Das Leben danach Kritik
0 Kommentare - 10.02.2011 von BlackSwan
In dieser Userkritik verrät euch BlackSwan, wie gut "Hereafter - Das Leben danach" ist.

Bewertung: 2 / 5

[b]HEREAFTER - das Leben danach[i] -[/i][/b] eine Geschichte - besser gesagt: drei Geschichten, die sich gegen Ende miteinander verflechten, über ein bis heute immer wieder konträr diskutiertes Thema: [i]Nahtoderlebnisse und ihre Folgen... [/i] [i] [/i] Wer erstaunt ist, dass sich Regisseur Clint Eastwood einem solchen Thema widmet, der sei daran erinnert, dass das Thema zwar ein [i]Hauch von Mystik[/i] umweht, Clint Eastwoods [i]eigentliches[/i] Thema aber hier wohl weniger die Mystik, als die [b]Veränderung eines Lebensweges nach einem einschneidenden Erlebnis[/b] ist - und [i]das[/i] ist beileibe kein neues Thema für ihn. Um nur drei Filme herauszugreifen: In [b][i]Die Brücken am Fluss[/i][/b] verändert sowohl der [i]Tod [/i]als auch die [i]Liebe [/i]das Leben zweier Familien fundamental, in [b][i]Mystic River [/i][/b]verändert ein [i]Kindheitstrauma[/i] in Form einer[i] Vergewaltigung[/i] eines kleinen Jungen und der gewaltsame [i]Tod[/i] einer Tochter das Leben von drei Freunden fundamental, in [b][i]Million Dollar Baby[/i][/b] verändert ein brutaler Boxsportunfall mit der schwerwiegenden Folge einer Querschnittslähmung Hals abwärts das Leben zweier Menschen fundamental - und endet tödlich... Tod oder fast Tod der Figuren selbst oder ihnen nahestehender Figuren - das ist - wie in Eastwoods neuem Film [b][i]Hereafter[/i][/b] -  eben Nahtod. [b]Die Geschichte[/b] von [b][i]Hereafter[/i][/b]: eine französische TV-Journalistin und Moderatorin, [b]Marie[/b] (Cécile de France, "High Intension"),  geht während eines Urlaubsaufenthalts an der Küste Thailands auf einem Markt bummeln - und im nächsten Moment wird ihre Welt [b][i]wie aus dem Nichts[/i][/b] von einem Tsunami davon gespült. Marie ertrinkt - zumindest [i]fast.[/i] Sie kehrt in die Welt der Lebenden zurück, doch nichts ist wie vorher, sie kann ihr Leben nicht weiterführen wie es war - ihre [i]traumatische Erfahrung[/i] beginnt immer mehr Raum in ihrem Leben einzunehmen und sie beginnt, ihr diesen Raum auch zu zu geben, recherchiert, sucht nach Menschen mit ähnlicher Erfahrung, sie will verstehen und verstanden werden... Zugleich verliert ein britischer Zwillingsbruder, [b]Marcus[/b] (Frankie McLaren),  seinen wenige Minuten älteren Zwilling [b][i]wie aus dem Nichts[/i][/b] durch einen Autounfall - ebenfalls ein [i]traumatisches Erlebnis[/i]. Seine drogensüchtige [b]Mutter[/b] (Lindsey Marshal), die sich gerade zu einem Entzug aufraffen wollte, bricht zusammen und gibt Marcus zu Pflegeeltern, unfähig, sich selbst um ihn zu kümmern, da sie schon mit sich selbst so gar nicht mehr klar kommt. Marcus kann den Tod seines Bruders [b]Jason[/b] (George McLaren), zu dem er aufgeschaut, der ihn beschützt hat,  nicht akzeptieren und beginnt nach einem Medium zu suchen, um Kontakt zu Jason aufzunehmen... Diesen Wunsch könnte ihm eigentlich der amerikanische Arbeiter [b]George[/b] (Matt Damon) in San Francisco erfüllen, seit George[i][b][/b][/i] fast bei einer Operation zur Behandlung einer [i][b]wie aus dem Nichts [/b][/i]aufgetauchten Nervenkrankheit gestorben wäre, ist er, eine Folge dieses [i]Traumas[/i], ein [b][i]Medium[/i][/b] - berührt er die Hände von jemandem, von dem jemand Nahestehendes gestorben ist, kann er Kontakt zu dem Verstorbenen aufnehmen. Doch George empfindet diese Gabe als Fluch und hat ihr den Rücken gekehrt, sehr zum Bedauern seines Bruders [b]Billy[/b] (Jay Mohr), der in der Vergangenheit ihn als Medium "groß raus gebracht" hat, mit zahlreichen Kunden, eigener Webside, TV-Auftritten etc.. Ja, George hat mit seiner Gabe einmal viel Geld verdient (und Billy auch) - doch die vielen Sitzungen und der Rummel um seine Person wurden zuviel für ihn und er flüchtete in die Anonymität und geistig wie emotional wenig bis gar nicht anrührende, nervlich unanstrengende Arbeitswelt eines Fabrikarbeiters. Nun fehlt ihm zu einem "normalen" Leben nur noch eine Frau, er nimmt an einem Kochkurs teil, um dort vielleicht auch jemand Nettes kennenzulernen... und trifft dort [b]Melanie[/b] (Bryce Dallas Howard), die den Kurs aus ähnlichen Gründen besucht. Eine Romanze - [i]Liebe durch den Magen[/i] im wahrsten Sinne des Wortes - beginnt... und endet abrupt, als sie durch Zufall von seiner Gabe erfährt und aus Neugier nun selbst eine Sitzung, ein sogenanntes "Reading",  mit ihm haben möchte. Zögerlich willigt er ein, hofft, dass sie nicht wie schon andere Frauen vorher dadurch verschreckt wird  - und wird enttäuscht. Denn neben Melanies verstorbener Mutter bekommt George Kontakt zu ihrem verstorbenen Vater, der Melanie als Kind [i]traumatisiert[/i] hat - das Hochkommen dieser Erinnerung [i][b]aus dem Nichts [/b][/i]heraus durch George, der ihr die Botschaft einer Entschuldigung des Vaters übermittelt, für das was ihr Vater ihr damals angetan hat, [i]traumatisiert[/i] sie erneut - Melanie flüchtet und taucht auch nicht mehr beim Kochkurs auf. Abermals bewahrheitet sich für George seine Gabe als Fluch - und als ihm auch noch der Job gekündigt wird und Billy seine Chance sieht, ihn doch wieder zur Arbeit als Medium zu überreden - packt er seine Koffer und reist nach London, um eine Auszeit zu nehmen. Dort besucht er das Haus von [i]Charles Dickens[/i], seines Lieblingsautors, und erfährt dort von einer Lesung des Schauspielers und Sprechers [b]Derek Jacobi [/b](Derek Jacobi himself) der Dickens-Hörbücher, die er jeden Abend zum Einschlafen hört, auf einer Buchmesse. Auf besagter Messe trifft er Marie, die dort aus ihrem gerade veröffentlichten Erfahrungsbuch über ihr Nahtoderlebnis liest, er lässt sich von ihr das Buch signieren, berührt, als sie ihm das signierte Buch reicht, ihre Hand - und erfährt so, dass sie fast ertrunken, kurz tot war... Er will sie ansprechen, doch Marcus funkt dazwischen, der auf seiner Suche nach einem echten Medium über das Internet von George gelesen hat und zufällig auch in London ist - und ihn aufgrund des Fotos im Internet erkennt. Marcus schreit lauthals heraus, dass er ihn, das Medium, gesucht und nun endlich gefunden hat - George befürchtet, dass nun alle Aufmerksamkeit auf der Messe sich auf ihn richtet und flüchtet. Doch Marcus verfolgt ihn bis zu seinem Hotelzimmer, wartete stumm und geduldig unter seinem Fenster, bis George ihn schließlich hereinlässt. Und das gewünschte Reading mit ihm durchführt... kann Marcus nun endlich Abschied von seinem verstorbenen Zwillingsbruder Jason nehmen? Wird sich das Reading als hilfreich erweisen und George seine Gabe auch wieder als solche und nicht mehr als Fluch begreifen? Wird er Marie wiedertreffen? [b]Die Kritik[/b] - was nach einer tiefgründigen Geschichte über Traumata, Nahtoderlebnisse und das Suchen nach einem neuen Weg, nach dem der alte [b][i]wie aus dem Nichts [/i][/b]heraus zerstört wurde, klingt - wird dramaturgisch und in der inszenatorischen Ausführung leider viel zu simpel und nüchtern aneinander gereiht und dargestellt. Als hätte Clint Eastwood, um auch nur den geringsten Anschein eines Mystery-Streifens vermeiden zu wollen, eine wahre Scheu vor stimmungsvollen Bildern, tragenden Emotionen und gefangen nehmenden Charakteren gehabt, puzzelt sich die Geschichte immer schön abwechselnd aneinandergereiht im Wechsel der Schauplätze und Erlebnisse der Figuren aneinander - und das [i]wirklich langsam[/i] ausgedehnt auf knapp 130 Minuten, bis kurz vor Schluss die Fäden verknüpft und zu einem hastigen Ende gebracht werden. Die Länge war in Eastwoods Vorfilmen alles andere als störend, da sie getragen wurde von dramaturgisch und inszenatorisch immer mehr fesselnden Szenerien und absolut überzeugenden DarstellerInnen bis in die Nebenrollen, die den Zuschauer immer tiefer in und unter das nur scheinbar ruhige Fliessen der Geschehnisse hineingezogen haben. In [b][i]Hereafter[/i][/b] hätte das Drehbuch (Peter Morgan) noch einer gehörigen Strichfassung bedurft. Man kann sich natürlich fragen, ob schon zu Beginn des Films die x Kamera-Einstellungen der wenige Schritte über den Markt bummelnden Marie, dieses kaum ohne Ungeduld anzuschauende in die Länge Ziehen dieser [i]einen[/i] eigentlich kurz darstellbaren Szene einen Kontrast zur plötzlichen Heftigkeit der hereinbrechenden Katastrophe, die im Nu alles verschlingt, erzeugen sollte - ein Kontrast von gerade ist die Welt noch in Ordnung und jede Sekunde eines banalen kurzen Ereignisses eines Menschenlebens bummelt gefühlt über Stunden laaangsam dahin - und dann ist die gesamte Küstenstadt, ihre Einwohner und Maries Leben sekundenschnell dahingerafft. Nun, für diesen Zweck hätte diese Szene [i]dennoch[/i] kürzer sein können. Drei Einstellungen - und diese dann dafür in sich etwas länger - hätten es auch getan, statt x 1-2 Sekunden-Schnitte ein und derselben Szene in x Einstellungen, als hätte ein Laie mal eben seine erste Kamera und sein erstes Schnittprogramm ausprobiert - an eben seinem ersten Urlaubsfilm. [i]Oh, Marie IST ja in Urlaub[/i] ! [b]Nein[/b] - bei aller Tiefsinnigkeit, die man da noch errettend hinein denken könnte - nein, das hätte [i][b]so [/b][/i][b][/b]dennoch nicht sein müssen! In einem Effektfeuerwerk, das wohl emmerich-like daher kommen soll und auch größtenteils ganz gut gelingt, bricht der Tsunami hinein in den Urlaubsfilm - schaudrig anzusehen: das Schiff, das wirklich unglaublich offensichtlich künstlich von der Welle hinter den Horizont gekippt wird... Mit wenig mystischem Drumrum ist dafür gut ihr Tod und die Rückkehr Maries ins Leben dargestellt, sie sieht schemenhaft Personen, man weiß nicht, sind es tatsächliche Menschen um sie herum, die sie [i]noch[/i] verschwommen wahrnimmt oder ein bevölkertes Jenseits, das sie [i]bereits[/i] verschwommen wahrnimmt... So richtig klärt sich die Frage erst, als man als Zuschauer in einer späteren Szene sieht, wie denn das Medium George die "Geister" der Toten wahrnimmt... Und genau diese gute Leistung Eastwoods, diese so mystisch anmutende Erfahrung des Kontakts zu Toten gelungen nüchtern darzustellen, schön kontrastiert zu den angeblichen Medien, die Marcus aufsucht, bevor er George endlich trifft,  die im Gegensatz zu George eine Menge Brumborium - eben Kokuspokus - auffahren - das hätte schon absolut ausgereicht, um das Ganze natürlich erscheinen zu lassen. Auch die langgezogen erscheinende Romanze mit Melanie, die so abrupt endet,  - und die dafür wiederum mit wenigen Blicken und Szenen (diese Szenen [i]an sich [/i]sind für Momente toll!) erzählte beginnende Romanze zu Marie mag ein gewollter Kontrast sein, hätte aber dennoch im Melanie-Teil etwas kürzer und im Marie-Teil etwas länger ausfallen können. Das Problem ist eben, dass man das durchaus tiefsinnig konstruierte Geschehen leider als konstruiertes viel zu arg erkennt - der Zuschauer bleibt bis auf wenige Momente extrem nüchtern außen vor gehalten. Das liegt leider auch oder vielleicht mehr noch als am Drehbuch und der Regie an den zum Teil nicht wirklich überzeugenden Darstellern. In den drei Geschichten hat man natürlich trotz der Länge nicht viel Zeit, die Charaktere fein zu zeichnen und auszuspielen - doch zeigen andere Filme dieser Art (z.B. großartig: [i]Magnolia [/i]oder[i] 21 Gramm[/i]), dass das durchaus beeindruckend machbar ist. Während [i]Matt Damon[/i] und [i]Cécile de France[/i] ihre Charaktere durchaus überzeugend darstellen - auch wenn da sicher auch noch mehr drin gewesen wäre, wie in manchen Szenen erkennbar war (gewöhnungsbedürftig auch Damons etwas - nunja - [i]mopsigere[/i] Erscheinung als üblich, selbst wenn er als ein gesetzter "Normalo" rüberkommen sollte - auf dem Cover zumindest sieht er schlanker aus, und ein Cover soll doch auch den Charakter darstellen?), sind vor allem die Szenen der Geschichte von Marcus zum Teil wirklich schlecht gespielt - verstärkend mag da noch die deutsche Synchronisation wirken, die bei Marcus und seiner Mutter extrem gekünstelt rüber kommt. Zwischen Jimmys (Sean Penns) Trauerszene in [b][i]Mystic River[/i][/b], als er seine ermordete Tochter sieht, und der Szene, in der Marcus zu seinem auf der Straße liegenden tot gefahren Zwillingsbruder läuft - liegen Welten. Gut, Kinder als Darsteller können nicht die Reife eines Sean Penn haben - aber man hat auch schon wirklich sehr viele weitaus überzeugendere Kinder-Darsteller gesehen. Die Nebendarsteller waren erschreckend blass - Nebendarsteller hin oder her - bis auf [i]Jay Mohr[/i], in den wenigen Szenen hat er den geldgierigen Bruder absolut überzeugend rüber gebracht. Die Darstellung der [i]Melanie[/i] war hinreichend, aber sicher wäre auch da noch eine Schippe mehr drin gewesen. Vielleicht war es auch ein Fehler, nach meiner [i]Mystic River[/i]-Kritik - und so wieder auf echt gute Eastwood-Filme eingestimmt  - mir entsprechend [i]erwartungsvoll [/i][b][i]Hereafter [/i][/b]anzusehen. Doch zeigen die allgemein sehr konträren Reaktionen auf [b][i]Hereafter[/i][/b], dass ich wohl nicht die einzige bin, die extrem enttäuscht von diesem zwar in der Idee und Thematik, aber so gar nicht in der Umsetzung eastwood-liken Kinostreifen ist... Taugt vielleicht als Fernsehfilm, aber für einen Kinoabend - [i]eher nein[/i]. Da fehlt einfach die Stimmung und die nicht nur [i]per Kopf sich denken[/i] könnende, sondern auch [i]mitgefühlte[/i] Tiefgründigkeit - und zwar durch zwar langsam, aber [i]ergreifend[/i] entwickelte Charaktere und Geschehnisse - der sonstigen Eastwood-Filme. [b]Fazit:[/b] Wo Eastwood ansonsten aus einem interessanten Konstrukt einen magischen Film gestaltet hat, ist hier das Konstrukt ohne Magie geblieben. Vielleicht tatsächlich aus Furcht vor [i]zuviel[/i] Magie in einem Film mit einem magischen Thema, das nüchtern dargestellt werden soll - die [i]Mystic[/i] eines [i]Mystic River[/i] vertrocknet in [i]Hereafter[/i] leider zu 99 Prozent einfach [i]zuuu[/i] trockener Puzzelei. Ein Puzzle, dessen erste 9.990 Teile zu einem 10.000er Bild in den letzten zehn Puzzle-Stücken wird, das einen dann fertig gepuzzelt leider extrem unbefriedigt zurück lässt. [b]80 Prozent Kopf und 20 Herz  - [/b]das gibt, denn die Idee ist gut, also zählt der Kopf sagen wir zu einem Viertel Bonus noch dazu, 20+20 = 40 Prozent. Nüchtern errechnet dem nüchternen Film Rechnung getragen macht das nüchterne [b]4/10 Punkten oder 2 staubige Hütchen.[/b]

Hereafter - Das Leben danach Bewertung
Bewertung des Films
410

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