
Bewertung: 2.5 / 5
Seit dem Jahr 2000 verdingt sich Agent 47 in der Videospielreihe "Hitman" als Auftragskiller. Zwar gehörte die Reihe nie zu den ganz großen, ist aber dennoch unglaublich beliebt und überdurchschnittlich erfolgreich. 2007 wurde mit Hitman - Jeder stirbt alleine bereits ein erster Versuch unternommen, den Erfolg auch in die Kinos zu tragen, mit Timothy Olyphant in der Hauptrolle. In einem Genre, welches vor allem von Gurken bevölkert wird, stellte der Film ein durchaus ansehnliches Ergebnis dar und mit neuer Besetzung und neuem Film versucht man dies nun erneut.
Agent 47 (Rupert Friend) gilt als die perfekte Tötungsmaschine. Im Genlabor erschaffen, ist er der perfekte Auftragskiller, emotionslos und immer auf seinen Auftrag fixiert. Ohne echten Namen ist seine Kennung Agent 47 auf den Barcode in seinem Nacken zurückzuführen. Nun ist Agent 47s Talent erneut gefragt, denn das Hitman-Programm ruht schon lange, doch ein ruchloser Konzern möchte den Erfinder dieses Programms, Litvenko (Ciarán Hinds), in seine Finger bekommen, um selbst Agents produzieren zu können. Litvenko ist aber schon lange untergetaucht und nur seine Tochter Katia (Hannah Ware) kann ihn aus seinem Versteck locken. Es liegt an Agent 47, dies zu verhindern, möchte er nicht bald einer unter vielen sein, doch in seinem Gegner John Smith (Zachary Quinto) hat Agent 47 vielleicht seinen Meister gefunden...
Trailer zu Hitman - Agent 47
Hitman - Agent 47 Kritik
Warum sich Hollywood immer wieder Videospiele fürs Kino herauspickt und dann beim Versuch scheitert, diese auch angemessen auf die Leinwand zu bringen, bleibt ein großes Rätsel. Viele Spiele hätten einen Film verdient und würden auch mit wenigen Anpassungen wunderbar funktionieren, generell werden aber meistens Spiele ausgewählt, die eine große Fanbasis haben, aber inhaltlich nur schwer im Kino funktionieren. Die Hitman-Reihe ist ein Mischding, Elemente sind durchaus auf die Leinwand zu kopieren, ohne aber den ganzen Geist des Franchises wirklich greifen zu können. Hitman - Jeder stirbt alleine zeigte dies bereits und stellte ein ordentliches Ergebnis dar, welches wir uns auch von Hitman - Agent 47 versprochen haben. Ob dieser Film nun als Reboot zu werten ist oder als Fortsetzung, bleibt dabei offen, denn inhaltlich haben beide Kinofilme bis auf die Titelfigur nichts gemeinsam.
Das ist schade, denn so hätte Hitman - Agent 47 etwas mehr Substanz mit auf dem Weg gegeben werden können. Bis auf die kurze Einleitung mit Hintergründen zum Hitman-Programm präsentiert sich der Film ausgesprochen dünn im Bereich der Formung seiner Figuren. Der Ist-Zustand wird genannt, danach gilt es mal mehr, mal weniger stilisierte Action in Szene zu setzen, bei der der Hitman immer wieder gut mitmischt und auch seine aus den Spielen gewohnten Fähigkeiten und Waffen zur Schau stellt. Rupert Friend macht dabei als Hitman eine durchaus ansehnliche Figur und mimt den emotionslosen Killer überzeugend, nur hat Regisseur Aleksander Bach dabei vergessen, dass es in der Spielereihe zwar möglich war, zu roher Schusswaffengewalt zu greifen, es aber viel eher darum ging, clever und einfallsreich die Gegner auszuschalten und dabei unbemerkt wieder zu verschwinden.
Doch Action funktioniert im Kino besser und so wird die knapp 100 Minuten munter drauflos geballert. Dank ordentlicher Härte wirkt dies auch ganz ansehnlich, doch es fehlt diesen Szenen einfach das gewisse Etwas, ein wirklicher Grund, denn so sehr die Darsteller auch versuchen, ihren Figuren Leben einzuhauchen, bietet ihnen das Drehbuch kaum Raum zur Entfaltung, sie bleiben flach und eindimensional. Gut gegen Böse, dies hat zu genügen und für Grauzonen ist kein Platz. Das Ganze wirkt am Ende deswegen durchaus sehenswert, aber belanglos.
Hitman - Agent 47 Fazit
Hitman - Agent 47 ist als reiner Actionfilm durchaus als solide zu bezeichnen. Die Kampfszenen wurden nicht auf eine niedrige Freigabe getrimmt und der Hitman darf seine berühmt-berüchtigen Waffen ab und an einsetzen. Aber es mangelt leider auch immer wieder an Spannung und eigentlich werden Darsteller wie Rupert Friend, Zachary Quinto, Thomas Kretschmann und Ciarán Hinds und sogar ein Jürgen Prochnow in einer Nebenrolle verschwendet. Hitman - Agent 47 ist damit ein Film, der nur gedreht wurde, weil man es kann, nicht weil man es sollte. Einmal sehen, Spaß haben, vergessen.
