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Knight and Day

Kritik Details Trailer News
Herrlich selbstironische Agentenkomödie

Knight and Day Kritik

Knight and Day Kritik
0 Kommentare - 02.08.2010 von ZSSnake
In dieser Userkritik verrät euch ZSSnake, wie gut "Knight and Day" ist.

Bewertung: 4 / 5

Zu Beginn ein kleiner Hinweis an alle, die den Film noch nicht gesehen haben: Gebt euer Hirn an der Kasse ab, wie es sich für einen Actionfilm gehört, ansonsten werdet ihr vermutlich nicht viel Spaß bei diesem Streifen haben.   So nun zur eigentlichen Kritk:  

Inhalt:
Roy Milner (Tom Cruise) ist Geheimagent und auf der Flucht vor den eigenen Leuten. Warum und weshalb erfahren wir im Verlauf der Handlung. An einem Flughafen trifft er June (Cameron Diaz) und die beiden begegnen sich dort noch zwei weitere Male, um schließlich gemeinsam in einem Flugzeug zu landen. Wie aus den Trailern hinreichend bekannt sein dürfte, kommen die beiden nicht an ihrem Ziel an und Roy landet die Maschine in einem Feld. In Folge dieser sehr cool inszenierten Exposition entspannt sich eine Hetzjagd nach einem MacGuffin, das verschiedene Gruppierungen haben wollen und das als Motor für die gesamte Handlung dient. Alles weitere zum Inhalt solltet ihr euch im Film selbst zu Gemüte führen, da ich mich sonst der Spoilerei strafbar machen würde.  

Inszenierung:

Der Film ist durchgängig spannend erzählt und macht irrsinnig viel Spaß. Es gibt immer wieder Momente, die durchaus an die Szene mit dem Kampfjet und dem LKW aus Die Hard 4 erinnern, wo ein Logiker den Kopf schüttelt und ein Actionfan weiß, dass er im richtigen Film sitzt. Die Inszenierung ist ähnlich rasant wie die von M:I 3 und bringt einen, abgesehen von einigen wenigen Hängern in Mittelteil, rasch von einem Handlungsort zum nächsten. Und so werden neben den USA auch Österreich und Spanien, ebenso wie eine Karibikinsel besucht. Optisch hat der Film einiges zu bieten und vor allem die Verfolgungsjagden können sich absolut sehen lassen. Klar, alles vollkommen Over-the-Top, aber…who cares. Wir sitzen hier schließlich nicht in einem Charakterdrama, sondern in einer Action-Komödie. Wo wir auch schon beim zweiten Teil der Inszenierung wären: der Komödie. Der Film hat viele überaus gute lustige Momente, in denen ich wirklich schmunzeln, manchmal sogar lachen musste. Tom Cruise nimmt sich den gesamten Film über praktisch niemals ernst, sondern man könnte wirklich meinen, er wäre ein verrückt gewordener Agent, der jeden Bezug zur Realität verloren hat. Ähnliches wird von den CIA-Leuten im Film auch über ihn gesagt und man ist als Zuschauer durchaus an verschiedenen Stellen geneigt, dem zuzustimmen. Die Gags sitzen meist auf den Punkt, weil sie immer wieder relativ unerwartet kommen und auch nicht überreizt werden. Schade, dass der „mit mir – ohne mich“ Gag schon im Trailer drin war, so war er im Film natürlich schon bekannt und leider relativ ohne Wirkung. Insgesamt ist die Inszenierung aber dem Doppelgenre angemessen und wird auch gut getragen vom Darstellerensemble. 

Darsteller:
Fangen wir an bei Roy Milner alias Tom Cruise, der tragenden Rolle dieses Films. Er macht seine Sache wie eigentlich immer sehr souverän und in den Phasen, wo es schlicht um die agentische Coolness geht spielt er praktisch auf Autopilot. Diese Rolle gehört ihm einfach und das bereits seit Mission Impossible. Er kann einfach den coolen Agenten und damit hat er auch keine Schwierigkeiten. Dass er dazu aber auch noch lustig sein kann, durfte er ja bereits in seiner ungewöhnlichen Rolle als Les Grossman in Tropic Thunder beweisen. Die lustigen Szenen im Film resultieren seltener aus den Tollpatschigkeiten von June, sondern meist aus seinen selbstironischen Kommentaren, die der Figur Roy die Ernsthaftigkeit oftmals völlig abgehen lassen. Ein Kommentar zum Schluss: seine körperliche Verfassung spiegelt nicht sein Alter wieder und man sieht, dass sich Cruise im Fitnessstudio durchaus auf die Rolle vorbereitet hat. Hut ab für den Mann.
Die zweite tragende Rolle des Films ist die von Cameron Diaz gespielte June. Ein Hauch von Mary umweht die gesamte Darstellung der Figur, trotzdem bleibt es die Figur mit der meisten Entwicklung, auch wenn diese natürlich kaum nachvollziehbar ist. Von der eher ängstlichen Frau zu Anfang des Films, bis zu der aus dem Trailer bekannten, mit zwei Revolvern vom fahrenden Motorrad um sich feuernden Amazone, ist es kein logischer Schritt, sondern einfach gegebene Charakterentwicklung. Wir verstehen nicht, warum Klein-June plötzlich einen auf Ripley macht, aber wir akzeptieren diese herrlich den Actionfilm charakterisierende Tatsache, dass jeder der Held sein kann und freuen uns, dass Cruise nicht mehr alleine cool sein und Leute erschießen darf. Cameron Diaz und Tom Cruise harmonieren hier in diesem Film überaus gut und die beiden als Duo machen einfach verdammt viel Spaß und geben der Geschichte die nötige Würze.
Alle weiteren Rollen sind eigentlich nur Stichwortgeber und vermögen nicht an Profil zu gewinnen. Die wenigen die einigermaßen hängen geblieben sind:
- Peter Sarsgaard in der Rolle des Fitzgerald, der den undurchschaubaren, ehemaligen Partner von Roy spielt, bei dem man lange nicht sicher ist, wie er zu der gesamten Geschichte steht.
- Paul Dano in der Rolle des überaus nerdigen Simon Feck, der irgendwann in der zweiten Hälfte des Films einfach durch Roy an die Hauptdarsteller rangehängt wird und auch ohne viel Profil zu hinterlassen einfach auf den Punkt gespielt ist. Er lebt diese Rolle des Nerds einfach perfekt und bringt damit ein weiteres Klischee mit in den Film, was gut im Konzept aufgeht.
- Zuletzt noch Marc Blucas in der Rolle des Rodney. Blucas wird wohl den meisten noch als Riley Finn aus der Serie Buffy-The Vampire Slayer im Gedächtnis sein. Als Feuerwehrmann, Exfreund von June und kurzer Stichwortgeber darf er hier leider nicht besonders viel Profil hinterlassen, bringt aber nach der Exposition ein wenig Hintergründe für June mit in die Handlung und lockert die Szenen mit seiner Präsenz auf.  

Fazit:
Man bekommt insgesamt bei der gesamten Besetzung das Gefühl, dass bewusst auf die Hauptdarsteller hingecastet wurde. Keiner der Nebendarsteller hat genug Spielraum innerhalb seiner Rolle, um der übermächtigen Präsenz von Cruise gefährlich zu werden und einzig Diaz kann ihm Paroli bieten. Das wirkt etwas befremdlich, da man nie das Gefühl hat, die beiden Hauptfiguren wären einmal wirklich in Gefahr. Trotz allem spielt es diesem Sommerblockbuster gezielt in die Karten, da der Zuschauer nichts anderes als das klassische Hollywood-Schema des strahlenden Helden erwartet, wenn er einen solchen Film schaut. Hier ist der Weg das Ziel und nicht die intelligente Handlung, die logischen Zusammenhänge oder gar ein unerwartetes Ende. Wer Wert auf intelligente geistige Herausforderungen legt, soll bitte Inception gucken (der nebenbei bemerkt auch mein nächster Film wird). Wer einfach unterhalten werden will ohne viel nachzudenken, der ist hier goldrichtig. Der Film erfindet die Agentenkomödie nicht neu, aber er nutzt alle Konventionen des Genres und geht auch mehrfach darüber hinaus. Er traut sich immer wieder, in Richtung Persiflage auszubrechen und selbst die übermächtige Figur des Roy ins Lächerliche zu ziehen. Diese selbstironische Haltung ist es für mich auch, die den Film noch mal etwas besser macht, als er es eigentlich wäre. Als reine Actionkomödie bekäme er von mir sicherlich weniger Punkte, so jedoch auf jeden Fall einen mehr für den Mut zur Selbstironie.  

Wertung:

- Für den kritischen Zuschauer, der sein Hirn entgegen meiner Warnung mit in den Film schleppt: 3-4/10 Punkte
- Für den normalen Zuschauer, der sein Hirn an der Kasse abgegeben hat und einfach auf coole, lustige Actionunterhaltung wartet: 7/10 Punkte
+ einen Punkt gibt’s obendrauf für den erwähnten Mut zur Selbstironie

-> Damit wären wir bei einer Gesamtwertung von 8/10 Punkten

Knight and Day Bewertung
Bewertung des Films
810

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