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LenaLove

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Prädikat: besonders wertvoll

LenaLove Kritik

LenaLove Kritik
0 Kommentare - 13.03.2016 von FBW
Hierbei handelt es sich um eine Kritik der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).

Bewertung: 4 / 5

Lena fühlt sich einsam. In der Schule hat sie wenige enge Kontakte, mit ihrer ehemaligen besten Freundin Nicole versteht sie sich auch nicht mehr so gut, und ihre Mutter ist zu selten zu Hause, als dass sie zu ihr ein vertrauensvolles Verhältnis aufbauen könnte. Als Lena dann noch herausfindet, dass ihre Mutter mit dem Vater von Nicole eine Affäre hat, ihr Schwarm Tim angeblich auch mit Nicole etwas anfängt und sie selbst in der Schule zunehmend gemobbt wird, ist der einzige Mensch, dem sie sich noch anvertraut, ihr Chatfreund Noah. Noah gibt Lena das Gefühl nicht allein zu sein, sie zu verstehen. Doch weiß Lena wirklich, wer sich hinter Noah verbirgt?

Regisseur Florian Gaag verarbeitet in seinem zweiten Langspielfilm LenaLove wichtige, brisante und hochaktuelle Themen: Die Gefahren der sozialen Netzwerke, die unter dem Deckmantel der ständigen Anonymität und geringer Transparenz für junge Menschen oft nicht mehr handhabbar sind. Ebenso behandelt LenaLove auch den Lebens- und Schulalltag junger Menschen, die immer mehr unter dem Druck stehen, zu bestimmten Gruppen dazuzugehören müssen, um wahrgenommen zu werden. Den Gegenentwurf eines Indivualisten stellt Tim dar, zu dem Lena sofort eine innere Verbindung spürt.

Trailer zu LenaLove

Emilia Schüle und Jannik Schümann spielen ihre Rollen überzeugend und dienen gerade für das junge Publikum als perfekte Identifikationsfiguren. Kamera und Montage leisten hervorragende Arbeit. Klug verknüpft der Film die reale Welt im Film mit Träumen, Einbildungen und Angstfantasien, sodass der Zuschauer, genau wie Lena, nie genau weiß, was wahr ist und was nicht. Die Rollen der Erwachsenen dienen dazu, die Distanz der Generationen untereinander aufzuzeigen. Zusätzlich zeigen sie auch, dass selbst Eltern gewisse Situationen nicht besser beherrschen als die Jugendlichen.

Es ist eine düstere Welt, die Florian Gaag in seinem Coming-of-age-Cyber-Thriller zeichnet: Dysfunktionale Familien, die mühsam den Schein der Gutbürgerlichkeit aufrecht erhalten wollen, während der Blick hinter die schmucken Fassaden der freistehenden Einfamilienhäuser in fast schon Chabrol’scher Manier das ganze Elend und die moralische Verkommenheit der Erwachsenenwelt offenlegt. LenaLove ist ein ungemein kraftvoller Film, der ohne erhobenen Zeigefinger für die Zielgruppe relevante Themen aufarbeitet und auf Gefahren hinweist.

Prädikat: besonders wertvoll

Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung

LenaLove Bewertung
Bewertung des Films
810

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