Bewertung: 4.5 / 5
Wie vermutlich hinlänglich bekannt, begann Machete als Fake-Trailer vor "Planet Terror". Riesiger Fanzuspruch hat offensichtlich Rodriguez veranlasst, näher über einen ganzen Film nachzudenken, der nun, gut 5 Jahre später, zu bewundern ist. Inhalt: Der mexikanische Federales Machete (Danny Trejo) kämpft gegen den Drogenbaron Torrez (Steven Seagal), kann ihn jedoch nicht ausschalten. Stattdessen tötet Torrez Machetes Frau und Tochter. Monate später ist Machete illegal in den USA und schlägt sich als Tagelöhner durch. Der Geschäftsmann Booth (Jeff Fahey) nötigt ihn, für 150000 Dollar Senator McLaughlin (Robert De Niro), einem radikalen Einwanderungsfeind, zu erschießen. Beim Attentat wird aber selbst auf Machete geschossen, der gleiche Schütze verletzt den Senator nur. Machete wird klar, dass er nur als Bauernopfer herhalten sollte. Er macht sich daran, die Sache näher aufzuklären ... Eigene Meinung: Schnell wird klar: "Machete" nimmt sich selbst nicht besonders ernst und ist die Action- bzw. Actionthriller-Entsprechung von "Planet Terror". Eine Hommage und Persiflage des Actionkinos vorwiegend der 80er und frühen 90er folgt die Grundstory in vielen Zügen dieser einfachen Vorgabe. Gezielt werden auch in einzelnen Szenen bestimmte Actionfilme persifliert, Freunde des Actionkinos werden hier immer wieder auf Wiedererkennungswerte bauen dürfen. Aber "Machete" schafft es, mehr zu sein. Nämlich eine weitgehend gut gesetzte, reichhaltige Satire auf amerikanische (Einwanderungs-) Politik, Rechtspopulismus und Klassendünkel. Die Story spielt mit den Satire- und Hommageelementen gekonnt, überzieht Klischees und macht sich über viele Standardmuster des Actionkinos lustig. Optisch stark angelehnt an "Planet Terror" und damit dem Film der 80er und frühen 90er wirkt "Machete" trotzdem alles andere als irgendwie angestaubt. Die Inszenierung ist sehr gut, Kameraarbeit, Schnitt und Musik passen alle zusammen und sind storywirksam gehandhabt. Humor gibt es auch reichlich und passt immer richtig gut. Der Gewaltgrad ist deutlich, aber nicht so heftig, wie vielerorts geschrieben. Gewalt bleibt hier reines Satiremittel, viele Szenen leben durch bloße Andeutung. Schauspielerisch gibt es ein paar kleinere, negative Anmerkungen. Danny Trejo passt hervorragend in die Rolle, wird aber aus meiner Sicht v.a. von Fahey und Johnson übertroffen. Johnson hat leider zu wenig Leinwandzeit. Der übrige Cast spielt souverän, passend kombiniert und glaubwürdig. Lohan fällt vielleicht ein bisschen ab. Insgesamt ist Machete ein Film mit Kultpotential. Einzig ein kleiner Hänger nach etwa Zweidritteln muss noch negativ erwähnt werden. Eine Satire, eine Hommage ans Actionkino und pure Unterhaltung. Fazit: Satire, Hommage, Action und gute Unterhaltung. 9/10 Punkte.
Machete Bewertung