Bewertung: 3.5 / 5
Im vergangenen Jahr war Maze Runner - Die Auserwählten im Labyrinth für uns eine große Überraschung. Niemand in der Redaktion hatte den dystopischen Streifen wirklich auf dem Schirm und obwohl das finale Werk seine Schwächen hat, bot es doch eine ordentliche Spannungskurve und wir freuten uns auf die Fortsetzung, die nun endlich da ist.
Gerade erst sind Thomas (Dylan O'Brien) und seine Freunde aus dem Labyrinth und damit auch den Fängen von WCKD entkommen. Doch die Rebellenorganisation, bei der Thomas und seine Freunde gestrandet sind, hat ein dunkles Geheimnis und in Wahrheit hat Phase II von WCKDs Plan gerade erst begonnen. Nur mit knapper Not können die Jugendlichen entkommen, die Flucht durch die Brandwüste gestaltet sich aber als noch größere Herausforderung als es das Labyrinth schon war. Die Erde von einst ist ein desolater Ort und überall lauern Gefahren. Die im Labyrinth geschlossenen Freundschaften werden auf eine harte Probe gestellt, gilt es, neue Allianzen zu formen und neue Freunde zu finden. Und WCKD ist ihnen dicht auf den Fersen...
Trailer zu Maze Runner 2 - Die Auserwählten in der Brandwüste
Maze Runner 2 Kritik
Maze Runner - Die Auserwählten im Labyrinth war nicht perfekt, aber sehr gut und dementsprechend gespannt waren wir, wie es mit der Geschichte weitergeht. Schafft es Wes Ball erneut, die Spannungskurve aufrechtzuerhalten? Jein, denn nach dem gelungenen Auftakt war die Messlatte entsprechend hoch. Gut ist, dass es im Gegensatz zu vielen anderen Fortsetzungen und Geschichten nicht bloß wieder die bekannte Geschichte in etwas anderer Form ist, denn Maze Runner 2 - Die Auserwählten in der Brandwüste unterscheidet sich gravierend von seinem Vorgänger. Einige Darsteller und Figuren sind vertraut, das komplette Setting, die Atmosphäre und die Geschichte aber neu. Dies macht einen gewissen Reiz aus, den nur wenige Fortsetzungen bieten. Leider bedeutet es auch, dass gerade die von uns sehr geschätzten Greaver nun keine Rolle mehr spielen und dieses Mal eher zombieartige Wesen die größte Gefahr darstellen. Da das Zombiegenre allgemein gut gefüllt ist, leidet an dieser Stelle die Kreativität.
Einmal mehr kommt bei der Umsetzung der Feinde massiver CGI-Einsatz zum Tragen, wobei das etwas höhere Budget zum Vorgänger spürbar ist. Die Schauplätze sind größer, die Effekte an vielen Stellen besser und überhaupt wird dieses Mal mehr Abwechslung fürs Auge geboten. Leider wird dabei auch auf eine inzwischen gängige Unsitte zurückgegriffen, alles, aber auch wirklich alles aus dem Computer zu zaubern. Selbst Tiere werden auf diese Weise am Computer erschaffen, scheinbar gibt es auf dieser Welt keine echten Ratten mehr zu filmen.
Stand im ersten Teil das Geheimnis des Labyrinths im Mittelpunkt, ist in Maze Runner 2 die Flucht der Protagonisten der zentrale Storyaspekt. Dabei verliert sich Ball aber ein wenig zu sehr in dem Fluchtgedanken und präsentiert in 133 Minuten zwar erheblich mehr Schauplätze, die sich auch abwechslungsreich geben, doch gerade die Charakterentwicklung bleibt deutlich auf der Strecke. Um neue Charaktere zu etablieren, geraten manche Figuren völlig in den Hintergrund. Thomas Brodie-Sangster als Newt, im letzten Jahr einer der Höhepunkte, wirkt blass und uninteressant, da ihm kaum Leinwandzeit vergönnt ist. Da hat Dylan O'Brien als Thomas schon mehr zu tun, aber gerade Kaya Scodelario als weibliches Gegenstück gerät völlig in den Hintergrund. Generell wäre es wünschenswert, wenn die gesamte Reihe mit ein paar bekannteren Gesichtern aufgewertet worden wäre. So hat es gerade Die Tribute von Panem - The Hunger Games gut getan, dass Hauptfiguren mit Newcomern und die zentralen Nebenfiguren mit gestandenen Darstellern besetzt wurden. Hier bleibt Maze Runner 2 - Die Auserwählten in der Brandwüste zurück und da helfen auch Aidan Gillen und Alan Tudyk nichts. Ein wenig mehr Starpower hätte gutgetan.
Maze Runner 2-Bewertung
Im direkten Vergleich ist Maze Runner 2 - Die Auserwählten in der Brandwüste etwas schlechter als sein Vorgänger. Die Spannung stimmt zwar weiterhin, kann aber nicht mit dem Erstling mithalten und die Story ist letzten Endes nichts weiter als eine große Hetzjagd von A nach B. Aufgefangen wird das alles durch etwas mehr Komplexität, der daraus resultierenden längeren Laufzeit und deutlich größere und bessere Effekten. Wem der erste Film gefallen hat und wissen will, wie es weitergeht, muss in Maze Runner 2 rein. Anfang 2017 erfahren wir dann, wie die Geschichte in Maze Runner 3 - Die Auserwählten in der Todeszone zu Ende geht.