Bewertung: 4 / 5
Roboter die sich richtig schön auf die Fresse hauen. So lautet das simple Konzept dieses Films mit Hugh Jackman in der Hauptrolle. In Zeiten von „Transformers“ und beinahe unendlichen technischen Möglichkeiten überrascht solch eine Idee Niemanden.
„Real Steel“ ist ein Film, der sich hauptsächlich an das männliche Publikum richtet und mit seinen super choreographierten Fights punkten kann. Wenn die Roboter im Ring stehen und Schläge austeilen, ist das an Coolness nicht zu übertreffen und es sollte jedem Boxfan schwer fallen ruhig im Kinosessel sitzen zu bleiben. Auch die Underdog-Story um den unbekannten Atom, der sich seinen Weg bis letztendlich zum Weltmeisterkampf durchboxt, lässt einen mitfiebern.
Trailer zu Real Steel - Stahlharte Gegner
Vom Underdog zum Weltmeister? Handelt nicht jeder zweite Boxfilm davon? Natürlich, kreativ kann man „Real Steel“ zu keinem Zeitpunkt nennen, zu offensichtlich wird von anderen Filmen abgekupfert.
Der Aufstieg Atoms erinnert nicht nur manchmal an „Rocky“. So sollte jedem „Rocky“-Fan spätestens vor dem letzten Kampf bewusst sein wie dieser endet.
Die Vater-Sohn-Geschichte bedient sich auch dem Konzept eines Stallone- Films, nämlich „Over the top“. Was schon beim Stallone-Film damals mau war, erreicht auch hier keine Topqualität. Das Verhältnis zwischen Vater und Sohn in „Real Steel“ ist meiner Meinung nach zwar weniger störend und auch glaubwürdiger, als es bei „Over the top“ der Fall war. Aber die Dummheit, der von Jackman gespielten Figur ist einfach unaussprechlich nervend, somit hätte man sich die komplette erste halbe Stunde des Films sparen können.
Die Figur Charlie Kenton ist so oberflächlich und klischeebeladen, dass man es fast schon als verarschend auffassen könnte, wie ernsthaft hier der Charakter dargestellt wird und mit welcher Energie Regisseur Levy versucht die Tiefgründigkeit und Vielschichtigkeit des Charakters herauszustellen. Auch die eingeschobene Liebesgeschichte zwischen Charlie und Bailey wirkt gezwungen. Darüber hinaus erinnerte mich der Film zwischenzeitlich noch an „Leon“, einen Actionfilm mit Jean-Claude Van-Damme, indem es um Straßenkämpfe geht.
Alles in allem ist der Film recht unterhaltsam und macht richtig Spaß, wenn sich die Roboter fetzen. Die ganze Story drumherum hätte man deutlich kürzen können. Eine halbe Stunde weniger Spielzeit hätte dem Film sicherlich gut getan und ihn kurzweiliger gestaltet. So besitzt der Film recht häufig langweilige Momente, die dem Film das Tempo nehmen.
