Bewertung: 4 / 5
Nach den Trailern war ich etwas skeptisch, ob die offensichtliche Hunde-Animation von Buck im Film unnatürlich und störend werden würde, doch die tolle Kritik von Moviejones hat mich dann doch überzeugt, ins Kino zu gehen. Eine gute Entscheidung.
Meine Kritik enthält einige Spoiler im ersten Abschnitt.
Trailer zu Ruf der Wildnis
Grobe Handlung (Spoiler)
Mittelpunkt in „Ruf der Wildnis“ ist der Hund „Buck“ und dessen abenteuerliche Reise vom Süden der USA bis zum Yukon in Alaska. Buck gerät quasi von einer Situation in die nächste, und jede davon hat eine kleine Handlung spendiert bekommen. Es beginnt im Süden der USA als Familienhund, dann geht es weiter Richtung Alaska und seine Erlebnisse als Schlittenhund und Rudelsführer im Auftrag eines Postkuriers (Omar Sy) und zum Ende hin erlebt Buck mit John Thornton (Harrison Ford) eine abenteuerliche Reise am Yukon, bis er schlussendlich seine wahre Bestimmung bei einem Wolfsrudel findet.
Die Geschichte ist emotional stark und wird sehr gefühlvoll erzählt. Von Anfang an fühle ich mich in die Handlung hineingezogen und von ihr mitgerissen. Schön ist, dass sich die Handlung für jede der Geschichten genügend Zeit nimmt, sodass man auch ein Gefühl für die Charaktere bekommt.
Zwei Dinge haben mich allerdings etwas gestört. Zum Einen finde ich es etwas schade, dass man das Schlittenhunde-Rudel zum Ende nicht mehr wiedersieht und zum Anderen war das Finale etwas zu schnell abgehandelt. Der Film hätte gerne noch zehn bis 15 Minuten länger gehen dürfen. Das ist aber Kritik auf hohem Niveau.
CGI-Animationen
Wie bereits angedeutet, war ich im Vorfeld etwas skeptisch bezüglich der rein animierten Version von Buck, welche zudem menschliche Gesichtszüge annimt und weniger wie ein echtes Tier wirkt. Im Kino allerdings hat mich das überhaupt nicht mehr gestört. Im Film sind praktisch alle Tiere animiert, von Hunden über Karnickel bis hin zu den Fischen im Wasser oder einem Bären und einem Wolfsrudel. Es wirkt am Ende mehr so wie bei „Junglebook“: es sind eher die Menschen, die das Gast-Team bilden, nicht die Tiere. Aber die Interaktionen zwischen Menschen und den Tieren wirkt unglaublich real, so als ob echter Mensch und animiertes Tier tatsächlich nebeneinander stünden. Klasse gemacht! Zudem ist is in der Tat beruhigend, dass keine Tiere für den Film leiden mussten, was klar für die CGI-Technik spricht.
Kamera / Szenenbilder
Die Aufnahmen von Alaska sind wirklich atemberaubend und werden häufig mit schönen Weitwinkelaufnahmen und Kamerafahrten aus der Luft festgehalten. Die Naturaufnahmen sind einfach traumhaft schön.
Musik
Die Musik ist ein wahres Fest fürt die Ohren. Die Musik passt immer zu der Zeit des Goldrausches, zu den Naturaufnahmen und den Abenteuern. Wirklich fantastische Arbeit des Komponisten. Was mich am Ende völlig überrascht hat: John Powell ist der verantwortliche Musik-Komponist für den Film gewesen. Im Nachhinein kann ich nur sagen, dass Powell auch hier wieder einmal bewiesen hat, dass er ein echtes Händchen für passende und gefühlvolle Filmmusik hat. Ein echt talentierter Film-Komponist.
John Powell zeichnet sich übrigens auch verantwortlich für die grandiose Filmmusik zu „Solo – A Star Wars Story“. Ich bin auch weiterhin der Meinung, dass Powell der beste und würdigste Nachfolger für John Williams wäre, wenn es um zukünftige Star-Wars-Musik geht. Seine Musik zu „Solo“ hat mich unglaublich gut gefallen und ist definitiv einem Star Wars-Film würdig.
Für mich einer der besten Filmkomponisten unserer Zeit.
Fazit
Diese Version von „Ruf der Wildnis“ ist ein herzensschönes Hunde-Abenteuer-Drama mit wunderschönen Landschaftsaufnahmen und einer wundervollen Musikuntermalung. Von meiner Seite aus eine absolute Empfehlung für Fans von Abenteuerfilmen, Hunden oder der Natur. Ich könnte mir vorstellen, ihn mir noch einmal anzusehen.
8/10 Punkte – Sehr Gut - Mittlerer Wiederschauwert