Bewertung: 3.5 / 5
The Running Man" ist eine Adaption von Stephen Kings "Menschenjagd", die sich sämtlicher potentieller Drama- und Thriller-Elemente entledigt und die Geschichte zu einem Arnie-Actioner umfunktioniert. Und selbst unter den Arnie-Actionern zählt der Film eher zu den schlechteren.
Dennoch:
Als alberne, extravagant kostümierte, unfreiwillig komische und cheesige Parodie auf die Begeisterung der (US-)Bevölkerung für das Fernsehen mit all seinen Reality-Programmen, Spiele-Shows und Wrestlingskämpfen trifft "The Running Man" letztendlich den Kern der Sache. Insbesondere gilt das für die Wrestling-Begeisterung, das sage ich als jemand, der sich manchmal ebenfalls gerne Wrestling anschaut - wenn auch nur das heutige und nicht jenes aus den 80ern. Passenderweise muss sich Arnie hier zudem durch diverse Gegner kämpfen, die mit professionellen Wrestlern besetzt wurden.
Bedeutend interessanter ist jedoch die Metaebene mit Arnie als Actionheld.
Die TV-Show "The Running Man" ist so angelegt, dass normale Menschen sie nicht überleben können, dafür braucht es schon Kerle vom Kaliber eines Arnold Schwarzeneggers: körperlich fit, schnell und muskulös. Deswegen möchte der TV-Host Arnie auch unbedingt für die Show haben, weil er die Quoten steigert.
Anhand dieses Spielekonzepts spiegelt "The Running Man" typische Actionfilme der 80er Jahre wieder, Bizeps-Actionhelden wie Arnie gelingt das, woran normale Menschen im echten Leben scheitern würden. Die Zuschauer feiern das, auch wenn Arnie erst noch ihre Sympathie gewinnen muss. Wenn er sich gegen Ende dann aus dem Show-Stadion auf die Bühne der Sendung kämpft und den Actionhelden vor Live-Publikum performt, nimmt der Film sogar noch surrealistische Züge an. Und indem Arnie daraufhin den Host in den Tod schickt und meint, dass es das ist, was die Zuschauer sehen wollen, dann spricht er die Wahrheit. Denn die meisten Zuschauer erwarten von einem Actioner, dass der Gute am Ende die Bösen besiegt.
Ob das alles genau so beabsichtigt war, sei jetzt mal dahingestellt, beim Drehbuchautor Steven E. de Souza ("Phantom Kommando", "Stirb Langsam 1 & 2") könnte ich es mir zumindest vorstellen. Auf jeden Fall lässt sich "The Running Man" als Hommage und Kritik am (80er-)Actionkino lesen.