
Bewertung: 3 / 5
Versprochen, wer mit Anhang in Sonic the Hedgehog geht, wird seinen kleinen Blagen einen witzigen Kinomoment verschaffen. Um uns herum giggelte es die ganze Zeit, so dass Paramount Pictures nicht alles falsch gemacht haben kann. Nur bietet der Film für Retrofans kaum etwas, der sich Lichtjahre entfernt vom Game-Franchise positioniert und nur einige wenige geliebte Elemente auf die Kinoleinwand bannt.
Sonic the Hedgehog Kritik
Sonic, ein irrwitzig blauer und schneller Igel, muss von einer Sekunde auf die andere seine Heimat verlassen und wird, der güldenen Ringe sei Dank, auf die Erde katapultiert. Für seine eigene Sicherheit wäre es ganz angebracht, sich still zu verhalten, doch so ein Pubertier ist schwer zu bändigen. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis jemand auf ihn aufmerksam werden musste, doch das ist zum Glück der nette Kleinstadtpolizist Tom (James Marsden), der ihn als Erster aufspürt. Wie gut, dass Sonic nun einen Freund hat, denn plötzlich taucht mit Dr. Robotnik (Jim Carrey) ein fieses Genie auf, das unseren kleinen blauen Kumpel fast um die ganze Welt jagt...
Trailer zu Sonic the Hedgehog
Im Juni 2014 berichteten wir das erste Mal über eine neue Verfilmung der beliebten SEGA-Spielereihe. Doch dann kam im Frühjahr 2019 der erste Trailer raus und nach dessen Sichtung waren viele Fans entsetzt. Am Ende musste nachgearbeitet werden und der Kinostart von Sonic the Hedgehog rutschte nach hinten. Nun kommt die überarbeitete Version nahezu zeitgleich in den USA und auch bei uns raus und der Film macht speziell für eine Zielgruppe sehr viel richtig.
Sonic ist knuffig, flitzt wie kein Zweiter und hat den einen oder anderen frechen Spruch auf den Lippen. Synchronisiert von Julien Bam, einem der bekanntesten deutschen YouTuber, haben wir im ersten Moment nicht ganz so Gutes erwartet, aber tatsächlich passt Bams Stimme gut zum frechen Hauptdarsteller. Der trumpft in vielen Szenen mit James Marsden auf, der nach Hop - Osterhase oder Superstar? nun einen neuen CGI-Kumpel gewinnt und solche Rollen irgendwie sehr charmant spielt.
Doch wo Sonic, da ist Dr. Robotnic nicht fern (niemals Eggman für uns!), und der wird albern-genial von Jim Carrey dargestellt. Ein bisschen Overacting kann in so einer Rolle nicht schaden und so liegen viele Lacher im Zusammenspiel mit Sonic und seinem Widersacher. Es ist und bleibt Jim Carreys Metier und wo andere Schauspieler nur Platzhalter sind, rockt er das Ding.
Doch so vielbeschworen Videospieleverfilmungen auch auf eigenen Beinen stehen sollten, so fehlt Sonic the Hedgehog etwas, das Herz für Spieler der ersten Stunde bedeuten würde. Natürlich gibt es Anleihen - ein bisschen Geflitze zu Beginn in der Green Hill Zone, die Ringe und Dr. Robotnik - das war es eigentlich schon, was Film und Game verbindet. Wir hätten uns gewünscht, dass Sonic etwas mehr Retrocharme bietet, was selbst Pixels bei aller Kritik schaffte, und ein Film wird, der Jung und Alt in seinen Bann zieht.
Man darf ja noch träumen, nur wie so oft kann man leider nicht alles haben. Aufgrund des Spaßfaktors für die kleineren Zuschauer vergeben wir 3 Hüte.
