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Super 8

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Super 8 Kritik

Super 8 Kritik

Super 8 Kritik
0 Kommentare - 08.05.2022 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Super 8" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

Im Sommer 1979 drehen die Jugendlichen Joe Lamb (Joel Courtney), Alice Dainhard (Elle Fanning), Charles Kaznyk (Riley Griffiths), Cary McCarthy (Ryan Lee), Preston Scott (Zach Mills) und Martin Read (Gabriel Basso) mit seiner Super-8-Kamera einen kleinen Film, als sie Zeuge eines Zugunglückes werden. Plötzlich übernimmt das US-Militär die Kontrolle und versuchen, das Problem zu vertuschen. Der örtliche Sheriff Jackson Lamb (Kyle Chandler) ahnt, daß etwas faul ist, als sich weitere Unfälle ereignen.

Denke man eine gewisse Zeit zurück, so wühlt Super 8 in unseren Seelen und trägt gewisse Gefühle ans Tageslicht. Denn der Film entstand in einer Zeit, in der die Figurenkonstellation und auch die gesamte Handlung noch etwas stark romatisierendes zu sich hatten, oder besser gesagt man sich dieser Romantisierung auch gerne hingab. Die späten 1970er Jahre, beziehungsweise 1980er Jahre sind filmhistorisch die Zeit, die das Kino für immer verändern sollte. Viele Filme haben sich jener Huldigung bereits angenommen, sodass es vermutlich heute jeder verstanden hat. Der Film ist eine Liebeserklärung an all das, was dem Mainstream-Kino auch heute immer noch nachhängt. Eine Gruppe Jugendlicher, die einander hochziehen und eine tiefe Freundschaft pflegen, ein Mysterium, daß in großen Effekten mündet und eine antagonistische Instanz, die nicht selten auch auf Seiten der Regierung zu finden sind. Super 8 spart keines dieser Klischees aus und ist insofern keines Wegs ein innovatives Werk. Retrospektiv mag der Film daran kranken, daß er eben nun lange nicht mehr das einzige Werk ist, welches sich mit Erinnerungen anlegt und dennoch kann man ihm das nicht gänzlich zum Vorwurf machen.

Trailer zu Super 8

Wobei der Film durchaus nicht so simpel gehalten ist, wie er auf den ersten Blick erscheint. Denn während Filme häufig eben nur das sind, was sie zu sein scheinen, ist dieser Film ab einem gewissen Punkt ein harter Cut mit den Erwartungen. Der Film überrascht da, wo es zunächst niemand erwartet und funktioniert dennoch so gut. Denn was hier zunächst wie eine weitere Coming of Age-Verfilmung anmutet, ist in Wahrheit eine verdammt gute. Hier wird in erster Linie zitiert, sodass Fans von Die Goonies (1985), The Breakfast Club (1985), aber auch insbesondere Stand By Me – Das Geheimnis eines Sommers (1986) auf ihre Kosten kommen. Doch während spätere Werke und auch speziell spätere J. J. Abrams Filme quasi nur noch aus Zitaten bestehen, ist dieser Film eben dennoch eigenständig. Daß liegt zum einen an der Kreativität, mit welcher die Geschichte ihren Lauf nimmt und auf der anderen Seite auch an den lebendigen Charakteren, die eine durchaus organische Freundschaft pflegen. Doch nicht nur ist es eben jener Teil, der so viel Spaß macht. Gleichsam ist es eben auch die Wendung, die den Film dann zu einer Mischung aus Science-Fiction-Katastrophenfilm werden lässt, ohne, daß der Zuschauer die Wandlung nicht tragen könnte.

Klar setzt das Werk vielleicht ein wenig mehr als nur auf eine Prise Klischee, wenn es etwa um die stark traumatisierte Hauptfigur, die den Verlust seiner Mutter verarbeiten muss, geht. Denn man kennt das, sobald ein Familienmitglied das zeitliche segnet, löst das unweigerlich auch eine Kettenreaktion aus. Andere Familienmitglieder überbehüten, andere Charaktere sind mit dem Geschehnis verbunden und so weiter und so fort. Der Film versucht einem dabei aber dennoch nicht seine Charaktere, als das Neuste in Sachen Technik anzudrehen und insofern lässt man ihm auch das gerne mal verzeihen. Zumal das gesamte Werk ohnehin eine Verneigung von Steven Spielbergs Schafen darstellen will. Spannend hingegen ist dann doch die Figurendynamik, die ähnlich wie die Vorbilder des Losers-Clubs fungieren und eben einen Reiz aus den ständigen Beleidigungen unter den Freunden ziehen. Und genau deshalb wirken die Figuren so nahbar und schließen sich auch in unser Herz. Dabei schadet es auch nicht, daß der Film mit dem ebenfalls gängigen Mythos um idealisierte Väter aufräumt. Viele der Figuren leiden eben darunter, daß ihre Erzeuger eben nicht so sind, wie Hollywood sie gerne zeichnet. Das macht den Film dabei sehr nahbar und auch insofern authentisch. Es sind ganz klar komplexbeladene Figuren, die aber auch ihre Probleme nicht einfach durch ein Gespräch loswerden.

Dabei wird die Suche der Figuren natürlich mit dem starken Forscherdrang der frühen Adoleszenz erklärt, nach welcher die Figuren eben spielerisch und naiv in einem Abenteuer landen. Wenngleich der Film hier zu scheitern drohte, schafft er es dennoch die ganze Zeit, die Würde der Figuren, also der jungen Figuren zu erhalten. Denn das Drehbuch schreibt hier zunächst erstmal Menschen, bevor es Kinder schreibt. Daß ist insofern erfrischend und steht in der Tradition von John Hughes Werken, die gerade in jungen Menschen sehr viel Durchdachtes entdecken. Gleichsam paart der Film das mit einem starken Antrieb, der vor allem den cinephilen Menschen Genugtuung verschafft. Denn hier wird an Zitaten nicht nur nicht gespart, sondern sie werden clever vom Film als Teil der Geschichte verstanden.

Als Hommagen noch in Ordnung waren, gelang es Super 8 durch eine clevere Geschichte und sympathische Figuren zu punkten. Retrospektiv krankt der Film daran, daß sein Stand auch heute nichts mehr hat, was man nicht schon zur Genüge gesehen hätte. Und dennoch ist der Film insofern doch mehr als eine bloße Hommage, weil er mit den Ideen spielt, sie aber glücklicherweise nicht zum Hauptthema macht.

Super 8 Bewertung
Bewertung des Films
710

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