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The Future

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Das Leben ist erst der Anfang

The Future Kritik

The Future Kritik
0 Kommentare - 24.10.2011 von FBW
Hierbei handelt es sich um eine Kritik der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).

Bewertung: 4.5 / 5

Die Zukunft, die ist nicht rosig. Zumindest für Leute nicht, die in ihren Dreißigern gemütlich in den Tag hineinleben und noch immer nicht wissen, was sie mit ihrem Leben eigentlich anfangen wollen. Miranda July, die vor sechs Jahren mit ihrem schillernden Debüt Ich und Du und alle, die wir kennen noch die kleinen Glücksmomente im Alltag fand, ist plötzlich erwachsen geworden. "Es ist zu spät für uns", stellt die Regisseurin, die auch in ihrem neuen Film The Future die Hauptrolle spielt, ganz beiläufig fest. Doch da ist ja noch die Katze Pfötchen. Und die hat ihre ganz eigenen Pläne.

The Future ist ein Film, der aussieht wie das Poesiealbum einer Erwachsenen, die das Erwachsensein nicht einfach hinnehmen will, sondern der Ernsthaftigkeit die verletzliche Stirn bietet. Zusammen mit ihrem Freund Jason (Hamish Linklater) stellt Sophie (July) eines Tages fest, dass das Leben vorüberzieht wie die Wolken am Himmel. Da kann man nichts machen. Das muss man akzeptieren.

Doch der Weg zur Erkenntnis, auf den Pfötchen das verschrobene Pärchen schickt, ist lang. Sophie und Jason haben die Katze auf der Straße gefunden. In einer Tierklinik soll sie gesund werden und in 30 Tagen nach Hause kommen. "Dann müssen wir ja Verantwortung übernehmen", stellen die beiden erschrocken fest. Und Verantwortung macht alt. "Wir sind dann 40, das ist fast 50. Und danach kommt nur noch das Kleingeld des Lebens."

Pfötchen amüsiert das alles. Die Katze schwebt über allem, beobachtet Sophie und Jason aus dem Off und kommentiert ihre verzweifelten Versuche, ihrem Leben in einem Monat einen Sinn zu geben. "Ich bereite mich darauf vor, etwas ganz Großes zu machen. Seit 15 Jahren", erkennt Sophie. Aber irgendwann müssen Pläne aber auch mal umgesetzt werden. Sophie und Jason haben das schlichtweg vergessen. Jetzt sind sie unter Zeitdruck.

"Man muss wach sein", sagt Jason, rettet Bäume und merkt nicht, dass Sophie eine Affäre beginnt. Dafür stellt er bei einem Rentner fest, dass die jungen Leute dieselben Sachen in der Wohnung haben wie die alten. Das macht ihm Angst.

In hinreißenden Vignetten - nicht perfekt zusammengefügt und immer ein wenig holprig erzählt - suchen Sophie und Jason nach der Wahrheit über das Leben. Dabei haben sie eigentlich schon lange gefunden. Es fällt ihnen nur schwer, sich das einzugestehen. Und noch schwerer, die Schmerzen zu ertragen, die sie sich zwangsläufig zufügen müssen.

Ihnen dabei zusehen, ist allerdings das reinste Vergnügen. So künstlich, verschroben und verspult sind die Episoden, die sich Performancekünstlerin Miranda July einfallen ließ. Sie begegnet all den bitteren Momenten mit entwaffnender Aufrichtigkeit und findet einmal mehr die kleinen Glücksmomente im Alltag. Und am Ende ist es gar nicht mehr schlimm, mit Mitte 30 noch nicht zu wissen, was man will. Denn wie Pfötchen weise spricht: Das Leben ist erst der Anfang.

The Future bekommt 4,5 von 5 Hüten.


(Quelle: teleschau - der mediendienst | Andreas Fischer)

The Future Bewertung
Bewertung des Films
910

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