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The King’s Man - The Beginning

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The King’s Man: The Beginning Kritik

The King’s Man - The Beginning Kritik

The King’s Man - The Beginning Kritik
0 Kommentare - 03.08.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "The King’s Man - The Beginning" ist.
The King’s Man - The Beginning

Bewertung: 2.5 / 5

Conrad (Harris Dickinson) wird von dem Aristokraten Orlando, Duke of Oxford (Ralph Fiennes) in die Welt der britischen Spionage entführt. Dabei treffen sie auf den gefährlichen Russen Grigori Rasputin (Rhys Ifans), der Zusammen mit dem serbischen Attentäter Gavrilo Princip (Robert Aramayo) und dem Shepherd (Matthew Goode) eine Verschwörung ausheckt, in die auch die Monarchen George V., Wilhelm II. und Nikolaus II. (alle Tom Hollander) verwickelt werden. Zusammen müssen Conrad und Orlando diesen Plan vereiteln und die Welt retten.

Libertäres und reaktionäres Kino ist eine Gefahr für die Menschheit. So pathetisch das anmutet, so richtig ist es. Gerade weil diese Kunst sich von allem staatlichen löst und ein Feindbild in vorherrschenden Strukturen sieht, ist sie problematisch. Sie hat sich abgewendet und ist der Überzeugung, daß nur eine Erneuerung und neue Strukturen die Welt retten können. Diese These kann man Teilen oder man lässt es halt. Nicht wenige libertäre haben ja einen realistischen Ansatz und mit einigem auch sicherlich recht. Clint Eastwood gehört mit seinem Schaffen auch in jene Kategorie. Und dann ist da noch Matthew Vaughn, der zu Beginn seiner Karriere mit Werken wie Layer Cake (2004), Der Sternwanderer (2007) oder auch Kick-Ass (2010) von sich reden machen konnte. Doch diese Zeit des fähigen und an Guy Ritchie erinnernden Handwerkers ist auch seit einigen Jahren vorbei und verschaffte ihm mit Kingsman: The Golden Circle (2017) den Ruf eines recht dubiosen Filmemachers. The King’s Man: The Beginning ist da sicherlich nicht anders. Ein Film, der eben jenes Libertäre Weltbild lebt und wo Charaktere sich zunehmend von staatlichen Regeln und Regulierungen lösen, um die alleinige und tatsächliche filmische Moral voranzutreiben. Wir brauchen absolute Freiheit, aber keine absolute Moral. Und darin begeht dieser Film schon in seiner Grundkonstellation einen fatalen Fehler. Diese Institution der Kingsman scheint übermächtig und hat aber keine staatliche, also demokratische Regulation. Im Prinzip ist das Selbstjustiz wie im Western.

Trailer zu The King’s Man - The Beginning

Ob man The King’s Man: The Beginning allerdings dermaßen ernst nehmen sollte, bleibt fraglich. Das geschichtliche Verständnis von Vaughn geht über eine 5- in einer Mittelstufenklasse nicht hinaus. Fast absurd und schwer zu folgen, werden unterschiedlichste politische Strömungen hier vermischt, die alle irgendwie einem Narrativ der Weltherrschaft folgen. Ja, im Prinzip lichtet Vaughn eine abstruse Verschwörungstheorie ab, in welcher Hitler, Rasputin und Lenin in einen Topf des Bösen geworfen werden. Nun, man kann das so sehen und sicherlich hat das Werk auch einen realistischen Kern darin, wenn es sagt, daß solche Mächte immer zulasten des einfachen Volkes gehen. Doch wie gesagt, Hitler, Rasputin und Lenin gleichzusetzen, daß ist äußert fragwürdig und zeugt von einem sehr banalen Verständnis von Weltpolitik. Man kann sogar hier noch einen Schritt weitergehen und sich fragen, warum man ein Prequel dieser Art im Jahr 2021 auf die Welt loslässt. Sicherlich hielt Vaughn das für eine gute Idee und sicherlich kann man auch davon ausgehen, daß sein Kunstwerk – wie im Übrigen alle Werke – auch von der Gegenwart beeinflusst ist. Daher ist es auch kaum noch verwunderlich, daß sich der Film in Zeiten von Verschwörungstheorien auch eben einer solchen widmet. Und grundsätzlich ist es auch gar kein Problem, aus einer solchen einen Film zu machen. Das Problem ist aber, wie viel Aufmerksamkeit und Wahrheitsgehalt man einer solchen Sache, ohne eine Form von ironischer Brechung schenkt.

Und daran scheitert dieser Film, der sich eigentlich wie ein recht interessantes fiktionales Action-Werk anfühlt. Die Idee als solche ist dermaßen hirnrissig, daß man damit schon seine Freude haben könnte. Und irgendwie ist es auch bezeichnend, daß die Kingsman als Organisation natürlich nicht den Frieden suchen, sondern vom eigenen Volk abverlangen in einen Krieg zu ziehen. Ja, der Erste Weltkrieg ist noch einmal eine andere Hausnummer als der Zweite und ebenso wie modernere Kriege. Allerdings sollte man sich dann fragen, warum man sich darauf beruft. Ebenso konstruiert wie das gesamte, wackelige Skript ist auch die Entwicklung einzelner Charaktere. So ist hier eine Vater-Sohn-Beziehung zentral, die darauf hinausläuft, daß der Sohn zur Trauer vom Vater im Krieg fällt. Und dann muss man kämpfen, oder so. Ja, es wirkt an den Haaren herbeigezogen, um irgendeine Form von Drama zu konstruieren, die nun zeigen soll, wie wichtig es doch irgendwie ist Krieg zu führen und wie schlimm Krieg ja auch irgendwie ist. Da kann sich Vaughn keineswegs entscheiden und lässt eher den Eindruck erwecken als hätte er so manche Wendung nur in den Film integriert, weil man das eben so mal bei besseren Filmen gesehen hätte. Klar, in einzelnen Momenten liefert The King’s Man: The Beginning durchaus coole Ideen. Das Spiel mit Lichtern und auch nicht jede Actionsequenz ist nur langweilig. Das Problem ist hier aber, wie man sich in Ecken Manövriert, aus denen man geschichtlich nicht mehr herauskommt. Das widerspricht sich in weiten Teilen so sehr, daß man eigentlich keine Lust mehr hat, das aufzudröseln.

Unspannend ist das Werk daher aber nicht. Gerade weil der Film so absurd dumm ist und dann den Anspruch hat, voll klug zu sein, ist er irgendwo auch fast schon wieder witzig. Man könnte natürlich hier auch die Frage in den Raum werfen, warum Schwarze nur als Diener und Frauen nur als Stichwortgeber fungieren, aber so weit wollen wir es dann auch nicht treiben.

Dumm aber witzig. Eine recht interessante Auffassung von Geschichte liefert The King’s Man: The Beginning und meint, in faktisch falschem eine Wahrheit zu finden. Nettes Ensemble unnötige Erklärung, eines Franchises, daß keine gebraucht hätte. Der Cast ist groß, die Bilder auch und mehr verbleibt nicht.

The King’s Man - The Beginning Bewertung
Bewertung des Films
510

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