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The Lady - Ein geteiltes Herz

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Once upon a time in Burma...

The Lady - Ein geteiltes Herz Kritik

The Lady - Ein geteiltes Herz Kritik
1 Kommentar - 20.04.2013 von Leia
In dieser Userkritik verrät euch Leia, wie gut "The Lady - Ein geteiltes Herz" ist.

Bewertung: 5 / 5

[i]„Please use your Liberty to promote ours.“[/i] [b]Inhalt:[/b] Rangun im Jahre 1947: Kommandeur der Burma Independence Army (BIA) und Präsident der Anti-Fascist Peoples Freedom League (AFPFL) Aung San, der sich für die Unabhängigkeit und Demokratisierung Birmas stark machte, wurde bei einer wichtigen Kabinettsitzung vom Militär brutal ermordet. Für das Volk Birmas wurde er zu einem wichtigen Nationalhelden. 40 Jahre später kehrt seine mittlerweile 43-jährige Tochter Aung San Suu Kyi ([i]Michelle Yeoh[/i]), die mit ihrem Ehemann Michael Aris ([i]David Thewlis[/i]), und ihren zwei Söhnen in Oxford lebt, aufgrund eines Schlaganfalls ihrer Mutter zurück nach Birma, um sie zu pflegen. Dort muss sie die brutalen Niederschlagungen der Volksunruhen durch das Terror-Regime von General Ne Win ([i]Hzun Lin[/i]) hautnah miterleben und als Regimegegner und Anhänger ihres Vaters Suu Kyi bitten, sich für die Demokratisierung Birmas einzusetzen, willigt sie ein. Mit dem Märtyrertod ihres Vaters im Rücken, erlangt sie beim Volk uneingeschränktes Gehör und wird für die Militärregierung zu einem empfindlichen Dorn im Auge. Um einen weiteren Märtyrertod zu verhindern, wird Suu Kyi unter Hausarrest gestellt und viele ihrer Parteiangehörigen in menschenunwürdige Gefangenenlager gesperrt. Die Inhaftierung und vollkommene Isolation von der Außenwelt und ihrer Familie in ihrem Anwesen in Rangun soll über 15 Jahre andauern... [b]Kritik:[/b] [i]„Once upon a time in Burma...“[/i] Es beginnt wie ein zauberhaftes und trauriges Märchen, als Kommandeur Aung San seiner kleinen 2jährigen Tochter von den atemberaubenden Schönheiten ihres Landes Birma (auch Burma und heutzutage offiziell Myanmar genannt) erzählt und wie es unter der britischen Kolonialmacht litt, von der er sein Land zu befreien gedachte. Die Unabhängigkeit Birmas sollte er jedoch nicht mehr miterleben, denn bei einer Kabinettsitzung in Rangun wurden er und die anderen Mitglieder des Exekutivrats, die Birma in eine freie Demokratie führen wollten, brutal ermordet. Seither herrscht die Militärjunta über dieses paradiesische Land, ein unbarmherziges autoritäres Regime, bei dem die Menschenrechte stets hinten an stehen und das Volk mit brutaler Waffengewalt unterjocht wird. Die märchenhaften und exotischen Bilder Birmas verwandeln sich schnell in grässliche Grausamkeiten, verursacht vom Militär und mittendrin eine kleine, schlafende Prinzessin mit einer Blume im Haar, die noch nicht ahnen kann, was für eine wichtige Aufgabe ihr in die Wiege gelegt wurde... Von der ersten Filmminute an lässt Regisseur [b]Luc Besson[/b] ([i]„Léon – Der Profi“[/i], [i]„Das fünfte Element“[/i]) unmissverständlich erkennen, was für eine Geschichte er erzählen möchte und welche Schwerpunkte er hierbei setzt. Sein Film [i]„The Lady“[/i] ist in all seiner Bildsprache und Emotionalität dahingehend kein gewöhnliches Biopic, dass die wichtigsten Stadien im Leben Aung San Suu Kyis chronologisch und dokumentarisch erläutert. Wer eine historisch ausgearbeitete Präsentation mit allen politischen Inhalten dieses uns so fremden Landes und seiner Freiheitskämpferin erwartet, der wird in Bessons neuestem Filmwerk eine große Enttäuschung erleben, denn es geht vielmehr um die Lady Suu Kyi – ihr Denken, ihr Fühlen, ihr Leiden und ihre unbändige Stärke, die sich hinter ihrer kleinen und schmächtigen Gestalt verbirgt. Wer ist sie und woher nimmt sie ihre Motivation und Kraft, solch ein Schicksal auf sich zu nehmen und sich und ihre Familie zum Wohle ihres Volkes zurückzustellen? Ein solch tiefschürfendes, sensibles und leidenschaftliches Portrait hat die Filmwelt bislang nur selten hervorgebracht und es gelingt Besson eindrucksvoll, dem Kinogänger Suu Kyis Geschichte nahe zu bringen und diese Frau uneingeschränkt lieben zu lernen. [i]„Sie ist zart und elegant, aber moralisch betrachtet ist sie eine Riesin.“[/i] – Bischof Desmond Tutu Aung San Suu Kyi kann man durchaus als ein menschliches Phänomen betrachten. Es gibt niemanden, der sich ihrer Ausstrahlung entziehen kann und den sie am Ende nicht verzaubert zurücklässt. Dieses innere Leuchten, diese Magie und dieses enorme Charisma kann man sich nur schwer vorstellen, wenn man es nicht selbst erleben darf. Wie könnte man so etwas in einem Film nur nach außen hin transportieren, ohne Suu Kyi selbst vor der Kamera zu haben? Ist so etwas überhaupt möglich? Für Darstellerin [b]Michelle Yeoh[/b] ([i]„Tiger & Dragon“[/i], [i]„Die Geisha“[/i]) war [i]„The Lady“[/i] eine Herzensangelegenheit, auf die sie sich viele Jahre intensiv vorbereitete. Ihrem leidenschaftlichen Engagement war es zu verdanken, dass der Film letztlich Form annahm und Luc Besson in die Hände gelegt wurde. In ihrer Darstellung der Suu Kyi ging es Yeoh nicht darum, ihrem Äußeren so nahe, wie möglich zu kommen – die täuschende Ähnlichkeit war zweifelsohne bereits gegeben – sondern Suu Kyi als Person zu begreifen und zu versuchen, wenigstens einen Bruchteil ihrer packenden Persönlichkeit auf die große Leinwand zu bannen. Das Ergebnis ist erstaunlich, denn von der ersten Sekunde an, in der Michelle Yeoh die ‚Bühne‘ betritt, reißt sie die Blicke und sämtliche Aufmerksamkeit an sich. Dabei bedarf es keiner großen Gesten und lauten Worte ihrerseits, denn gerade in ihrer inneren Ruhe und zarten Erscheinung steckt enorm viel Stärke und Ausdruckskraft, sodass man als Zuschauer schnell seine Faszination für diese Frau findet. Ihr zur Seite gestellt ist Ausnahmedarsteller [b]David Thewlis[/b] ([i]„Harry Potter und der gefangene von Askaban“[/i], [i]„Der Junge im gestreiften Pyjama“[/i]), der Suu Kyis aufopfernden und verständnisvollen Ehemann Michael Aris mimt. In seiner Darstellung unterstützt er Yeohs subtiles und feines Schauspiel und schafft es zusätzlich, sein eigenes kleines Schicksal in die Köpfe der Zuschauer zu pflanzen, ohne die Dramatik rund um die Titelheldin unnötig zu verdrängen. Vielmehr werden dadurch kleinste Lücken gefüllt und der traurigen Geschichte eine weitere Perspektive hinzugefügt, die den Bogen hin zu einem der größten und ergreifendsten Filmhöhepunkte – der Verleihung des Friedensnobelpreises an Aung San Suu Kyi – schlägt. [i]„Es ist wichtig, dass die Menschen sehen, was in diesem Land wirklich vor sich geht“[/i] – Aung San Suu Kyi Obwohl sich der Film hauptsächlich auf die Freiheitskämpferin Suu Kyi beschränkt, bekommt man dennoch einen soliden und eindrücklichen Überblick über die politische Situation Birmas geboten und was die Lady für ihr Land bedeutet. Begleitet von einem mitreißenden Soundtrack, kann man sich den sowohl atemberaubend schönen, wie auch erschreckend brutalen Bildern Birmas nicht entziehen. Dennoch steht stets Suu Kyi selbst im Mittelpunkt des Geschehens, ob nun als Person oder als anwesende, über allem schwebende ‚Aura‘, die das Land formt. Luc Besson verpasst es mit seinem Biopic nicht, dem Zuschauer einen Film mit all seiner Dramaturgie zu präsentieren und niemals in eine trockene Dokumentation abzudriften. Dass er dabei gerade den Gegenspieler General Ne Win überzeichnet darstellt, kann man als negative Kritik anbringen und durchaus wie eine überspitzte Parodie des dunklen Regimes wahrnehmen. Diese filmischen Freiheiten Bessons, gepaart mit Michelle Yeohs einzigartigem Schauspiel und der brisanten Aktualität der Ereignisse heben allerdings „The Lady“ von den gängigen filmischen Biographien ab und bilden in ihrer Darstellung die epische Hommage, die einer Frau, wie Aung San Suu Kyi absolut würdig ist. [i]„Ich bin immer für gewaltlosen Widerstand gewesen. Das heißt nicht, dass man nichts tut. Im Gegenteil.“[/i] – Aung San Suu Kyi [b]Fazit:[/b] [i]Michelle Yeoh liefert mit ihrer herzzerrüttenden Darstellerleistung in „The Lady“ das Meisterwerk ihres Lebens ab. Die Emotionen, die Aung San Suu Kyis – trotz aller Tragik – so hoffnungsbringende Geschichte auslöst, finden ungefiltert und ehrlich ihren Weg in die Herzen der Zuschauer. Das Wissen um die vielen Länder auf dieser Erde, die noch um Unabhängigkeit, Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit kämpfen, muss uns freien Menschen stets ins Bewusstsein zurückgeführt werden und Luc Besson schafft es, gemeinsam mit seiner Lady, unzählige Momente voll ergreifender Filmmagie zu schaffen, die wahrhaftige Anteilnahme und ergreifendes Mitgefühl auslösen.[/i]

The Lady - Ein geteiltes Herz Bewertung
Bewertung des Films
1010

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1 Kommentar
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MarieTrin : : Mrs. Justice
21.04.2013 08:35 Uhr
0
Dabei seit: 11.09.11 | Posts: 1.907 | Reviews: 27 | Hüte: 46
Wunderbar geschriebene Kritik! Ich würde mir den Film auch glatt anschauen, wenn ich nicht wüsste, dass das nicht wirklich mein Genre ist..

Que la loi soit avec toi!

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