Als Regisseur des meisterwarteten Films seit Jahren - natürlich Star Wars - Das Erwachen der Macht am 17. Dezember - wird J.J. Abrams immer und überall mit Fragen gelöchert, die er nicht beantworten darf. Zum Glück versteht er sich gut darauf, Dinge anzuteasen, ohne wirklich etwas zu verraten. Collider hat ihn auf dem roten Teppich der Visual Effects Society Awards abgefangen, und Abrams gab sich für seine und Star Wars-Verhältnisse überraschend auskunftsfreudig.
Seit dem Teaser-Trailer zu Star Wars - Das Erwachen der Macht werden unter Fans hitzige Debatten über das neue Lichtschwert geführt, das der finstere Kylo Ren "ausfährt", gerade was den praktischen Nutzen der Parierstange betrifft. Auch an Abrams ist das nicht spurlos vorbeigegangen: Er kann gar nicht sagen, wie viele widersprüchliche, teils verrückte E-Mail er seitdem erhalten hat, von Leuten, die das Lichtschwert mit unfassbar detaillierten Grafiken verteidigen, und solchen, die zu beweisen versuchen, dass es einen umbringen würde und keinen Sinn ergibt.
Wie es zu diesem Design gekommen ist, behält Abrams für sich. Nur so viel: Es sei eine lange Geschichte, die er zu einem anderen Zeitpunkt erzählen werde. Als die Waffe entworfen wurde, hätten er und sein Team aber genau die gleichen Diskussionen geführt, die die Fans jetzt führen. Nur eben umgekehrt, angefangen bei einer Skizze und nicht beim fertigen Resultat. Einen ersten Cut des Films hat Abrams noch nicht gesehen, da Star Wars - Das Erwachen der Macht immer noch geschnitten wird. Bestätigen kann er, dass er das IMAX-Format wirklich nur für eine Sequenz verwendet hat, allerdings eine gute.
Sehr viel öfter kamen praktische Effekte zum Einsatz, ein Thema, über das schon vielfach geredet wurde, nachdem George Lucas bei seiner Prequel-Trilogie viel Atmosphäre durch übermäßigen CGI-Gebrauch kaputt gemacht hatte. Laut Abrams gab es bei Star Wars - Das Erwachen der Macht viele Situationen, die man nach der alten Filmschule angegangen ist, während CGI häufiger genutzt wurde, um Dinge zu entfernen als Dinge hinzuzufügen. Gleichwohl habe der Film natürlich auch eine enorme Menge an CGI-Effekten, auf die Kombination von beidem kommt es an. Abrams war es aber wichtig, so viele Sets wie möglich zu bauen, auf handgemachte Effekte zu setzen und auf Bluescreens zu verzichten, wann immer es ging. Dadurch soll Star Wars - Das Erwachen der Macht greifbar und in gewisser Weise authentisch wirken, so, als ob all das wirklich passiert.
Als ausführender Produzent von Star Wars - Episode VIII und Star Wars - Episode IX bleibt Abrams der neuen Sternensaga auch weiterhin erhalten. Beide Filme sieht er aber nicht mehr als seine Babys, da Rian Johnson (Looper) mindestens Star Wars - Episode VIII mache. Das Drehbuch für Star Wars - Episode IX schreibt Johnson ebenfalls, so dass es nicht überraschen würde, wenn Disney und Lucasfilm ihm auch dort die Regie übertragen.