Dougray Scott als Wolverine
"Hugh wer?", fragte man sich, bevor X-Men - Der Film in die Kinos kam. Das ist lange her und Hugh Jackman, der zur Jahrtausendwende noch ein völlig unbeschriebenes Blatt war, aus Hollywood längst nicht mehr wegzudenken, schon gar nicht als Wolverine. Dass er den kratzbürstigen Marvel-Mutanten verkörpern durfte, hatte er einer glücklichen Fügung und dem Ausstieg von Dougray Scott zu verdanken. Der war bereits gecastet, konnte wegen Mission: Impossible 2 aber doch nicht. Und auf einmal mutierte Jackman unverhofft zur Nummer eins. Eigentlich schon aussortiert, erinnerte sich ein findiger Produzent an ihn und fischte seine Probeaufnahmen für X-Men aus dem Mülleimer - so schildert er es zumindest selbst. Zu Scott bleibt nur zu sagen: Dumm gelaufen.
Michelle Pfeiffer als Clarice Starling
Kann ja nicht sein, dass in unserem Best-of der ausgelassenen Chancen nur Männer auftauchen. Wo bleibt denn da die Gleichberechtigung? Ganz ausgeglichen bekommen wir es jetzt nicht mehr hin, aber wenigstens ein weibliches Beispiel wollen wir euch noch liefern. Das Schweigen der Lämmer zählt zu den wenigen Filmen, denen das Kunststück gelang, alle fünf großen Oscars abzuräumen. Und ohne Jodie Fosters brillante Leistung als Clarice Starling, die den idealen Gegenpol zu Hannibal Lecter bildete, wäre es vielleicht nie möglich gewesen. Dabei wurde der Part als erstes Michelle Pfeiffer angeboten. Weil sie das Thema zu sehr verstörte, entschied Pfeiffer sich dagegen. Aus ähnlichen Gründen verweigerte sie die Basic Instinct-Hauptrolle, nicht bereit, so tief blicken zu lassen, wie es Sharon Stone dann tat - in der wohl meistpausierten Szene aller Zeiten.
Sean Connery als Gandalf
Das Beste kommt zum Schluss. Gandalf und Ian McKellen sind in den Herr der Ringe- und Hobbit-Filmen praktisch zu einer Person verschmolzen, einen Besseren hätte Peter Jackson nicht finden können. Allerdings fand er McKellen erst über Umwege. Wäre es nach Jacksons ursprünglichem Wunsch gegangen, hätte niemand anders als Sean Connery an Bilbos Tür geklopft. Man munkelt sogar, er habe ihm 6 Mio. $ pro Film offeriert und Warner Bros. 15% von den Kinoeinnahmen. Damit hätte sich Connery allein mit der Herr der Ringe-Trilogie sagenhafte 450 Mio. $ entgehen lassen. Geld konnte den rüstigen Schotten aber nicht locken. Nachträglich gab er zu Protokoll, dass ihm war alles etwas zu komplex war: Er habe das Buch gelesen, er habe das Skript gelesen, er habe den Film gesehen. Und er verstehe es immer noch nicht. Glück für McKellen und letztlich auch für uns, denn diesen Gandalf würden wir nicht mehr tauschen wollen.