Jim Carrey als Jack Sparrow
Wer hätte das gedacht? Jack Sparrow, pardon, Captain Jack Sparrow, einer der populärsten Filmhelden des 21. Jahrhunderts und das Aushängeschild der Fluch der Karibik-Reihe, wäre um ein Haar nicht von Johnny Depp gespielt worden, sondern von Mr. Gummigesicht höchstpersönlich, Jim Carrey. Jetzt schwer vorstellbar, weil Depp die Piratenrolle so sehr geprägt hat, dass man bei fast all seinen anderen unweigerlich an Sparrow denkt. Tatsächlich bevorzugte Regisseur Gore Verbinski aber Carrey, der zu der Zeit schon nicht mehr ganz so produktiv war wie noch Mitte der 1990er, als er Hits am Fließband hatte. Doch es sollte nicht sein: Der Fluch der Karibik-Dreh kollidierte mit Bruce Allmächtig, und Carrey blieb nichts anderes übrig, als frustriert abzulehnen.
John Travolta als Forrest Gump
Auch für Forrest Gump erwies es sich als Glücksfall, dass der eigentliche Casting-Wunsch des Regisseurs nicht in Erfüllung ging. Robert Zemeckis wollte John Travolta, dessen Karriere schon bessere Zeiten gesehen hatte. Hätte er Ja gesagt, wäre er es gewesen, der die berühmte Pralinenschachtel öffnet - und vielleicht auch er, der den Oscar des besten Hauptdarstellers mit nach Hause nimmt. Aber Travolta sagte Nein, so dass an seiner Stelle Tom Hanks brillieren durfte und sich in die Herzen von Zuschauern und Kritikern gleichermaßen spielte. Kleiner Trost: Im selben Jahr trumpfte Travolta in Pulp Fiction auf und verdiente sich zumindest eine Oscar-Nominierung.
Mel Gibson als Maximus
Nach seiner Glanzleistung als William Wallace in Braveheart schien Mel Gibson prädestiniert dafür, Ridley Scotts Gladiator zu werden, obwohl seine Karriere um 2000 ins Stottern geraten und sein früherer Ruhm doch schon ein gutes Stück verblasst war. Scott sah in ihm den perfekten Maximus, Gibson jedoch fand sich als Mittvierziger zu alt und winkte ab. Rückblickend eine unkluge Entscheidung, die er vermutlich bitter bereut hat oder noch immer bitter bereut, denn "Ersatzmann" Russell Crowe hatte kein Problem damit, Arenastaub zu schlucken, und räumte zu Recht einen Oscar ab. Während Crowe durchstartete, ging es für Gibson schnurstracks bergab. Wer weiß, ob es nicht anders gekommen wäre, wenn er sich auf Gladiator eingelassen hätte...
Will Smith als Neo
Matrix war ein Meilenstein des Kinos, daran konnten auch die beiden schwächeren Fortsetzungen nichts ändern. Auch wenn er bisweilen etwas hölzern agiert, möchte man Keanu Reeves als Auserwählten Neo nicht missen. Dabei rutschte er erst in letzter Minute in den Film, als sich die Wachowskis von ihrem Topfavoriten verabschieden mussten: Will Smith. Der glaubte nicht, dass er der Rolle gerecht werden würde, und konnte sich mit dem Konzept der Matrix nicht recht anfreunden. Reeves sei schlau genug gewesen, den Film und die Regisseure machen zu lassen, wozu er damals noch nicht in der Lage gewesen wäre, erklärte Smith im Nachhinein. Er hätte Matrix absolut ruiniert. Statt sich in die düstere Cyber-Welt zu stürzen, zog Smith lieber in den Wild Wild West - und damit das deutlich schlechtere Los.