Revolutioniert die Coronakrise etwa die Filmindustrie? In gewisser Weise tut sie das ja schon. Filme wandern ins VOD statt im Kino zu laufen, Serien werden zuhause gedreht - und die Oscars berücksichtigen nun auch Filme, die ihre Premiere nicht auf der Leinwand hatten.
Das wäre bis vor einer Weile noch undenkbar gewesen. Jetzt ist es Fakt. Wie die Academy mitteilte, werden bei der Oscar-Preisverleihung 2021 auch Filme berücksichtigt, die nicht planmäßig über die Kinoleinwand flimmerten. Entsprechend können also auch VOD-Titel plötzlich mit der berühmten Trophäe nach Hause gehen.
Doch wir wollen keine falschen Erwartungen schüren. Die Academy hat sich schließlich auch darauf geeinigt, welche VOD-Filme genau für eine Oscar-Nominierung in Frage kommen. Viele Produktionen scheiden dann nämlich aus: VOD-Veröffentlichungen werden nur berücksichtigt, wenn sie einst für einen Kinostart vorgesehen waren. Universal könnte mit Trolls World Tour im Oscar-Rennen also an den Start gehen, wohingegen Hugh Jackman mit seinem HBO-Comedy-Drama Bad Education keine Chance hat, weil der Film nie für einen Kinostart vorgesehen war.
Sobald die Kinos wieder öffnen müssen die potenziellen Oscar-Nominierten außerdem mindestens sieben Tage lang im Kino gelaufen sein. Aber auch hier zeigt sich die Academy großzügig. Konnten sich in der Vergangenheit nur Filme qualifizieren, die in Los Angeles liefen, gelten nun auch Kinostarts in den Städten New York City, San Francisco, Chicago, Miami und Atlanta. Das plötzlich mehr Städte berücksichtigt werden, liegt vor allem daran, dass mit einem entsprechend hohen Nachholbedarf gerechnet wird und nicht jeder Film in jeder Stadt laufen kann.
Unabhängig von einem neuen Kinostart fordert die Academy, dass die betroffenen Titel innerhalb einer bestimmten Zeit über den Zugang der Academy-Mitglieder verfügbar gemacht wird, sodass sich die Jury eine Meinung bilden kann.
Findet ihr diese Regelanpassun gut?