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Shared Universes kritisch hinterfragt

Das MCU als Vorbild: Vor- und Nachteile von Shared Universes

Das MCU als Vorbild: Vor- und Nachteile von Shared Universes
7 Kommentare - Sa, 17.09.2016 von Moviejones
Vom MCU zum DCEU zum Monsterverse... Jeder will sein eigenes Shared Universe anlegen und wie so häufig liegen Fluch und Segen dicht beieinander.

In unserem Special zu den bestehenden und geplanten Shared Universes sieht der geneigte Leser schnell, dass jedes Filmstudio im Moment bestrebt ist, den Erfolg von Marvel/Disney zu kopieren.

Doch so toll und effektiv die Idee eigentlich ist, gibt es auch hier einige Nachteile, die sich genau dann zeigen, wenn nicht kreative Autoren sondern Manager die Federführung übernehmen.

Warum will jeder sein eigenes "MCU"?

Fragen wir uns doch mal, woher in den letzten Jahren eigentlich der Wunsch vieler Filmstudios nach diesen geteilten Universen kommt. Es wäre zu einfach, nur finanzielle Gesichtspunkte anzuführen, denn letztlich bedient jedes Filmstudio nur einen vorhandenen Markt und greift somit auf Konzepte zurück, die in Büchern und Comics längst Alltag sind. Warum verkaufen sich auch Fantasy-Romane so viel besser, wenn diese einem langen Zyklus angehören?

Die Antwort ist einfach: Viele Leser wollen eintauchen in eine ihnen vertraute Umgebung und haben oft auch keine Lust beziehungsweise es sogar verlernt, sich auf neue Situationen einzustellen.

Sich ständig mit neuen Regeln, Figuren und Konflikten auseinanderzusetzen, ist mühsam und für viele Menschen heutzutage sogar zu fordernd. Gleiches gilt fürs Kino. Selbst wenn es einfach wäre, das Kino zu verurteilen, da zu viele Fortsetzungen, Reboots und Remakes existieren, ist es aber anscheinend das, was ein nicht unbedeutender Teil der Zuschauer verlangt. Wenn schlechte Fortsetzungen Rekorde an den Kinokassen brechen, kreative und gelobte neue Ideen jedoch untergehen - wer mag es da einem Filmstudio verübeln, aufs sichere Pferd zu setzen?

Hinzu kommt, dass sich mit der Allgegenwärtigkeit von YouTube die Sehgewohnheiten massiv gewandelt haben, was gerade bei Jugendlichen zu beobachten ist. Immer mehr in immer kürzeren Abständen müssen Videos produziert werden, um nicht aus dem Fokus zu rutschen und so Gefahr zu laufen, Abonnenten zu verlieren. Und bloß nicht zu lang oder sogar komplex! Die Qualität der Inhalte ist nicht immer erstrangig, was leider auch viele deutsche YouTuber auszeichnet.

Diese Notwendigkeit, immer schneller zu produzieren, hält nun seit Jahren auch in Hollywood Einzug. War es in den 90ern absolut üblich, dass eine Fortsetzung drei bis vier Jahre und sogar noch länger in Entwicklung war, werden heute schon zwei Jahre als lang empfunden. Besonders Jugendbuchadaptionen haben sogar den jährlichen Zyklus für sich entdeckt. Das ideale Marketing sieht zudem vor, dass bereits vor dem Kinostart die Fortsetzung in den Medien platziert wird, der Film kaum aus den Kinos auch schon als Stream oder DVD/Blu-ray käuflich zu erwerben ist. Mit dem Gedanken eines Franchise wird der Name in den Medien gehalten, nur um nicht aus dem Fokus der Zielgruppe zu rutschen und in Vergessenheit zu geraten.

Dabei haben viele Filmreihen das Problem, dass nur bis zu einem gewissen Grad das Größer/Höher/Weiter greift und ab spätestens dem dritten Teil eine Fortsetzungsmüdigkeit bei den Zuschauern festzustellen ist. Nur wenn sich Filmreihen neu erfinden, so wie es die Fast & Furious-Reihe getan hat, besteht die Chance, sich am Markt zu behaupten. Aber dies sind Ausnahmen und in dem beschriebenen Umfeld besteht mit klassischen Trilogien für jedes Filmstudio das Problem, dass nicht zwingend ein Ersatz zur Hand ist, der ebenso erfolgreich sein wird, sobald der letzte Teil im Kino lief.

Shared Universe: Fluch oder Segen für dich?
Gesamt: 651 Stimmen
Quelle: Moviejones
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7 Kommentare
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Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
19.09.2016 11:13 Uhr
1
Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 11.492 | Reviews: 45 | Hüte: 772

Sehr spannende Analyse und auch sehr treffen argumentiert. Ich sehe auch die Probleme im MCU, dass man keinen sterben lässt. Coulson, Quicksilver, Frigga - alles eher Nebencharaktere, welche ins Gras bissen. Das Problem ist aber, dass es eben zu einem Finale kommen wird - und hier wollen die Fans doch eigentlich alle Helden sehen. Ich gebe zu, in AoU hätte Hawkeye ins Gras beissen sollen, hier machte man stattdessen eine Entwicklung für den Charakter möglich und es gab wohl auch Probleme mit den Rechten. In Civil War hätte WarMachine sterben sollen, dann hätten auch welche argumentiert, dass man nur den Quotenschwarzen sterben lässt. Und wenn man einen sterben lässt, ist er einfach nicht mehr da - und wer will schon Infinity War ohne die bisherigen Avengers sehen - keiner, die meisten fordern ja sogar noch mehr Helden (siehe Defenders).
Die Meinung, dass Wenn man weiß, dass Captain America und Iron Man im Infinity War gemeinsam kämpfen, wie groß ist dann die Spannung, wenn er sich mit Iron Man im Civil War duelliert?! Vieles wird schnell banal, wenn man hinter die Kulissen schaut und das Marketing das Diktat übernimmt. Das daraus resultierende Vortäuschen von epischen Momenten ist unserer Meinung nach einer der größten Fehler. Wenn im Vorfeld bereits Verträge über fünf Filme mit Darstellern geschlossen werden, wer zittert dann noch mit seinen Idolen mit? sehe ich aber nicht. Wenn man dieses Argument nutzt, muss man doch zugeben, dass eigentlich alle Filme vorbelastet sind und man gesteht sich doch irgendwie selbst ein, dass man das Hier und Jetzt nicht geniessen kann. Ich meine, klar wissen wir, dass IM wohl nicht stirbt, wussten wir aber bei Harry Potter und Co. auch. Und lässt man jemanden sterben wie Cranston in Godzilla, wird dies auch kritisiert tongue-out Ich finde man sollte die Filme immer noch geniessen und nicht während der Flughafenszene aus Civil War denken: langwelig die überleben ja doch alle.
Es ist eben so, dass man die Figuren nutzen will und man auf einen bestimmten Moment abwartet. Was hat es DC gebracht Superman zu töten? Nichts! Auch wenn es dann so scheint, dass es im Universum nicht weiter geht, muss man aber auch anerkennen, dass gewisse Figuren eine Charakterentwciklung durchmachen und gerade deshalb das Finale schockierender wirkt, da man mit dem Charakter einfach mehrere Jahre lang unterwegs war.

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SantinoAndolini : : Moviejones-Fan
18.09.2016 00:34 Uhr
0
Dabei seit: 17.09.15 | Posts: 124 | Reviews: 0 | Hüte: 6

Liebes mj Team

Erstmal danke für "legend" (habe ihn jetzt doppelt^^)

Grundsätzlich gebe ich euch recht...ABER!

Zusammenhängende universen gegen Trilogien

Spannung aufbauen und vor allem die scores, da gebe ich euch recht!

Nehmen wir mal das epischste Beispiel einer Trilogie überhaupt. (Um eure universe Meinung bezüglich cw aufzuheben)

Wer will "die zwei türme" sehen, wenn ja die Rückkehr des Königs noch kommt...Spannung adieu (hattet ihr auch mal in nem special...ja ich lese auch wenn ich nicht viel schreibe)

Ich liebe die geteilten universen aber recht gebe ich euch in diesem Punkt, welches die Bösewichte angeht. Was hat denn ein mcu...loki und dann hört es schon auf! Dc?! Lexx Zuckerberg Luther. ...ha ha fu**Ing ha!

Disney hat verdammt viel richtig gemacht, wb leider nicht (cavill und affleck allein schaffen nicht ein komplettes Drehbuch rauszureissen) aber jemanden sterben lassen (bvs ha ha ha) hat auch nix geholfen.

Und wer ist mcus First choice? Rdj! Ansonsten sind alle bis auf Dr. Banner austauschbar (jaja ich weiß das mit Iron heart) aber wen soll Disney sterben lassen der wirklich einen oha Effekt verursacht? Einen ausser Rdj.loki (meine subjektive meinung)...

Massenfutter ist es...keine frage!

Dennoch nennt es sich Meisterwerk und kein meisterwerkuniverse

Und was Nolan angeht ist das echt ne Ausnahme (Chris geht bestimmt das Herz auf) und da kam auch sehr viel wegen Ledger dazu!

Zimmermanns score

Das ist ein Meisterwerk ...Ausnahmen bestätigen die Regel!

Der grossteil der filmlandschaft ist Müll...keine frage aber das was Disney geschafft hat (allein avengers 1,5 Milliarden hat wb gezeigt was Business bedeutet...die Summe haben die gerade so zusammen mit bvs und ssq reingeholt)

Meisterwerke brauchen keinen 2. Teil!

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
17.09.2016 15:10 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 8.995 | Reviews: 173 | Hüte: 605

Die The Dark Knight-Trilogie von Christopher Nolan ist gerade deswegen so beliebt, weil darin nicht nur Schauwerte, sondern Ambitionen auf eine gute Idee trafen. So etwas sollte zwingend in den Shared Universes Einzug halten

Zwingend geht sowas überhaupt nicht. Um solche sogenannten Meisterwerke zu erschaffen braucht man einen großartigen Filmemacher der seine Visionen auch frei umsetzen kann. Was passiert, wenn man so etwas erzwingen will, sieht man ganz gut bei DC. Vieles ist sehr gut gedacht, aber in der Erzählung doch teilweise mangelhaft.


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Optimus13 : : Sith-Lord
17.09.2016 09:21 Uhr
0
Dabei seit: 09.08.16 | Posts: 1.849 | Reviews: 2 | Hüte: 112

Die Idee eines Shared Universe finde ich grundsätzlich ziemlich cool. Das MCU zeigt in meinen Augen, wie man es richtig macht - alles hängt zusammen und läuft auf ein Finale zu. Für mich als jemanden, der jeden Film im MCU schaut, ist das eine super Sache.

Natürlich wollen jetzt viele nachziehen, aber es durchzuziehen ist die andere Sache.

Chaos isn’t a pit. Chaos is a ladder.

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DarkXY : : Moviejones-Fan
17.09.2016 08:27 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.14 | Posts: 85 | Reviews: 0 | Hüte: 3

Wie schon geschrieben. Shared Universes sind nix neues und wurde auch nicht von Marvel erfunden. Ich gebe zu der Umfang an Filmen ist größer. Aber Star Trek macht es seit Ende der 70er Jahre mit dem ersten Film im Kino was die Serie im TV verbindet. Und was mit TNG seit 1987 weitergeführt wurde. Kino und TV lief parallel und spielten im gleichen Universum.

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MacFilm : : Moviejones-Fan
17.09.2016 02:08 Uhr | Editiert am 17.09.2016 - 02:10 Uhr
0
Dabei seit: 27.03.14 | Posts: 216 | Reviews: 0 | Hüte: 4

Wow mal eine wirklich ehrliche Analyse, so genau habe ich noch gar nicht darüber nachgedacht.

Wobei es sich, glaube ich teilweise etwas widerspricht einerseits wird gesagt das die Leute zu faul sind sich neue Filmideen anzuschauen, wegen neuen Regeln und langen Zyklus etc., dann widerum wird von Fortzsetzungsmüdigkeit und das sie kaum forwärts kommen geschrieben. Letztgenanntes ist übrigens bei den TVserien abgeguckt(bei vielen Serien kann man doch edliche Folgen nicht sehen und hat dennoch nichts verpasst), die denn wiederum als Vorbild dienen sollen.

Als ich ich finde das Sharend UNivers ist die beste möglichkeit Geschichten zu erzählen, den sie sind eben komplex und zusammenhängend und fordern Autor und Konsument. Deshalb bin ich bisher von den Filmuniversum der diversen Makren nicht gerade begeistert. Zum Beispiel das MCU die Verbindungen die in Civil War sich ereigenen; sollten das Minimum solch eines Universums sein. Es muss komplex sein um sich UNiversum schimpfen zu können, bisher und höchstwahrscheinlich auch in der ZUkunft, kann man über die Projekte nur lachen. Das sind wie schon geschrieben, keine wirkliche Geschichten sondern nur die bestmöglichen Konsumentenfallen um stetig etwas zu verdiene(man kann aber auch irgendwie die Studios verstehen, wenn die Menschen soclh zusammengeklatsches, das Potenzial nur ankratzende, Filme sehen wollen, dann ist es so)

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ferdyf : : Alienator
17.09.2016 01:12 Uhr
0
Dabei seit: 04.02.13 | Posts: 2.669 | Reviews: 7 | Hüte: 93

Wenn man weiß, dass Captain America und Iron Man im Infinity War gemeinsam kämpfen, wie groß ist dann die Spannung, wenn er sich mit Iron Man im Civil War duelliert?!

Das weiß man doch garnicht, vielleicht stirbt Steve Rogers und jemand anderes wie Bucky oder Falcon muss übernehmen. Zu 100% hält man sich tatsächlich nicht an die Comics, aber ich persönlich habe immernoch die Hoffnung, dass Marvel bald einen Charakter in die ewigen Jagdgründe schickt.

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