Blasphemous 2 (PC, Xbox, Switch, PS)
Ein wenig Blasphemie schadet nie? Wohl kaum, aber das hat schon niemanden beim Vorgänger gestört und so setzt die Fortsetzung da auch wieder an. Das souls-lastige Metroidvania geht in die zweite Runde und will alles besser machen und tut es auch tatsächlich. Die Macher von Blasphemous 2 haben sicher die Stärken des Vorgängers angenommen und die Kritikpunkte beseitigt. Wieder einmal erwartet euch eine düstere und wunderschön gestaltete Pixelgrafik, die im Spielebereich zu dem Besten gehört, was wir je gesehen haben. Dabei sieht die Grafik auf den ersten Blick nicht viel anders aus als bei anderen Spielen, vor allem durch die dunkle Farbpalette. Doch die oft bildschirmfüllenden Pixelart-Grafiken suchen in Bewegung ihresgleichen. Auch das Gameplay ist so schonungslos wie immer und fordert Joypad-Akrobaten alles ab. Dabei wurde das gute Kampfsystem noch einmal auf ein neues Level gehoben.
Dies geschieht durch den Einsatz von unterschiedlichen Waffen. Hatte man im ersten Teil nur Mea Culpa zur Auswahl, stoßen jetzt zwei neue Waffen hinzu. Diese verändern euer Moveset und viele Gegner sind nur durch die geschickte Waffenauswahl bezwingbar. Epische Bosskämpfe dürfen hier natürlich nicht fehlen und sind erneut ein echtes Highlight in Blasphemous 2. Wo das Spiel aber wirklich einen großen Sprung macht, ist in der Übersichtlichkeit und dass es sich noch stärker in Richtung Metroidvania entwickelt. Der Vorgänger hatte hier Ansätze, aber der echte Metroidvania-Funke wollte nie überspringen. Eine tolle Fortsetzung und unser ganz spezieller Spieletipp. Aber stellt euch darauf ein, dieses Spiel ist mehr als einmal absolut grotesk!
Atlas Fallen (PC, Xbox, PS)
An Atlas Fallen scheiden sich die Geister. Deck13 hat mit seinen drei Souls-like-Spielen Lords of the Fallen, The Surge und The Surge 2 schon früh das Genre mitgeprägt. Mit Atlas Fallen will man neue Wege beschreiten und ein stärker actionfokussiertes Spiel präsentieren. In einer offenen Welt erlebt ihr Abenteuer, müsst diese fast parkoursmäßig und flott erkunden und in den Kämpfen auf euren sprechenden Handschuh vertrauen. Klingelt da was? Ein wenig, denn die Zutaten sind erschreckend ähnlich zu Forspoken, welches Anfang des Jahres erschienen ist. Aber wie auch dieses Spiel, ist Atlas Fallen weit besser als sein Ruf. Etwas karg und weitläufig mag die Welt sein, grafisch aber hübsch, und wenn man dem Spiel etwas Zeit gibt, sich zu entfalten, dann bekommen Actionfans wirklich etwas geboten. Denn Atlas Fallen hat eines der spaßigsten Kampfsysteme der letzten Zeit.
Dabei stehen zu Beginn immer nur typische Angriffs- und Ausweichmuster zur Verfügung. Jedoch schaltet mit kontinuierlichen Angriffen im Kampf Skillstufen frei. Diese Stufen können von euch frei mit zur Verfügung stehenden Skills belegt und dann im Kampf eingesetzt. Durch die Art wie Atlas Fallen seine Kämpfe am Boden und oft in der Luft inszeniert, entsteht im Zusammenspiel mit diesem Skillsystem eine wunderbare Dynamik. Da ihr das ganze Spiel dann auch noch im kooperativen Multiplayer spielen könnt, rundet das Ganze ab. Kein Meisterwerk, aber ein echt solides Spiel.
Everspace 2 (PS5)
Zwei Jahre im Early Access, dann Anfang diesen Jahres fulminant veröffentlicht worden. Everspace 2 ist der wahr gewordene Space-Shooter-Traum eines jeden Spielers, die einfach ein wenig im All herumfliegen und Abenteuer erleben wollen. Mit dem Rogue like-Vorgänger hat die Fortsetzung nur noch wenig zu tun und das ist großartig, denn Everspace 2 ist so viel anders und besser. Diablo in Space, so lässt sich das Actionspiel am besten beschreiben. Nach dem Start auf dem PC startet das Spiel nun auf den Konsolen durch und auch dieser Port kann sich sehen lassen. Erkunde ein Universum, erfülle Missionen, sammle Erfahrung, bekomme neue Waffen und Ausrüstungen und schaffe es, noch kompliziertere Missionen und Herausforderungen zu meistern.
Diese Motivationsspirale ist es, was Everspace 2 bereits in seiner EA-Fassung so unglaublich spaßig machte. Die Kämpfe bieten etwas fürs Auge, das Spielprinzip ist herrlich eingängig und die Missionen sind erstaunlich abwechslungsreich. Neben typischen Dogfights müsst ihr auch mal strategisch vorgehen, dann mal Höhlen erkunden, manchmal Puzzle lösen und vieles mehr und das alles in einem erstaunlich gut gefüllten und farbenfrohen Universum. Simulationsfans rümpfen bei dem Gameplay zwar die Nase und auch die Steuerung ist eher Arcade, aber genau Fans dieser Zugänglichkeit will Everspace 2 ansprechen und mit so sauberen Konsolenports sollte dies auch gelingen.
Desynced (PC)
Wir sind verliebt, denn bis zu seinem Release vor wenigen Tagen hatten wir von Desynced noch nie gehört. Doch dieses Spiel vereint das, was wir uns so lange von Factorio & Co. gewünscht haben. Bei Desynced handelt es sich um einen Hybrid aus Basenbau, Fabrik- und Logistikmanagement und RTS. Auf einem fremden Planeten legt ihr euch mit einer KI an, baut dort die Ressourcen ab und automatisiert die Produktion für immer kompliziertere Gegenstände. Soweit vertraut. Statt Förderbänder setzt ihr auf spezialisierte Drohnen und erkundet Stück für Stück das Gebiet. Dabei stoßt ihr in Desynced schnell auf feindlichen Widerstand, und hier kommt dann die RTS-Komponente ins Spiel. Wenn es schon immer gestört hat, auf ein imaginäres Ziel hinzuarbeiten, bekommt ihr mit den Gegnern endlich ein im Spiel vorhandenes Spielziel und echte Gegner als Herausforderung. Ihr müsst mit euren Ressourcen nun Einheiten bauen, und diese könnt ihr frei gestalten und modifizieren, um dem Gegner einzuheizen. Wer die genannten Genres mag, der sollte sich dieses Spiel unbedingt anschauen!
Gord (PC, Xbox, PS)
Ebenfalls eine Mischung aus Basenbau und Echtzeitstrategie ist Gord. Dieses Spiel versetzt euch in ein slawisches Fantasy-Mittelalter, wo ihr mit euren Recken einen Gord aufbauen müsst. Dabei handelt es sich um einen kreisrunden Verteidigungswall, der euer Dorf schützen soll. Dorf und Bewohner sind hier das Stichwort, denn die Welt von Gord ist sehr gefährlich: Banditen, Monster und die unbarmherzige Natur. Dies alles gilt es zu meistern und dabei eine stimmige Siedlung aufzubauen, in der eure Siedler geschützt sind, sich vermehren können und irgendwann hoffentlich eines hohen Alters friedlich sterben. Gord verbindet die Genres geschickt miteinander, und die direkte Interaktion mit den Bewohnern ist nötig, um die Welt zu erforschen und ihr alle Geheimnisse zu entlocken. Dabei muss der Spieler immer wieder schwierige Entscheidungen treffen, und auch der Verlust von Figuren gehört einfach zum Spiel dazu. Vor allem werdet ihr immer gefordert sein, denn Ressourcen sind begrenzt, und so müsst ihr immer weiter wandern, um eure Bewohner am Leben zu erhalten, und damit steigt immer das Risiko, auf Banditen oder fiese Monster zu stoßen. Gord sorgt für viel frischen Wind, sollte aber noch ein paar Patches bekommen, denn gerade die QoL-Features lassen derzeit oft zu wünschen übrig und es artet in unnötige Klickerei aus, euren Figuren die notwendigen Befehle zu geben. Ein oder zwei Monate Entwicklung hätten dem Spiel hier durchaus noch gut zu Gesicht gestanden.
Hammerwatch 2 (PC)
Die Entwickler haben die Fangemeinde lange warten lassen. Nachdem Hammerwatch und Heroes of Hammerwatch schon etliche Jahre auf dem Buckel haben, kommt nun die Fortsetzung heraus. Diese nennt sich passenderweise Hammerwatch 2 und versucht wieder ein paar Sachen neu zu machen. Statt Rogue-like und pixeligem Dungeonkiller erwartet uns hier dieses Mal ein klassisches Rollenspiel, welches mit seiner Open World noch am ehesten mit früheren Zelda-Teilen zu vergleichen ist. Ihr bastelt euch einen Charakter aus verschiedenen Rassen und erforscht die weitläufige Welt. Verkaufsargument für das Spiel ist vor allem die unheimlich schöne Pixelgrafik, die einen deutlichen Sprung nach vorn gemacht hat und dennoch den Charme der alten Teile beibehält. Leider waren die Programmierer nicht ganz so gut wie die Künstler, denn Hammerwatch 2 hat noch mit einigen Problemen zu kämpfen. Vor allem das misslungene Multiplayersystem, manche technische Limitierung und kleine Probleme stören. Wer das Spiel aber vor allem im Singleplayer spielt, bekommt hier ein nettes Pixel-RPG vorgesetzt.
Expand & Exterminate: Terrytorial Disputes (PC)
Für das Häppchen zwischendurch ist Expand & Exterminate: Terrytorial Disputes vielleicht das Spiel eurer Wahl. Das Logo erinnert stark an Command & Conquer, und so verkehrt ist dies auch gar nicht. Doch statt RTS erwartet euch viel stärker ein Tower-Defense-Spiel mit Aufbaukomponente. Grafisch vielleicht nicht mehr zeitgemäß und erinnert an die späten 90er-Jahre mit seinen Rendergrafiken, dies hat aber hier durchaus Stil und das Gameplay stimmt. Ein tolles kleines Spiel für Zwischendurch.
Jurassic World Evolution 2: Prehistoric Marine Species Pack DLC (PC, Xbox, PS)
Für 8 Euro steht ein neuer DLC für Dino-Fans bereit. Gehe in den vorzeitlichen Meerestiefen auf Tauchgang und entdecke im Urzeitliche-Meeresspezies-Paket für Jurassic World Evolution 2 vier neue Meeresspezies. Zu den Neuankömmlingen zählen Archelon, Nothosaurus, Dunkleosteus und der Shonisaurus. Alle neuen Spezies mögen das kühle Nass, was dazu führt, dass ihr passende Lagunen und aquatische Bedingungen in eurem Park schaffen müsst. Eine schöne Abwechslung zu den bisherigen DLCs, was in Zukunft ruhig noch weiter ausgebaut werden kann.
