Samuel L. Jackson ist &39;ne coole Sau, Christoph Waltz eloquent wie immer, Jamie Foxx hat &39;ne großartige Stimme und Tarantino, tja, Tarantino ist einfach jemand, der unfassbar viel zu erzählen hat (wenn man ihn lässt). Gestern fanden in Berlin die Pressekonferenz zu Django Unchained nebst Deutschlandpremiere statt und wir haben es uns nicht nehmen lassen, neben vielen anderen Pressevertretern dem Frage-und-Antwortspiel beizuwohnen.
Leider geht so eine anberaumte PK ja immer viel zu schnell vorbei und dass jeder Teilnehmer alle Fragen beantwortet, ist schier unmöglich. Wie gern hätten wir Tarantino noch gefragt, was im Blockbusterjahr 2013 sein persönlicher Kinofavorit ist und ob Jackson mehr Spaß dabei hat, den guten oder hinterfotzigen Schwarzen zu spielen - der seine Rolle als Haussklave Stephen in Django Unchained nach eigener Aussage sehr genossen hat.
Nichtsdestotrotz gab es interessante Aussagen und gerade Tarantino kann sich in Ausführungen verlieren - aber man hört ihm gern zu. Allein, wenn er begeistert von der Auswahl der Filmmusik spricht oder wie schlussendlich ein fertiger Film entsteht, wenn man eigentlich nur eine Idee über Rache hat. Er geht sogar so weit, die USA gleich zu Beginn zweier Holocausts anzuklagen: Des Genozids an den Ureinwohnern und der abscheulichen Prämisse, Schwarze importieren und als Sklaven ausbeuten zu dürfen. Diese unrühmliche Geschichte sei nun mal die Last seiner Landsleute und die gilt es realistisch darzustellen. Kill Bill war für ihn einfach ein großes Abenteuer, doch Django Unchained gehört bei aller Unterhaltung auch zu den Filmen, mit denen er den Finger auf die Wunde legen kann.
Auch Christoph Waltz steuerte den einen oder anderen sympathischen Einwurf bei, der Tarantino viel auf internationaler Bühne verdankt und sich sichtlich wohl in seiner Rolle als Dr. King Schultz fühlte. Jamie Foxx begeisterte hingegen mit einem kurzen Gesang, an den ansonsten überraschenderweise eher selten das Wort gerichtet wurde.
Abschließend noch eine Korrektur in eigener Sache, wenn man so will: Nachdem nun zwei Autorinnen Django Unchained gesehen haben, tendieren wir doch deutlicher zu einer 4 von 5 und haben unsere Kritik leicht umformuliert. Schon zuvor hatten wir einen guten Film gesehen, aber Redakteurin 2 war dann etwas begeisterter als Redakteurin 1 und beide einigten sich beim Schlammcatching unter großem Gejohle in der Redaktion auf eine 4 :-)