165 Minuten ist er lang, Django Unchained, der neue Film von Regisseur Quentin Tarantino. Nicht unbedingt eine kurze Laufzeit, doch trotz der wirklich stattlichen Dauer ist das, was wir im Kino sehen werden, nicht unbedingt die Version, die Tarantino als komplett bezeichnen würde. Während einer Pressekonferenz in New York hat Quentin Tarantino ein wenig über die Produktion gesprochen und mit einigen Details wirklich überrascht.
Durch den enormen Umfang von Django Unchained sei eines Tages Harvey Weinstein auf ihn zugekommen und hätte ihm eine Zweiteilung des Films wie bei Kill Bill - Vol. 1 und Kill Bill - Vol. 2 vorgeschlagen. Auch damals war zu viel Stoff für ein Werk vorhanden - doch was damals klappte, war für ihn bei Django Unchained keine Option. Tarantino verriet, dass er sich bewusst gegen eine Aufteilung des Films entschieden hatte, wohl wissend, dass er so bei der Kinoversion Abstriche machen muss.
Für Tarantino muss der Film Djangos Reise rüberbringen und das vom Anfang bis zum Ende, eine echte Odyssee quer durch Amerika, um Broomhilda zu retten. Die ganzen Emotionen, die damit verknüpft sind, das Actionabenteuer dabei, der Humor stecken in diesem Film, der Schmerz, die Katharsis, die Spannung und, wie er hofft, am Ende der Jubelschrei. Wenn das Publikum am Ende nicht jubelt, dann hätte er selbst keinen guten Job gemacht. Beim Schmerz in der Handlung hätte Tarantino auch noch weiter gehen können, denn er wollte eigentlich noch deutlicher zeigen, wie es damals war. Aber er wollte auch niemanden traumatisieren.
Was bedeutet dies nun im Klartext? Die Kinoversion von Django Unchained ist mit ihren 165 Minuten die Version, die Tarantino für gut befunden hat, wohl wissend, dass es noch mehr Material gibt. Dass es diese Szenen eines Tages in eine Langfassung von Django Unchained schaffen, will er dabei gar nicht ausschließen. Tarantino wartet ab, wie sich der Film in den Kinos schlägt und ankommt, dann fällt er eine Entscheidung. Dies bedeutet dann aber auch, dass er die Handlung etwas ändern müsse, damit alles wieder passt. Deswegen ist dies erstmal die Version für eine Weile.
Klingt für uns fast so, als hätte sich Django Unchained vom Drehbuch zum Film deutlich verändert. Würde Tarantino auf das gedrehte Material direkt zurückgreifen, käme streckenweise anscheinend ein gänzlich anderes Werk heraus. Wir warten ab, was passiert, denn der Regisseur ist ein Meister der Ankündigungen.
Django Unchained hat am 17. Januar 2013 seinen Kinostart.