Wenn man meint, dass das Verwirrspiel von verschiedenen DC-Franchise-Projekten unter dem Deckmantel des DC Studios-Deals ein Ende hat, dann hat man die Rechnung nicht mit den anarchischen Clownprinzen gemacht. Wie nun klargestellt wurde, entsteht Joker - Folie à Deux abseits der neuen Studiomarke, die künftig von Peacemaker-Regisseur James Gunn und Peter Safran betreut wird.
In dem von Variety veröffentlichten Bericht kommt man ebenfalls auf The Batman 2 zu sprechen. Hier sei eine entsprechende Einbindung ins DCU noch ungewiss, schließlich müsse Regisseur Matt Reeves erst einmal ein ensprechendes Drehbuch abliefern. Vor 2025 sei mit der The Batman-Fortsetzung nicht zu rechnen. Im August schloss Reeves und seine Produktionsfirma 6th and Idaho Productions einen Overall Deal mit Warner Bros. Discovery ab, sodass man sich um die Zukunft von Battinson nicht sorgen muss.
Mehrere Top-Manager und Geschäftsleute sollen über den neuen Deal mit Gunn und Safran gegenüber Variety gesagt haben, dass sie gespannt darauf seien, zu erfahren, wie neue Filmemacher:innen mit Gunn als Entscheider interagieren werden. Wie das Magazin anmerkt, sei der Kreative für seinen forschen und markanten Ton bekannt:
2018 hatte der Guardians of the Galaxy-Regisseur damit zu kämpfen, dass ihm seine einst getätigten "Witze" über komplexe Themen wie dem Holocaust, Pädophilie oder AIDS-Erkrankungen in den sozialen Medien um die Ohren flogen, sodass er zeitweise auf dem Abstellgleis stand. Inzwischen gilt Gunn als rehabilitiert, doch nicht alle Menschen werden nach seinen zweifelhaften Kommentaren unter seiner Führung arbeiten wollen.
Auch wenn die Bekanntgabe zu Joker - Folie à Deux zunächst ein wenig verwundert, ist es auf den zweiten Blick die logische Konsequenz. In Anbetracht der bevorstehenden Produktion wäre man auf einen fadenscheinigen Integrationsansatz geworfen, damit man den dafür erstellten Fahrplan einhalten kann. Eine solche Verlegenheitslösung würde dem Unterfangen einer Reorientierung eher im Wege stehen, sodass man sich aus gutem Grund dagegen entschieden hat. In der Vergangenheit des beerdigten DCEU wurde das Kind schließlich zu oft mit dem Bade ausgeschüttet, sodass man wohl mit einer exkludierten Storyline besser fährt.
Man braucht also nicht mit einem Auftritt des von Joaquin Phoenix gespielten Joker in The Flash oder anderen DC Studios-Produktionen der näheren Zukunft rechnen. Langfristig kann man allerdings keine Prognose abgeben, schließlich steht die Tür zu entsprechenden Multiversum-Geschichten stets einen Spalt offen. Wenn es Gunn und Safran in der Zukunft danach dürstet, wäre es mit einem entsprechenden Plan nicht unmöglich, eine Zusammenführung vermeintlich loser Fäden zu gestalten.
Letztlich ist es für James Gunn und Peter Safran als Co-Chairmen und Co-CEOs der Warner Bros. Discovery-Marke DC Studios wichtig, dass sie für einen überzeugenden Output mit den bereits etablierten Figuren sorgen und neue Charaktere mit diesen zusammenführen. In den USA soll Joker - Folie à Deux am 4. Oktober 2024 in die Kinos kommen.