Während der Showdown mit Bane in der vorletzten Folge von Gotham Staffel 5 bereits einen gewissen Abschluss bot, fehlte aber noch die erwachsene Abrundung für Bruce Wayne aka Batman wie auch die finalen Erzschurken, wie man sie aus den Filmen und anderen Serien kennt und liebt. Das bot nun das Staffel 5-Finale mit Episode 12 "The Beginning".
"Gotham" Season 5 Trailer 4 (Finale)
Und die bot im Grunde all das, was man erwartet, einen zuerst mysteriös angeteaserten wieder nach Gotham City zurückkehrenden Bruce Wayne und Dunklen Ritter wie auch Erzschurken: Mr. J (Cameron Monaghan). Zwar wurden die Namen Batman und Joker nicht ausgesprochen, doch das ist auch nicht wirklich nötig, das finale Outfit und ihre Markenzeichen sprechen ausreichend für sich.
Das Gotham-Finale ist eine pure Hommage und wirkt daher in allem sehr vertraut: Eine tickende Bombe, ein perfider Joker, ein dickerer Pinguin (Robin Lord Taylor) mit Monokel und Hut, der mit dem Riddler (Cory Michael Smith) wieder vereint wird, und ein natürlich auch Jokes machender Joker, der für ein emotionales Drama Gordons (Ben McKenzie) und Barbaras Tochter in Gefahr bringt. Selina aka Catwoman (Lili Simmons) ist ebenfalls erwachsen und die gut bekannte Meisterdiebin, dafür aber ungewohnt braunäugig zurück, auch wenn man sie aus den Nolan-Batman-Filmen so kennt. Ansonsten passt die Ähnlichkeit mit der jüngeren Camren Bicondova aber gut. Trotz allem feinen Grusel fehlt einem auch noch das Grün im hier arg spärlichen Joker-Haar und wenigstens einmal noch mehr als nur ein Kichern, sondern eine richtig böse langgezogene Lache, das wäre auch noch toll gewesen.
Das Gotham-Finale krankt zudem am allzu flotten Tempo, man hätte sich zwei Folgen für die erwachsenen Versionen Zeit lassen sollen. Schon der Spannungsaufbau wirkt etwas gehetzt und zugleich unspannend, aufgrund der Vorhersehbarkeit der Ereignisse. Zwar baut man kleine Wendungen ein, aber die fangen dies nicht auf. Lees (Morena Baccarin) Doktorenhände hätte man für diese simple Kabelgeschichte nun auch nicht gebraucht, aber sie musste ja irgendwie sinnvoll noch spannend mit eingebaut werden. Batman ist zwar durchaus in Action zu sehen, aber gefühlt weniger präsent als in der Batman-Folge von Titans Staffel 1 oder auch Batwoman in ihrem Debüt im Arrow-verse.
Ja, man sieht Bruce als Batman (und nur als solchen) mal hier und dorthin springen, sich einnebeln, die vertrauten Bat-Waffen schleudern, hört seine verzerrte Stimme. Doch die Rettungsaktion geschieht so rasch, dass hierbei kaum Spannung aufkommt und es einen daher erschreckend kalt lässt. Das Ende mit ihm als ein erster und einziger voller Blick von vorne in voller Größe über den Dächern von Gotham mit pompöser Musik wirkt dann doch etwas überdramatisch nach seinen ein paar Sekunden hier, ein paar Sekunden dort Auftritten.