AnzeigeR
AnzeigeR
AnzeigeR

The Last of Us

News Details Reviews Trailer
Bella Ramsey zieht Konsequenzen: Social-Media-Aus wegen Hass im Netz

Für mehr Selbstschutz: Bella Ramsey deaktivierte Social Media

Für mehr Selbstschutz: Bella Ramsey deaktivierte Social Media
6 Kommentare - Fr, 25.04.2025 von MJ-GPJ
Cybermobbing statt Fanliebe: Warum junge Schauspielerinnen wie Bella Ramsey, Rachel Zegler und Millie Bobby Brown zur Zielscheibe werden.

Schaupielerinnen wie Rachel Zegler und Millie Bobby Brown genießen weltweit große Aufmerksamkeit für ihre schauspielerischen Leistungen, verdienen viel Geld und sehen sich zugleich wiederholt verletzenden Kommentaren ausgesetzt, die sich oft an ihrem Aussehen orientieren.

Ein aktuelles Beispiel liefert Bella Ramsey: Nachdem sie als Ellie in der gefeierten Serie The Last of Us brillierte, sah sie sich mit anhaltendem Online-Hass konfrontiert, weil sie nicht exakt dem computergenerierten Vorbild entsprechen würde. Die toxischen Kommentare haben Ramsey so stark belastet, dass sie ihre Social-Media-Accounts deaktivierte, um ihre mentale Gesundheit zu schützen.

Ramsey, die ihre Autismus-Diagnose während der Dreharbeiten zur ersten Staffel entdeckte, sprach kürzlich gegenüber The Hollywood Reporter offen über die zusätzlichen Herausforderungen, die diese Erfahrungen mit sich brachten. Die anhaltende Online-Kritik, vor allem in Bezug auf ihr Aussehen, insbesondere im Vergleich zur Spielfigur aus The Last of Us, verstärkte ihre ohnehin schon bestehenden Schwierigkeiten mit sozialen Medien. „Ich wusste, dass ich irgendwann meine Konten deaktivieren würde“, erklärte sie. „Ich wollte nie wirklich soziale Medien haben, aber es gab einen Moment, in dem ich dachte, dass es besser wäre, einfach zu vermeiden, was in den sozialen Netzwerken passiert.“ Doch trotz dieser schwierigen Zeiten bleibt Ramsey fest entschlossen, sich nicht von der toxischen Kritik unterkriegen zu lassen und sich weiterhin auf ihre Schauspielerei und ihre Werte zu konzentrieren.

Doch wie kann es so weit kommen, dass vor allem junge Schauspielerinnen in ikonischen Rollen unter diesem Problem zu leiden haben? Psychologisch lässt sich ein Teil dieser Dynamik über parasoziale Beziehungen erklären – ein Fachbegriff, der die einseitige emotionale Bindung beschreibt, die Zuschauerinnen und Zuschauer zu medialen Figuren aufbauen. Werden die idealisierten Erwartungen subjektiv verletzt, manifestiert sich Frust nicht selten in harscher Kritik oder gar in Hass. Aus "sie sieht nicht aus wie Ellie" werden ganz schnell die schlimmsten Kommentare.

Doch diese Erklärung greift nur teilweise: Viele Angriffe speisen sich zusätzlich aus gesellschaftlichen Schönheitsidealen, unterschwelligen Vorurteilen, mangelnder Kinderstube und der Anonymität des Internets, die persönliche Schranken und Höflichkeit aushebeln kann.

Hinzu kommt, dass die enthemmte Online-Kommunikation oftmals Raum für gruppendynamische Verstärkung bietet: In Echokammern und Kommentarspalten erleben sich Angreifer schnell in der Sicherheit einer vermeintlichen Masse, was zu immer schärferen Formulierungen führen kann. Der Einstieg in diese Abwärtsspirale beginnt oft harmlos mit „kritischer Fanmeinung“, endet aber vielfach in verletzenden Beschimpfungen und Verunglimpfungen. Ihr kennt die Beispiele.

Dabei verlieren wir eines aus den Augen: Schauspielerinnen sind Menschen mit Gefühlen, deren Arbeit und Persönlichkeit Respekt verlangen. Es zeugt weder von echter Filmleidenschaft noch von echtem Interesse an der Kunst, wenn man jemanden vor allem auf physische Merkmale reduziert und dafür beleidigt. Natürlich soll auch Kritik erlaubt sein, aber bitte sachlich und differenziert.

Wir sind überzeugt: Ein wahrhaft ehrenwerter Filmfan zeichnet sich durch Neugier, Offenheit und Empathie aus, und nicht durch zerstörerische Erwartungshaltungen und Online-Hetze.

Schließlich wollen wir alle The Last of Us auch in Staffel 3 genießen können.

Erfahre mehr: #Kritiken
Mehr zum Thema
Horizont erweitern
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!
6 Kommentare
Avatar
GPJ : : Moviejones-Fan
30.04.2025 16:07 Uhr
0
Dabei seit: 26.09.24 | Posts: 677 | Reviews: 4 | Hüte: 38

@RaylanGivens, verstehe ich es richtig, es ist justified, Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, zu beschimpfen. Und wenn man das nicht gut findet, oder sich daran stört, ist es larmoyant?

Avatar
RaylanGivens : : Moviejones-Fan
30.04.2025 11:17 Uhr
0
Dabei seit: 13.03.23 | Posts: 87 | Reviews: 0 | Hüte: 3

Was für eine Larmoyanz!

Wer im Rampenlicht steht und seine Privatadresse rausgibt, bekommt per Brief Frechheiten von Spinnern. - Also gibt man die nicht raus, wenn man das nicht in Kauf nehmen will.

Wer als Berühmtheit unter seinem Facebookaccount die Kommentare offen lässt, glaubt aber das Recht auf ausschließlich wohlwollende Kommentare zu haben? Ist es nicht zumutbar, dass man die Kommentarfunktion abschaltet, wenn man nicht riskieren will, dass auch Spinner was posten?

Wer sich als US-Präsident pikiert fühlt, weil er 30 Mordrohungen pro Tag bekommt, ist da vielleicht falsch. Wer als Schiri nach dem Spiel, als Spieß in der Kaserne, als Mathelehrer, Kukukskleber, Politesse, Tierarzt, Anzeigehauptmeister oder Abmahnanwalt nur Freunde haben will, hat da was nicht kapiert.

Ich verstehe wirklich nicht, dass man heutzutage noch verblüfft aus der Wäsche gucken kann, weil man das erste Mal erkannt hat, dass es weltweit viele Spinner gibt...

"Die Nächste kommt schneller!"

Avatar
Darkclaw : : Moviejones-Fan
28.04.2025 14:31 Uhr
0
Dabei seit: 24.04.25 | Posts: 133 | Reviews: 1 | Hüte: 8

Das ist eine recht schwierige Thematik. Man könnte jetzt ausführen, dass eine Schauspielerin oder ein Schauspieler, genauso wie eine Politkerin oder ein Politiker, eine Sportlerin oder ein Sportler, eine Person öffentlichen Interesses ist. Das war schon immer so, sei es nun ein Elvis Presley, eine Marilyn Monroe oder ein Boris Becker. Was diese Leute sagen, ist für viele Personen von Interesse.

Nun leben wir jedoch im 21. Jahrhundert und somit im Zeitalter der sozialen Medien. Im Zeitalter des Internets. Und, ich darf da aus eigener Erfahrung sprechen, im Zeitalter der Internet-Trolle. Nicht unbedingt anonymisiert, aber doch aus der Distanz kann man seine Meinung kund tun. Ob diese nun positiv oder negativ ist. Und man kann aus der Ferne, ohne grosses Zutun jemanden anfeinden. Dies scheint sich durchaus auch hochzuschauckeln.

Ich möchte hier ganz klar ein Statement gegen ein solches Verhalten setzen. WIR, die Leserinnen und Leser, kennen diese Personen nicht. Wir wissen nur das über sie, was wir lesen können. Die Rollen die sie spielen, sind ihr Broterwerb. Das sollte uns nicht dazu verleiten, über jemanden herzuziehen, auch wenn eine Meinung, die gepostet wird, eine grosse Masse erreichen kann. Mir ist auch bewusst, dass dies, wenn sicherlich auch im kleineren Masse, hier geschieht wenn ich diesen Post absetze.

Eine Darstellung einer Rolle kann man kritisieren. Aber über eine Person herzuziehen, das sollte nun wirklich nicht sein.

Bei den Simpsons haben wir früher über den Comicbuchverkäufer gelacht, wenn er im Keller sass und eine Tirade abgesetzt hat. Heute, nun, ist dies leider wohl recht oft der Fall, dass Personen meinen, soetwas machen zu müssen.

Avatar
Boro : : Moviejones-Fan
27.04.2025 09:12 Uhr
0
Dabei seit: 09.12.19 | Posts: 337 | Reviews: 1 | Hüte: 7

Das trifft nicht nur die Schauspielerinnen. Wenn man sieht, was bei tiktok abgeht, wird einem ganz komisch. Da werden zum Beispiel behinderte Menschen verbal angegriffen oder Gewalttäter gefeiert. Dieses Thema wird, wie alle wichtigen Themen, von der Politik ignoriert und sich selbst überlassen. Bis es mal wieder zu spät ist.

Avatar
SpiderFan : : Moviejones-Fan
25.04.2025 20:46 Uhr
0
Dabei seit: 06.05.22 | Posts: 1.615 | Reviews: 0 | Hüte: 32

Wir leben schon in komischen Zeiten.

Gegen Kritik, die normal geäußert wird, sagt keiner was.

Die ganzen Hate und Troll Armeen übertreiben aber mittlerweile total.

“You have fought long enough, Galadriel. Put up your sword.”

Avatar
MrBond : : Imperialer Agent
25.04.2025 18:13 Uhr
0
Dabei seit: 03.12.14 | Posts: 3.861 | Reviews: 24 | Hüte: 607

Sehr guter Artikel. Man sollte immer unterscheiden, ob etwas Kritik ist, oder eine Beleidigung, die gar nichts mehr mit der Kritik zu tun hat. Auch Kritik kann beleidigend sein, oder zumindest so wirken. Das ist etwas, was Menschen im Rampenlicht aushalten können müssen, sei es Schauspieler, Sportler, oder Politiker. Sobald das Ganze aber auf einen Nebenschauplatz fällt, ist Vorsicht geboten - und ja, gerade die Anonymität des Internets (die nur halb so anonym ist, wie man denkt), lässt den ein oder anderen Zeitgenossen Dinge in die Welt posaunen, die einfach nicht okay sind. Unter`m Strich kann ich die Promis verstehen, die sich dann konsequenterweise aus den (a)sozialen Netzwerken zurückziehen. Der ganze Rotz, der in Facebook so abgesondert wird, untermauerte auch meinen Entschluss, mich dort schon vor Jahren abzumelden (auch wenn ich selbst nicht gemobbt wurde).

Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"

Forum Neues Thema
AnzeigeR