Die Ankündigung einer noch namenlosen Der Herr der Ringe-Serie schlägt schon jetzt - wenige Tage nach der Bekanntgabe - enorm hohe Wellen. Fragen über Fragen machen die Runde und der Hollywood Reporter mag ein paar Antworten auf einige dieser Fragen gefunden haben. Zum Beispiel auf die Frage, ob Der Herr der Ringe die teuerste Serie aller Zeiten werde.
Billig kann dieser Deal für Amazon jedenfalls nicht gewesen sein. Es wird gemunkelt, dass man die Serie bereits vorab auf fünf Staffeln auslege und ein potenzielles Spin-off war im Vertrag ja ebenfalls enthalten. Die Rechte für die weltweite Ausstrahlung sollen demnach mit 250 Millionen Dollar zu Buche schlagen. Doch dieses stolze Sümmchen liegt vom Endbetrag noch weit, weit entfernt. Am Ende könnte Amazon mit der Der Herr der Ringe-Serie die 1-Milliarde-Dollar-Marke knacken, schließlich laufen auch die Budgets der einzelnen Folgen, der Cast, die Autoren, Produzenten, visuellen Effekte und weitere Posten ordentlich ins Geld.
Während wir über die Finanzen noch ewig weiter philosophieren könnten, beschäftigt uns auch eine andere Frage: Wurde der Deal erst möglich, da Christopher Tolkien aus dem Tolkien Estate ausstieg? Bisweilen fungierte Christopher Tolkien, Sohn von J.R.R. Tolkien als Wächter dieser fantastischen Geschichten. Als Kritiker der von Peter Jackson inszenierten Filme stand Christopher Tolkien aber weiteren Umsetzungen auf der Kinoleinwand oder dem TV-Bildschirm im Weg.
Doch wie die Seite The One Ring berichtet, legt Tolkien sein Amt nun im Alter von 93 Jahren nieder, nachdem er sich sein Leben lang dazu verschrieben hatte, die Geschichten seines Vaters zu bewahren und fortzuführen. Mit dem Roman Beren and Luthien habe er sein letztes Buch auf den Markt gebracht, das die Welt seines Vaters um ein weiteres Kapitel ergänze.
Doch warum erfolgt sein Ausstieg wenige Tage nach der Serien-Ankündigung? Nun, weil dem gar nicht so sei. Zurückgezogen habe sich Christopher Tolkien bereits im August dieses Jahres. Verhandelt habe man innerhalb des Tolkien Estate stattdessen unter anderem mit J.R.R. Tolkiens Tochter Priscilla und diversen Enkeln. Diese seien Film- und Serienumsetzungen wesentlich aufgeschlossener, wie es scheint, weshalb dieser Zug von Amazon erst möglich geworden wäre.
Ob wir nun eine wahre Flut an Mittelerde-Material zu Gesicht bekommen, ist natürlich die andere Frage. Aber immerhin gibt es die Option, endlich tiefer in die Welt von J.R.R. Tolkien einzutauchen.