Update: Über Fantastic Four wurde genug geredet, aber Josh Trank ist uns noch eine andere Erklärung schuldig. Warum hat er den zweiten Star Wars Anthology-Film fallen lassen, den er eigentlich drehen sollte? Im Interview mit der LA Times schildert er nun seine Sicht der Dinge, eine recht persönliche.
Trank hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, es war sogar die schwierigste, die er je treffen musste. Er wollte nach Fantastic Four einfach wieder etwas Eigenes machen, etwas unter dem Radar, weil er schon die letzten vier Jahre dem prüfenden Blick der Öffentlichkeit ausgesetzt war - eine psychologisch harte Zeit, sagt Trank. Das sei gerade nicht gesund für ihn und sein Leben. Bei Lucasfilm hatten alle Verständnis dafür, man ist also nicht im Zwist auseinandergegangen.
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Als bekannt wurde, mit wem Regisseur Josh Trank (Chronicle - Wozu bist du fähig?) seine Fantastic Four-Hauptrollen besetzt hat, brach ein Sturm der Entrüstung los. Besonders Michael B. Jordan als afroamerikanischer Johnny Storm/Human Torch und der eher klein geratene Jamie Bell als Ben Grimm/The Thing kamen gar nicht gut weg. Für Trank keine Überraschung: Er habe gewusst, dass es hässlich werden würde, sagt er zur Casting-Kontroverse.
Einerseits kann Trank verstehen, dass die Fans so reagieren. Er habe viele ältere Freunde, die Comicfans sind und denen es schwerfällt, sich mit einer solchen Veränderung abzufinden. Die Fantastic Four "gehören" ihnen schließlich schon länger, als er selbst am Leben ist. Andererseits findet er, dass Fans, Comic-Schaffende und Filmemacher neuen Interpretationen gegenüber offen sein sollten. Es spreche doch für die Größe einer Story, wenn sie nach Jahrzehnten oder Jahrhunderten immer noch erzählen wird. Man könne sie aber nicht einfach wieder und wieder auf die gleiche Art erzählen. Trank begrüßt die Debatte, er will Meinungen hören und wissen, wen was stört. Vielleicht brauche er das auch, um motiviert zu sein, alle eines Besseren belehren zu wollen.
Simon Kinberg, der Co-Autor und Produzent, mahnt ebenfalls zur Geduld. Über Hugh Jackman als hochgewachsenen Wolverine habe sich doch zuerst auch jeder aufgeregt, und jetzt kann sich keiner mehr einen anderen in der Rolle vorstellen. Alle Casting-Entscheidungen bei Fantastic Four, egal wie umstritten, waren wohlüberlegt. Mit Bell etwa habe man absichtlich einen kleineren Darsteller genommen, weil es dann umso dramatischer sei, wenn er sich in eine riesige Felskreatur verwandelt. Ein Typ aus der Arbeiterklasse, der sein ganzes Leben lang von seinen großen Brüdern herumgeschubst wurde, schien Kinberg interessanter zu sein als einer, der schon als Football-Spieler beginnt und nach seiner Transformation nur ein paar Zentimeter größer ist.
Am 13. August kommt das neue Fantastic Four in die deutschen Kinos.