Bevor er die Fantastic Four gegen die Wand fuhr (was ganz und gar nicht allein seine Schuld war, wie in diesem aufschlussreichen Artikel schön nachzulesen ist), bevor er den Boba Fett-Film im Star Wars-Universum hinwarf, um seinem eigenen Rauswurf zuvorzukommen (von dem er wusste, dass er kommen würde, eben wegen der Fantastic Four-Querelen, die auch bis zu Lucasfilm durchgedrungen waren) und bevor er nun endlich seinen zweiten Film, Capone fka Fonzo mit Tom Hardy, veröffentlichen darf (wenn auch nur als VoD, nicht im Kino), war Josh Trank ein aufsteigender Stern am Hollywood-Himmel, ein frischer Filmemacher, dem eine große Zukunft vorausgesagt wurde.
Wie sich herausstellt, sollte er sogar für Martin Scorsese Scott Blooms Drehbuch für Roosevelt überarbeiten - ein Biopic über den früheren US-Präsidenten Theodore Roosevelt, den niemand anders als Leonardo DiCaprio spielen sollte. Und ein Projekt, von dem seit 2017 nichts mehr zu hören war, sodass fraglich ist, ob Scorsese oder jemand anders es jemals realisieren wird. Mit seinem Found-Footage-Superheldenfilm Chronicle - Wozu bist du fähig? hatte Trank Hollywood zuvor im Sturm erobert, sich selbst einen Namen und Dane DeHaan und Michael B. Jordan zu Stars gemacht (Alex Russell, den Dritten im Bunde, nicht ganz so sehr, aber man kann ja nicht alles haben). Da war seine Welt noch in Ordnung. Und so drängt sich die Frage auf, was eigentlich aus dem Sequel geworden ist bzw. warum nichts daraus geworden ist.
Tranks gibt die Antwort: weil er alles in seiner Macht Stehende unternommen hat, um Chronicle 2 zu verhindern. Max Landis, der Autor des ersten Teils, hatte ein Drehbuch über ein Mädchen geschrieben, das von dem Filmmaterial der drei Chronicle-Protagonisten geradezu besessen ist und sich deshalb seinen eigenen Iron-Man-mäßigen Anzug baut, um selbst eine Superheldin zu werden. Jedoch fand Trank dieses Drehbuch nur "in Ordnung", und es soll nichts mit dem zu tun gehabt haben, warum er Chronicle - Wozu bist du fähig? überhaupt gemacht hatte. Also zog er alle Register: Er habe es den Machern erschwert, Meetings anzusetzen, sei bei bestimmten Dingen unehrlich gewesen und habe viele besch***ene Sachen abgezogen, da er nicht gewollt habe, dass Chronicle 2 jemals zustande käme, gesteht Trank. Das sei sein schlimmster Albtraum gewesen. Erstens: Er mache es nicht. Und zweitens: Wenn es jemand anders mache, dann wisse man, dass es ein Stück Sch**** sein werde. Deutlicher geht es wohl nicht...
