Update vom 25.09.2018: Begleitend zu The Other Side of the Wind veröffentlicht Netflix am 2. November auch eine Dokumentation über die Entstehung dieses letzten Orson Welles-Films. Regisseur Morgan Neville (20 Feet from Stardom) erzählt mit Sie werden mich lieben, wenn ich tot bin die Geschichte der Regie-Legende, und dies ist der Trailer dazu:
"Sie werden mich lieben, wenn ich tot bin" Trailer 1 (dt.)
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Wer sagt denn, dass Netflix keinen wertvollen Beitrag zur Filmgeschichte leisten kann? Oder Wunder wirken kann? Der im experimentellen Mockumentary-Stil, teils in Farbe, teils in Schwarz-Weiß gehaltene Film The Other Side of the Wind, den Orson Welles vor seinem Tod im Jahr 1985 nicht mehr vollenden konnte, ist endlich fertiggestellt. Und er kommt am 2. November zu Netflix, nachdem er bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig gelaufen ist. Trailer und Poster sind jetzt verfügbar.
"The Other Side of the Wind" Trailer 1 (dt.)
1970 begann Welles das zu drehen, was schließlich sein finales filmisches Werk sein sollte. Sein Cast umfasste Hollywood-Koryphäen wie John Huston, Peter Bogdanovich, Susan Strasberg und Oja Kodar. Doch die von finanziellen Problemen geplagte Produktion zog sich über Jahre und erlangte traurige Berühmtheit. The Other Side of the Wind wurde nie fertiggestellt oder gar veröffentlicht, das gefilmte Material staubte in einem Pariser Tresor vor sich hin, bis im März 2017 die Produzenten Frank Marshall (Indiana Jones), der Welles beim ursprünglichen Dreh als Produktionsleiter unterstützt hatte, und Filip Jan Rymsza die Bemühungen vorantrieben, den Film über vierzig Jahre später zu komplettieren.
Mit einem neuen Score des oscarprämierten Komponisten Michel Legrand (Thomas Crown ist nicht zu fassen) versehen und von einem technisch versierten Team inklusive Oscar-Gewinner Bob Murawski (Tödliches Kommando - The Hurt Locker) wieder zusammengesetzt, ist Welles’ Vision nun erfüllt. The Other Side of the Wind erzählt die Geschichte des legendären Regisseurs J.J. "Jake" Hannaford (Huston), der nach Jahren im selbst auferlegten Exil in Europa nach Los Angeles zurückkehrt, um die Arbeiten an seinem eigenen innovativen Comeback-Film abzuschließen - eine satirische Aufarbeitung des damaligen Hollywood.