Schon zu Beginn der Corona-Krise zeichnete sich ab, dass die ganze Situation Einfluss auf die Pilot Season nehmen wird. Wie sieht es jetzt, Wochen später, aus?
Bei Deadline ist man sich inzwischen sicher, dass es praktisch keine Pilot Season gibt. Es gäbe keine Möglichkeit, Piloten zu produzieren und auszutesten. Die Pilot Season pausiert seit rund 1,5 Monaten, auch die Upfronts wurden abgesagt. Der Trend geht hin zu dem, was die Streaminggiganten schon lange tun: Viele Serien werden direkt bestellt.
Dabei gehen die Sender völlig unterschiedlich vor. Schon vor wenigen Wochen zeigte sich, dass einige Sender Backup-Drehbücher bestellen. ABC ist hier besonders konsequent. Für jeden Piloten wurde ein zweites Backup bestellt. Fox legt dieses Vorgehen nur bei ausgewählten Piloten an den Tag, während CBS und NBC offenbar dabei bleiben für jeden Piloten ein weiteres Drehbuch zu bestellen.
Während entgegen sonst der Castingprozess derzeit kaum wahrgenommen wird, fällt auf, dass die Autoren auf Hochtouren arbeiten. Diese liefern zusätzliches Material, um ihren Piloten und somit ihren potenziellen Serienprojekten mehr Futter zu geben Laut Deadline seien in vereinzelten Fällen sogar kurze Szenen oder Videos gedreht worden, um die Idee besser zu verkaufen.
Fest steht aber offenbar, dass die meisten Serien in dieser Saison ohne vorangegangenen Piloten bestellt werden, allein aufgrund der Drehbücher und des erwähnten zusätzlichen Materials. Bei verschiedenen Projekten könne man sich aber auch vorstellen, Writers Rooms zusammenzustellen und einen Piloten abseits der üblichen Pilot Season zu drehen.
Bis es mit oder weniger direkten Serienbestellungen weitergehen kann, stehen der Branche aber noch schwere Entscheidungen bevor. Bislang hatten die Sender bereits 55 Piloten bestellt und müssen nun entscheiden, was mit diesen und dem hierfür verpflichteten Cast geschieht.
