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Foundation

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Doppelfolgen-Premiere "Foundation"

Review "Foundation": Haut die Sci-Fi-Klassiker-Adaption von den Socken?

Review "Foundation": Haut die Sci-Fi-Klassiker-Adaption von den Socken?
9 Kommentare - Sa, 25.09.2021 von S. Spichala
Wie ist sie nun, die Sci-Fi-Klassiker-Adaption "Foundation" von Apple TV+, die auf dem reichhaltigen Isaac Asimov-Universum beruht? Hier unsere Review. Wir halten die Spoiler so gering wie möglich.

Foundation von Apple TV+ erwartet mancher mit fast noch mehr Spannung als die neue Dune-Verfilmung, immerhin ist Isaac Asimovs Sci-Fi-Romanreihe noch älter und inspirierte daher auch Dune wie auch Star Wars. Im Gegensatz zu den Nachfolgern hat sich bis dato aber noch niemand an dem Klassiker-Universum versucht, der eine wahre Sci-Fi-Ideenfundgrube mit erstmals seriösem Anstrich zu seiner Zeit bot und bis heute bietet. Wer wirklich gar nichts vorab gespoilert haben will, worum es geht, sollte nur das Fazit am Ende lesen und nun nach ganz weit unten scrollen.

Allein schon die Haupt-Trilogie Asimovs, um die sich viele weitere Werke ranken, ist recht nüchtern und umspannt einen 1000 Jahre-Plan, von dem 500 Jahre erzählt werden - Zeitsprünge und knappe Schilderungen großer Ereignisse liegen da auf der Hand und bieten daher viel Raum, diese als Serie spannend auszuarbeiten und eigene Ideen mit einzubringen. Visuell verrieten die Trailer schon Großes, doch wie ist es bezüglich Story, Charaktere, Dramaturgie insgesamt?

"Foundation" Season 1 Trailer 1 (dt.)

Foundation Review

Wir konzentrieren uns erst einmal auf die Doppelfolgenpremiere von Foundation, eine Staffel-Review folgt später, auch aus Embargo-Gründen zu den einzelnen Folgen - Staffel 1 umfasst 10 Episoden. Ein Grobeindruck fließt aber zugelassen auch hier schon mit ein:

Die Serienadaption des "Foundation-Zyklus" von Isaac Asimov erzählt die Geschichte der Menschheit, die über zahlreiche Planeten der Galaxie verstreut lebt und dabei der Herrschaft des galaktischen Imperiums unterliegt. Der Hauptcharakter besitzt die Fähigkeit, in die Zukunft zu blicken, und sieht den nahenden Untergang eben jenes Imperiums kommen...

Foundation setzt ähnlich wie die Haupt-Trilogie kurz vor der Foundation-Gründung ein mit den Ereignissen rund um die Schilderung der Zukunftsvision von Mathematiker und Psychohistoriker Hari Seldon, den Jared Harris auch wirklich toll, schön mysteriös und doch ganz Wissenschaftler verkörpert. Aus seinem Zögling Gaal Dornick von Synnax wird hier eine weibliche Version (Lou Llobell), welche die Einladung von Seldon und damit nach Trantor erhält, dem Planeten und Hauptsitz des galaktischen Imperiums.

Bevor man nun über mehr Frauenpower meckert - auch die wichtige Romanfigur des Salvor Hardin ist weiblich (Leah Harvey) und eine weitere wichtige Figur -, es macht Sinn. Denn eine moderne Serie braucht auch ein bisschen Liebesdrama, Geschlechterspannung, starke Emotionen, wenn sie nicht allzu nüchtern sein will, und so sorgt diese Anpassung dafür, dass man nicht wie in der Vorlage aus den 40er und 50er Jahren hauptsächlich Männern begegnet - und dadurch in der Serie eben nicht oft recht trockener Future History und Politdiskussionen vermischt mit etwas Action zuschaut, sondern auch emotionaler an die Figurenschicksale gebunden wird.

Für mehr Dramatik und Sci-Fi-Augenschmaus sorgen auch größere Actionszenarien, welche die Ereignisse zu Beginn des Romantrilogie-Auftakts aufpeppen sowie jede Menge visuelle Ideen, welche Gaals Reise nach und Aufenthalt auf Trantor spannender gestalten. Der zu Beginn in der Romanvorlage noch recht nebulös bleibende Kaiser (großartig: Lee Pace) wie auch die wichtige Roboterfigur werden schon früh weitaus spannender eingeführt, die imperiale Macht nicht nur in Nebensätzen verdeutlicht, sondern früh stark in Szene gesetzt: Dabei schließt sich auch hier ein Referenz-Kreislauf, denn während George Lucas sich von Asimov inspirieren ließ (u.a. Imperium, Imperator, Sternenzerstörer, eine mysteriöse Macht, Mentor-Schüler-Beziehung), erinnert im Gegenzug bezüglich visueller Ideen so manches an Star Wars wie auch zig andere Sci-Fi-Filme und Serien - inklusive Star Trek und The Expanse.

Trotz Action und Drama (und dadurch auch neu zugefügten Charakteren) kommt auch das politische Machtspiel wahrlich nicht zu kurz, Feindschaften erhalten jedoch mehr und deutlicher in Szene gesetzte Motivationen. Dabei gibt es nicht nur filmische Referenzen, sondern auch unsere politisch-globale Realität spielt mit hinein. Asimov ließ sich vom Aufstieg und Fall des Römischen Reiches inspirieren, Großmächte und ihre Ziele gibt es immer noch: beides vermischt sich in der politisch-dramatischen Darstellung von Foundation.

Die Zeitsprünge in Foundation sind zum Teil ähnlich wie in der Vorlage, zum Teil aber auch etwas anders: spätere Infos, Details der Welt und Charaktere werden schon früher vermischt, was einem engeren Figurennetz zugute kommt. Schließlich soll man mit den Figuren mitfiebern, die bei dem großen Zeitrahmen der Vorlage jedoch reichlich wechseln. Die Art und Weise wie passt dabei gut zum Zyklus-Gedanken der Vorlage. Dadurch wird auch rascher die Größe der Welt deutlich, um die es hier geht. Die neue Apple TV+-Serie macht damit richtig, was in See - Reich der Blinden kritisch war, die zu Beginn über zu lange Folgen sich auf vor allem einen Tribe und seine Hauptfigur konzentrierte, das größere Setting der Story zu lange nur angedeutet ließ.

Fazit

Wer es sich fragt, kommen in Foundation auch Game of Thrones-Vibes übertragen auf das Sci-Fi-Genre auf? Absolut! Der moderne Mix aus visuell toll ausgestattet und inszeniert, einem spannenden Ensemble mit tollen Darstellern, einer großen episch-galaktischen Welt mit ihren Machtspielen, und doch auch sehr persönlichen Dramen hat wahrlich oftmals Momente, die einem den Atem rauben. Auch wenn das Ganze manchmal haarscharf an zu viel Spiel mit der visuellen Referenz an Bekanntes vorbeischrammt.

Im Großen und Ganzen ist es dennoch eine originelle neue faszinierende Welt, die sich nach und nach entblättert, welche dabei Isaac Asimovs Vermächtnis, von dem sich so viele nach ihm inspiriert fühlten, deutlich erkennbar macht. Mehr als nur ein Sci-Fi-Augenschmaus, sondern wirklich (bis dato) eine für ein Serienformat gelungene spannende Adaption, die einen in den Bann zieht!

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9 Kommentare
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MJ-SteffiSpichala : : Moviejones-Fan
28.09.2021 13:42 Uhr
0
Dabei seit: 07.01.14 | Posts: 820 | Reviews: 0 | Hüte: 30

@ChrisGenieNolan - ich empfehle dir dann später auch mal die Foundation-Romanvorlage (mindestens die Haupt-Trilogie) zu lesen, dann siehst du deutlich, was George Lucas alles von Isaac Asimov abgekupfert hat - wie auch Dune & Co.. laughing

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DrStrange : : Moviejones-Fan
27.09.2021 09:03 Uhr
0
Dabei seit: 07.05.12 | Posts: 3.100 | Reviews: 53 | Hüte: 114

@MisfitsFilms & @Topic:

Was ich noch entdeckt habe ist, das wenn man eine PS5 sein eigen nennt, ein 6-monatiges Gratisabo bekommt. Was ich in dem Zuge auch gemacht habe, um mal so über den Apple Content drüberzuschauen. Ist nicht viel, aber dafür wohl ein paar richtig "edle" Angelegenheiten. Außerdem interessiert mich im November noch dieser exklusive Tom Hanks Film.

"Foundation" haben mir die ersten beiden Folgen erstmal wirklich gut gefallen. Nicht das ich jetzt völlig aus dem Häuschen bin, aber man erkennt schon eine gewisse Klasse. Aber wir haben hier einen ähnlichen Effekt wie z.B. bei "John Carter", das die Vorlage wesentlich älter ist als so manch andere SciFi Geschichten (eben z.B. von George Lucas), aber man eben alles so ähnlich schon mal in anderen Filmen und Serien schon gesehen hat.

"The Wheel weaves as the Wheel wills"

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MisfitsFilms : : Marki Mork
26.09.2021 00:07 Uhr
0
Dabei seit: 09.07.13 | Posts: 4.458 | Reviews: 0 | Hüte: 126
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ChrisGenieNolan : : DetectiveComics
25.09.2021 14:45 Uhr
0
Dabei seit: 19.08.12 | Posts: 17.118 | Reviews: 19 | Hüte: 398

@ Mj-SteffiSpichala:

Ich habe eueren Reviews, übersprungen. Und nur auf Fazit gelesen. Weil ich noch mittendrin bin... und möchte nicht gespoilert werden. Nichtsdestotrotz gibs einfach gewisse Parallele an Lucas Marterwerk smile

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MJ-SteffiSpichala : : Moviejones-Fan
25.09.2021 14:18 Uhr
0
Dabei seit: 07.01.14 | Posts: 820 | Reviews: 0 | Hüte: 30

@ChrisGenieNolan - beim Look muss man bedenken, dass Asimov da viel Raum für eigene visuelle Ideen (oder für die Serie auch visuelle Referenzen an seine Nachfolger) lässt, da hat er nicht viel beschrieben. Er beschreibt eher Orte, manchmal auch, was Charaktere tragen, aber insgesamt ist es oftmals erstaunlich wenig visuell, auch bezüglich der Raumschiffe u.ä..

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ChrisGenieNolan : : DetectiveComics
25.09.2021 13:35 Uhr
0
Dabei seit: 19.08.12 | Posts: 17.118 | Reviews: 19 | Hüte: 398

Ich bin gestern zufällig darauf gestoßen. Ich muss schon sagen. Der ist nicht schlecht .. und es spiegelt sich sehr an Star Wars. Bzw Lucas hat hier auch einiges abgeschaut. Das Imperium,. Die Raumschiffe, die flitzer... selbst Jedi Wappen Logo,. Ist hier zu erkennen. smile

@ Kal-El:

Ja Apple+ hat tolles Bild und Ton (Dolby Vision und Atmos, davon ist z.B. Sky noch ein paar Lichtjahre entfernt)

Da stimme ich dir zu... bei Sky, hab ich mich öfter geärgert, wegen der Ton und Bilder ...

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Randalthor : : Moviejones-Fan
24.09.2021 14:14 Uhr
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Dabei seit: 26.06.20 | Posts: 27 | Reviews: 0 | Hüte: 0

Für eine Serie alleine würde ich das Abo nicht empfehlen. Allerdings wächst der Inhalt monatlich an und bisher gibt es nur wenige Serien, die ich mindestens als unterhaltsam empfehlen kann, in vielen Fällen sehr gut finde. Insgesamt ist der große gemeinsame Nenner, dass durch die Bank ein sehr hochwertiger Produktionsstandard zu sehen ist und viele bekannte und große Namen in den Serien sind.

Ich habe das Abo auch seit Tag 1 (ebenfalls 1 Jahr kostenlos mit abschließender Verlängerung) und habe es bis heute am wenigsten von meinen Streaming Abos bereut. Es ist mit Abstand das günstigste Abo und hat viele brilliante Serien. Ted Lasso, For All Mankind und jetzt Foundation sind für mich die absoluten Highlights, aber wie gesagt, unterhaltsam sind die allermeisten.

Ich persönlich kann es nur empfehlen.

Let the Dragon ride again on the winds of time.

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Kal-El : : Moviejones-Fan
24.09.2021 11:30 Uhr
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Dabei seit: 13.03.17 | Posts: 884 | Reviews: 2 | Hüte: 25

@MisfitsFilms: nein! Apple+ hat noch viel nachzuholen was Content angeht. Ich hatte das Glück ein 1 Jahresabo kostenlos zu schießen, hätte ich hierfür Geld ausgegeben, hätte ich mich sehr geärgert.

Ja Apple+ hat tolles Bild und Ton (Dolby Vision und Atmos, davon ist z.B. Sky noch ein paar Lichtjahre entfernt), und sehr gute Dokus, aber sonst ist echt Mau ..

Aktuell gibt es ein 3 Monatsabo kostenlos, vielleicht hilft dir das?

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MisfitsFilms : : Marki Mork
24.09.2021 09:31 Uhr
0
Dabei seit: 09.07.13 | Posts: 4.458 | Reviews: 0 | Hüte: 126

Die große Frage ist: rechtfertigt FOUNDATION am Ende einen weiteren Streaming Account? Sprich, ist eine Serie so gut, dass sie alle bisherigen übertrumpft? Oder sollte man warten, bis alle Folgen erschienen sind, und sich dann lediglich einen Monat lang den Apfel gönnen?

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