Bei aller Liebe zu Alien, auch ein Ridley Scott braucht Abwechslung. Wenn er Alien - Covenant ins Kino gebracht hat und bevor er 2018 mit dem nächsten Teil weitermacht, will er für Sony Pictures deshalb All the Money in the World drehen. Derzeit finalisiert Scott alles, die Produktion soll schon im Mai in Italien starten.
Der Film, basierend auf einem Black-List-Skript von David Scarpa (Der Tag, an dem die Erde stillstand), handelt von der spektakulären Entführung des Milliardärs-Sohns John Paul Getty III 1973 und dem verzweifelten Versuch seiner Mutter Gail Harris, seinen Großvater dazu zu bringen, die 17 Mio. $ Lösegeld zu zahlen. Dieser Großvater, der US-amerikanische Öl-Tycoon John Paul Getty Sr., stand zwar in dem Ruf, der reichste Mann der Welt zu sein, weigerte sich zunächst aber, seinen Enkel freizukaufen. Als die Familie nicht schnell genug auf die Forderung antwortete, schickten die Kidnapper einen Umschlag, der ein Ohr des Entführten enthielt - mit der Drohung, dass noch weitere Teile von ihm folgen würden.
Für die Harris-Rolle traf man sich erst vor wenigen Tagen mit Angelina Jolie, bei der es jedoch zeitlich nicht passt. Scott bemüht sich jetzt um Natalie Portman und will auch für Getty Sr. einen großen Namen haben, nachdem sich Gespräche mit Jack Nicholson zerschlugen. All dies bedeutet wohl, dass er seine ebenfalls geplante Bestseller-Verfilmung The Cartel über den Drogenkrieg verschiebt. Sie soll gleich nach All the Money in the World drankommen. Noch schreibt Shane Salerno (einer von James Camerons Co-Autoren bei den Avatar-Sequels) am Drehbuch, und Scott hofft, wieder mit Leonardo DiCaprio zusammenarbeiten zu können.
Wie er da noch Zeit für eine Gladiator-Fortsetzung finden will, ist uns ein Rätsel, aber genau das hat er im Sinn. Jepp, Scott möchte Maximus reanimieren, und er weiß auch schon, wie. Entertainment Weekly fragte ihn beim SXSW Film Festival, ob er immer noch an Gladiator 2 interessiert sei. Aber Maximus ist doch tot, so der Einwand des Studios, erzählte Scott, doch es gebe einen Weg, ihn zurückzubringen. Ob es dazu kommt, weiß er nicht. Gladiator war im Jahr 2000, Russell Crowe habe sich also ein bisschen verändert. Und er macht gerade was anderes. Trotzdem will Scott versuchen, ihn zu ködern.