Kennt ihr auch das Problem? Ihr wollt einen schönen Abend oder Nachmittag mit Netflix, Amazon Video, Disney+ oder einem anderen Streamingdienst verbringen und eigentlich schon längst eine tolle Serie oder einen Film starten. Aber überall liegt Staub, und eigentlich hätte man mal wieder staubsaugen müssen. Statt Film- und Seriengenuss gibt es eben Aufräumfrust! Wie also mehr Zeit gewinnen?
Wir hatten schon länger den Plan, einen Saugroboter auszuprobieren, der uns die lästige Arbeit in den Büroräumen abnimmt. Allerdings konnten wir uns bisher nicht richtig dazu durchringen, da die Fläche groß und die Anordnung der Räume anspruchsvoll ist. So etwas kann doch nur schief gehen! Doch nun haben wir uns endlich dazu entschlossen und die Firma Roborock hat uns auf Nachfrage das neue Modell, den Roborock S8, zur Verfügung gestellt. An dieser Stelle möchten wir uns dafür bedanken.
Gleichzeitig möchten wir betonen, dass dieser Artikel nicht von Roborock initiiert wurde, sondern auf unseren eigenen Wunsch hin entstanden ist. Also tauchen wir ein in die schöne neue Welt und berichten euch von unseren Erfahrungen, wie wir mehr Freizeit für Filme, Serien und Moviejones gewinnen können. Lasst uns also gemeinsam über den Tellerrand blicken.
Was kann der Roborock S8?
Auf dem Papier klingt alles erst einmal super. Ein Gerät, das einem die lästigen Haushaltsaufgaben abnimmt und saugt und wischt und das völlig eigenständig. Hier gibt es auf dem Markt inzwischen auch nicht mehr so viele Unterschiede zwischen den Geräten. Sie sehen größtenteils gleich aus. Sie haben aber unterschiedliche Saugleistungen, sind unterschiedlich clever und die Berichte über ihre Reinigungsergebnisse variieren. Natürlich möchte der Roborock S8 ganz vorne mitspielen und bringt von Haus aus einige neue Funktionen mit sich:
Mehr Reinigungsleistung
Bedeutet die stärkste Saugleistung, die Roborock bisher anbietet. Dabei soll mit einer neuen Gummiwalzbürste auch der Schmutz besser aufgenommen werden und weniger Haare sich verheddern.
Reactive 3D-Hindernisvermeidung
Ebenfalls wurde bei dem Roborock S8 die Hinderniserkennung verbessert und er erkennt automatisch verschiedenste Objekte im Raum.
VibraRise Wischsystem
Auch Wischfans kommen auf ihre Kosten. Mit VibraRise hebt sich bei der Reinigung von Teppichen die Wischplatte automatisch an und schrubbt Böden mit einer Frequenz von 3.000 Bewegungen pro Minute mittels Schallwischtechnologie - für den Roborock S8 wurde auch hier die Leistung erhöht.
Was sind unsere Erfahrungen mit dem Roborock S8?
Das Auspacken des Pakets mit dem Roborock S8 ging schnell vonstatten, wir fanden eine passende Position und aktivierten das Gerät. Schnell luden wir eine App herunter, meldeten uns an und verbanden sie mit dem Roboter. Dieser Vorgang dauerte gefühlt keine zehn Minuten und verlief absolut problemlos. Genau das Plug & Play-Erlebnis, das wir uns gewünscht hatten. Auch die App selbst machte auf den ersten Blick einen ansprechenden Eindruck: übersichtlich gestaltet, intuitiv bedienbar und ermöglichte es uns, den Staubsauger schnell auf seine erste Reinigungstour zu schicken.
Diese Tour umfasste vorab das Öffnen aller Räume und das Entfernen jeglicher herumliegender Gegenstände. Sobald der Roborock S8 startete, erkundete er wie ein niedliches Haustier seine neue Umgebung. Wir konnten seine Fortschritte direkt in der App verfolgen und es war faszinierend zu beobachten, wie nach und nach ein Lageplan unserer Räumlichkeiten erstellt wurde. Gleichzeitig reinigte der Roboter eifrig den Boden. Um seine Leistungsfähigkeit und unsere Bewertung besser einschätzen zu können, hatten wir den Boden zwei Wochen lang nicht gereinigt. Dabei stellten wir fest, dass ein Saugroboter auf über 100 m² eine beachtliche Menge zu tun hat und der interne Staubbehälter schnell gefüllt ist. Nach zwei manuellen Entleerungen hatte der Roborock S8 jedoch präzise alle Räume abgedeckt.
Hier bestätigte sich bereits der erste Marketingpunkt: Die Erkennung der Räume und Umgebung übertraf unsere Erwartungen, selbst ohne einen direkten Vergleich zu ähnlichen Produkten zu haben. Der Roborock S8 stieß nicht gegen Möbel, Personen oder andere Gegenstände.
Wie lässt sich der Roborock S8 konfigurieren?
Bevor man nach dem ersten Rundgang zu einem strukturierten Reinigungsprozess übergeht, ist es ratsam, etwas Zeit für die Konfiguration einzuplanen. Zunächst sollten die Räume definiert werden. Obwohl die Software automatisch erkennt, dass es sich bei Türübergängen um neue Räume handelt, ist es dennoch schöner und übersichtlicher, sie genau zu benennen. Für einfache Wohnungen gibt es nicht viel zu tun, aber bei komplexeren Architekturen muss man etwas mehr Zeit einplanen.
In unserem Fall gibt es Räume mit mehreren Zugängen. Hier war es notwendig, neue Räume manuell zu definieren, sie zu zerlegen und dann wie Puzzlestücke zu verbinden. Dies erforderte zwar Aufwand, bot jedoch eine präzise Abbildung, die der Roborock S8 fortan exakt einhielt, auch wenn die Grenzen mitten durch einen Raum verliefen. Die definierten Räume können zu festgelegten Zeiten gereinigt werden. Alternativ besteht die Möglichkeit, Räume, Zonen oder den gesamten bekannten Bereich manuell zu starten und zu reinigen.
Daneben gibt es noch eine Vielzahl von weiteren Einstellungsmöglichkeiten, die den Bedarf der meisten Nutzer aber übersteigen dürften. Wir sahen jedenfalls keinen Grund, hier noch in die Tiefen einzutauchen und waren mit nur wenigen Anpassungen an den Standardeinstellungen sehr zufrieden.
Wie läuft die Reinigung?
Der Saugvorgang selbst ist Prinzip ganz einfach, egal ob manuell oder nach Zeitplan gestartet: Der Sauger startet, saugt den Staub auf und entfernt den Schmutz. Wer möchte, kann ein wenig Wasser in den Tank füllen und zusätzlich die praktische Wischfunktion nutzen. Der Roborock S8 sammelt den Schmutz in einem Staubbehälter im Inneren. Je nach Größe der Wohnung muss der Staubbehälter des Roborock S8 in regelmäßigen Abständen geleert werden. Wie oft dies erforderlich ist, hängt vor allem von der Häufigkeit des Saugvorgangs und der zu reinigenden Fläche ab. Bei einer Wohn- oder Arbeitsfläche von 120 m² sollte etwa einmal pro Woche der Behälter gereinigt werden. Der Ausbau ist sehr einfach, allerdings kann die Reinigung des Behälters schnell zu einer staubigen Angelegenheit werden. Deshalb sollte dies immer an der Mülltonne erfolgen. Für Allergiker ist dies definitiv nicht zu empfehlen, da auf einen Staubbeutel aus Umweltgründen verzichtet wurde. Die Form des Behälters kann jedoch zu unangenehmen Staubablagerungen führen. Wer die regelmäßige Reinigung alle 1-2 Wochen vermeiden möchte, sollte eine automatische Absaugstation hinzufügen. Interessierte sollten jedoch mit Zusatzkosten von 200-300 Euro für die Absauganlage rechnen. Wir hätten diese gerne ebenfalls ausprobiert, hier gab es jedoch Probleme mit der Lieferung, weswegen die Anlage leider schlecht verpackt und defekt bei uns ankam. Ob dies ein generelles Problem ist, können wir nicht sagen, wir sehen die Schuld hier aber vor allem beim Zwischenhändler, da der Roborock S8 gut und qualitativ hochwertig verpackt bei uns ankam.
Der Saugvorgang selbst ist ebenfalls intelligent gestaltet. Vor jedem Saugvorgang umfährt der Roboter einmal die zu reinigende Fläche, identifiziert mögliche Hindernisse und fährt den Raum präzise ab. Die Saugergebnisse sind nicht immer perfekt, es können kleine Staubreste und Flusen zurückbleiben, aber mit zunehmender Häufigkeit sollte nach einigen Durchgängen alles wirklich sauber sein. Die Dauer des Saugvorgangs hängt dabei Größe der Reinigungsfläche ab. Unsere Erfahrungen auf der mittleren Reinigungsstufe führten zu dem Ergebnis, mit etwa 1 Minute pro Quadratmeter zu reinigender Fläche ist zu rechnen. Auch akustisch ist der Roborock S8 keineswegs störend. Auf der genannten mittleren Stufe erzeugt er ein wahrnehmbares, aber nicht störendes Sauggeräusch, bei dem man problemlos nebenbei an einer Telefonkonferenz teilnehmen kann.
An dieser Stelle können wir auch eine weitere Eigenschaft des Roborock S8 bestätigen. Die Gummiwalzbürste funktioniert tatsächlich und obwohl wir in unseren Räumlichkeiten immer mit vielen langen Haaren und vielen Katzenflusen zu kämpfen haben, hat sich selbst nach Wochen nichts an der Bürste verheddert. Da hatten wir mit unseren normalen Staubsaugern immer zu kämpfen.
Wie verbinde ich den Roborock S8 mit Alexa?
Richtig spaßig wird ein Saugroboter eigentlich erst, wenn man ihn nahtlos in sein Smart Home integriert. Wer gerne seine Lampen und andere Geräte mit Sprachassistenten verbindet, möchte natürlich auch den Roborock S8 mit Alexa, Siri und Co. steuern können. Wir wollten es auf jeden Fall und waren entsprechend gespannt auf das Ergebnis, wie gut sich der Roborock S8 mit Alexa als zentralem Steuerungssystem verbinden lässt.
Leider war die Einrichtung des Geräts nicht so reibungslos, wie wir es uns gewünscht hätten. Obwohl der Skill schnell installiert war, funktionierte die Sprachaktivierung meistens schlecht oder gar nicht. Ein krasser Gegensatz zu der sehr gut funktionierenden Roborock App. Hier besteht noch viel Verbesserungsbedarf, und das trübt ein wenig das Gesamtbild, denn die Einrichtung des Roborock S8 mit Alexa ist alles andere als einfach und erfordert einige Zeit.
Es ist jedoch wichtig, zwei Anwendungsfälle zu unterscheiden. Wer eine kleine Wohnung hat und sowieso immer alles saugen möchte, erreicht schnell sein Ziel. Sobald mehrere Räume individuell angesteuert werden sollen, gestaltet sich die Sache hingegen schwieriger. Das liegt vor allem daran, dass die Sprachbefehle sehr sperrig formuliert werden und in einer seltsamen falschen deutschen Formulierung erfolgen müssen. Nur dann funktionieren diese. Selbst minimale Abweichungen in einem Befehl wie "Echo, sage Roborock, starte Reinigung im Wohnzimmer" führen dazu, dass statt des gewünschten Raums die gesamte Wohnung gesaugt wird.
Wie haben wir das Problem letztendlich gelöst? Die Lösung besteht darin, dass alle Räume in der Roborock-App klar benannt und in Alexa Routinen eingerichtet werden.
Anleitung Roborock S8 mit Alexa verbinden
- Roborock Skill in Alexa-App verbinden
- Routinen wählen
- Neue Routine einrichten
- Name der Routine festlegen (Bspw. "Routine Arbeitszimmer saugen")
- Wenn Stimme: Beliebige Sprachaktivierung wählen (Bspw. "Arbeitszimmer saugen")
- Aktion wählen Benutzerdefiniert: "Alexa sage Roborock reinigen starten in der Arbeitszimmer"
- Routine speichern und mit dem gesetzten Sprachbefehl starten
Wichtig ist hierbei die korrekte Formulierung bei der Aktion. Nur wenn der Artikel immer DER ist, wird die Routine sauber funktionieren. Wer intuitiv das Arbeitszimmer sagt oder schreibt, hat hier bereits vor dem Saugvorgang verloren. Ist die Hürde aber genommen, funktioniert es ziemlich gut und der Roborock S8 macht was er soll. Oft benutzten wir aber dennoch die App, da diese es auch erlaubt den Saugvorgang von unterwegs zu starten.
Fazit zum Roborock S8
Kommen wir zurück zu unserer ursprünglichen Frage: Ermöglicht der Roborock S8 nun mehr Zeit für Netflix und Co.? Durchaus möglich, auch wenn wir die gewonnene Zeit meist dafür nutzen, den kleinen Kerl zu beobachten. Natürlich gehört Roborock als Marktführer mit seinem neuen Roborock S8 zur Oberklasse und mit einem Preis von 600 Euro für den reinen Saugroboter ist er nicht gerade günstig. Aber man merkt dem Gerät definitiv die Preisklasse an. Alles wirkt durchdacht und vor allem die App ist einfach zu bedienen.
Wir können zwar keinen direkten Vergleich zu Konkurrenzmodellen oder günstigeren Geräten anstellen, aber wir können sagen, dass wir mit unserem Modell äußerst zufrieden sind. Es ist ärgerlich, dass wir die Absaugstation nicht testen konnten und der häufige Wechsel des Staubbehälters etwas nervig ist. Aber nachdem wir das Gerät einmal konfiguriert hatten und es regelmäßig seine Arbeit verrichtet, sind unsere Büros deutlich staubfreier und es macht viel Freude. Wir möchten ihn auf keinen Fall mehr missen, und unsere anfängliche Skepsis ist echter Begeisterung gewichen. Wir können jedem raten, der auch nur mit dem Gedanken spielt, auf einen Saugroboter umzusteigen, es zu tun. Es ist eine echte Erleichterung im Haushalt, auch wenn wir vor größeren Saugaktionen ein paar Dinge wegräumen müssen.
Und ein Satz zum Abschluss: In den getesteten Wochen hat sich der Roboter nicht einmal verfahren oder musste gerettet werden.