Die Writers Guild of America streikt schon einige Wochen. Dagegen ist der SAG-AFTRA-Streik noch relativ jung, wenngleich direkt mit der San Diego Comic-Con 2023 ein bedeutendes Branchenevent torpediert wurde. Tatsächlich steht der SAG-AFTRA-Streik noch sehr, seeehr am Anfang, denn dauern könnte er noch bis ins Jahr 2024 hinein.
Erste Aussagen in diese Richtung tätigte Gewerkschaftspräsidentin Fran Drescher bereits zu Beginn des Streiks, nun betonte auch Duncan Crabtree-Ireland, der für die SAG-AFTRA die Verhandlungen leitet, dass der Streik bis weit ins Jahr 2024 hineinreichen könnte. Dass der Streik erst im Januar oder Februar endet, könne er derzeit nicht ausschließen, so Crabtree-Ireland, wenngleich er dazu auffordert, dass sich alle mächtig ins Zeug legen, damit dies nicht geschieht. Dennoch bestünde die einzige Möglichkeit einen dermaßen langen Streik abzuwenden darin, sich auf faire Bedingungen zu einigen.
Was man nicht tun werde, sei einen Kompromiss einzugehen, der faire Bedingungen für die Mitglieder der SAG-AFTRA untergrabe. Wie Crabtree-Ireland ebenfalls angibt, hätte er der AMPTP einen förmlichen Brief gesendet, in dem über den Streik informiert werde, doch anderweitig hätte es noch keine direkte Kommunikation zwischen den beiden Parteien gegeben. Natürlich gebe es stets auch andere Kanäle, aber über die hätte sich bislang auch nichts abgezeichnet, das zum gewünschten Ergebnis geführt hätte.
In Anbetracht der Äußerungen mehrere Studio-Verantwortlicher, Disney-CEO Bob Iger allen voran, lässt sich ein langwieriger Streik tatsächlich nicht ausschließen. In aller Deutlichkeit wurde kommuniziert, dass man von den Forderungen der SAG-AFTRA nichts halte. Mit Aussagen, in denen gedroht wurde, die WGA-Mitglieder aushungern zu lassen, sodass sie spätestens im Oktober wieder schreiben würden, machte man sich auch nicht gerade beliebt.
Entsprechend darf man sich darauf einstellen, dass es in der Film- und Serienbranche in nächster Zeit sehr ruhig zugehen wird, wenngleich früher oder später gewiss eine Welle der Kino- und Serienstartverschiebungen auf uns zurollen könnte, dauert der Streik wirklich so lange, wie es sich aktuell abzeichnet. Drücken wir die Daumen, dass sich die AMPTP eher früher als später doch geschlagen gibt.
Bevor man in Panik verfällt, sollte man sich allerdings auch vor Augen führen, dass die SAG-AFTRA (und die WGA) derzeit natürlich alles tun, um Macht zu demonstrieren und sich als verbissener Gegner zu beweisen. Ein Streikende erst Anfang 2024 in Aussicht zu stellen, soll die Studios unter Druck setzen - die Ungewissheit, ob Filme und Serien wie geplant an den Start gehen können, erledigt (hoffentlich) den Rest, denn wenn die Branche eines im Moment nicht gebrauchen kann, dann ist es Ungewissheit.