Super Mario Bros. trägt eine Mitschuld daran, dass Videospielverfilmungen so einen schlechten Ruf haben, ein Film so mies, dass er fast schon wieder gut ist. Und dass er Nintendo über zwei Jahrzehnte lang aus Hollywood vertrieben hat. Filmadaptionen waren für den japanischen Gaming-Giganten fortan tabu, aber diese Haltung hat sich inzwischen gelockert. Auch wenn Mario ein Auftritt in Chaos im Netz verwehrt bleibt, soll er doch bald sein Kinotrauma besiegen und mit einem Super Mario Bros.-Animationsfilm auf die große Leinwand zurückkehren.
Der hat hohe Priorität für Illumination Entertainment, das Animationsstudio hinter Hits wie der Ich - Einfach unverbesserlich-Reihe samt Minions, Pets und Sing (werden ja alle fortgesetzt), dessen nächste Neuerscheinung Der Grinch ist. Und gerade darin, dass die Realverfilmung von 1993 derart missglückt ist, sieht Produzent Chris Meledandri, der CEO und Gründer von Illumination, eine echte Chance. Ihm gefalle es, dass es beim ersten Mal nicht gut gemacht wurde, gibt er unumwunden zu. Auf diese Weise sei es spannender oder lohnender, als würde man einfach eine weitere Version eines Films machen, der ohnehin schon unglaublich gut war.
Meledandri glaubt, dass man auf dem richtigen Weg ist. Ein Teil des Problems, das den Realfilm mi Bob Hoskins und John Leguizamo geplagt hat, ist seiner Meinung nach, dass der Schöpfer des Spiels, Shigeru Miyamato, damals außen vor blieb. Diesmal aber wird eng mit Miyamoto zusammengearbeitet: Bei der Entstehung dieses Films habe man ihn an vorderster Front dabei, sagt Meledandri. Er habe selten eine Adaption gesehen, bei der die originale kreative Stimme in dem Maße einbezogen wird, wie sie es mit Miyamoto tun.
Es ziehe sich durch die Geschichte Hollywoods, dass Leute denken, sie wüssten es besser als diejenigen, die für eine Marke verantwortlich sind. Diesen Fehler habe er zuvor schon gemacht, so Meledandri, der weiß, dass der Super Mario Bros.-Animationsfilm eine ambitionierte Aufgabe ist. Die Herausforderung bestehe darin, Dinge zu nehmen, die in ihrer Originalform so dünn sind, und eine Tiefe darin zu finden, die nicht das beeinträchtigt, was Generationen von Fans an Mario lieben. Gleichzeitig müsse es sich der Ikonografie gegenüber "organisch" anfühlen und für eine Drei-Akt-Struktur eignen.