Bewertung: 3 / 5
Rebel Moon Teil 1 - Kelch des Blutes (DC) ist ein Film, den man sich durchaus ansehen kann, der es aber trotz seiner üppigen Laufzeit schafft, den Zuschauer wirklich zu fesseln und am Schicksal der Protagonisten mitfiebern zu lassen. Zu vieles ist aus anderen Filmen frech geklaut, andere wirklich gute und kreative Ideen gehen in der Masse hingegen völlig unter oder werden unzureichend beleuchtet. Dies zusammen ergibt einen mittelmäßigen Actionfilm, der viel Potenzial auf der Strecke liegen lässt, hätte es einfach mehr Fokus gegeben.
Rebel Moon Teil 1 - Kelch des Blutes Kritik
Als die Armeen eines tyrannischen Machthabers eine friedliche Kolonie am Rande der Galaxie bedrohen, wird Kora (Sofia Boutella) – eine mysteriöse Fremde, die unter den Bewohnern lebt – zu deren einziger Hoffnung auf Überleben. Sie wird beauftragt, geschulte Krieger zu finden, die gemeinsam mit ihr den nahezu aussichtslosen Kampf gegen die Mutterwelt wagen. Also stellt Kora eine kleine Streitmacht aus Außenseitern, Aufständischen, Landarbeitern und Kriegswaisen von unterschiedlichen Welten zusammen, die eins verbindet: das Bedürfnis nach Rache und Wiedergutmachung.
Trailer zu Rebel Moon Teil 1 - Kelch des Blutes (DC)
Nachdem im letzten Jahr bereits die Kurzfassung Rebel Moon Teil 1 - Kind des Feuers auf Netflix erschien, folgte nun die obligatorische Langfassung, welche nun auf den Titel Rebel Moon Teil 1 - Kelch des Blutes (DC) hört. Mit über einer Stunde längerer Laufzeit und den vollmundigen Versprechungen von Zack Snyder, wurde es Zeit den Film erneut auf die Probe zu stellen, ob die harsche Kritik im letzten Jahr zu Unrecht erteilt wurde. Da sich in der Redaktion niemand fand, der den Film nach der Erstsichtung im letzten Jahr noch einmal schauen wollte, gehen wir mit einem unverbrauchten Redakteur an die Sache heran. Ausgangspunkt ist nur die Kenntnis über die schwachen Kritiken, er mochte lange Jahre Filme von Zack Snyder und war sehr gespannt, was das ganze denn nun ergeben hat.
Da viele den Film letztes Jahr schon gesehen haben, wollen wir die Kritik etwas kürzer fassen und wesentliche Erkenntnisse hier teilen. So ist Rebel Moon Teil 1 - Kelch des Blutes (DC) mit 201 Minuten ein üppiges Werk geworden, welches man sich durchaus ansehen kann. Diesen Film mit völlig unschaubar abzustempeln, wird ihn in keiner Weise gerecht. Da so vieles aus anderen Filmen frech geklaut wurde, muss irgendwo auch etwas Gutes darin lauern und über weite Strecken fühlt es sich wirklich so an, als hätte sich Snyder bei Harry Potter, Herr der Ringe, Star Wars, Gladiator und natürlich Die sieben Samurai bzw. Die glorreichen Sieben bedient. Gerade der Vergleich mit diesen Meisterwerken lässt die Fallhöhe natürlich umso größer erscheinen, kommt Rebel Moon Teil 1 - Kelch des Blutes (DC) zu keinem Zeitpunkt an nur einen dieser Filme heran.
Dies verdeckt aber dann auch, dass in Rebel Moon Teil 1 - Kelch des Blutes (DC) sehr viele kreative Ideen stecken, die natürlich den feuchten Nerdträumen eines Zack Snyders entsprungen sind. Ob Spinnenwesen, ein in Ansätzen durchaus interessantes World Building, seltsame Wesen und neu im Directors Cut, natürlich viel Blut, Gewalt und nackte Haut. Bei der langen Laufzeit merkt man, dass Zack Snyder lange Filme mag, Zeitlupen liebt und es ganz oft nicht versteht, wann der richtige Zeitpunkt für einen Schnitt gekommen ist. Vieles wird bis zur Unendlichkeit zelebriert, wobei man als Zuschauer die Botschaft schon 20s vorher verstanden hat. Nackte Haut und Gewalt geben einem Film eine Rauheit, überspannt Snyder immer wieder den Bogen und driftet ins Obszöne ab.
Trotz durchaus gelungenem Cast, vor allem in Nebenrollen, bleiben die Figuren weitgehend blass. Keine Figur bleibt mit Namen oder Charakterzügen hängen. Vor allem Sofia Boutella ist als Hauptdarstellerin eine total Fehlbesetzung. Gerade die fehlende Charakterbindung ist ein Fehler, der bei einem Film mit dieser Laufzeit einfach indiskutabel ist, vor allem da eigentlich wenig passiert und das was angedeutet und spannend ist, nicht tiefgehend genug beleuchtet wird. Rebel Moon Teil 1 - Kelch des Blutes (DC) unterstreicht einmal mehr, dass Snyder ein Talent hat wunderschöne Bilder auf die Leinwand zu zaubern und das gelingt ihn auch hier immer wieder, mit interessanten Motiven, denen die schwachen CGI-Effekte oft nicht gerecht werden, doch als eigenständiger Geschichtenerzähler taugt er wenig. Er braucht eine starke Vorlage, dessen Bilder er in bewegte Szenen verwandeln kann. Darauf sollte er stärker wieder setzen.
Am Ende von Rebel Moon Teil 1 - Kelch des Blutes (DC) bleibt man als Zuschauer ein wenig ratlos zurück. Man wurde nicht völlig schlecht unterhalten, aber das versprochene Meisterwerk ist es nun wirklich nicht und der danach erfolgte Abgleich mit der Kurzfassung offenbart, dass die kompaktere Erzählweise an einigen Stellen dem Film sogar besser tut. Netflix und Snyder haben sich jedenfalls keinen Gefallen getan, diese Veröffentlichung in dieser Form durchzuführen. Doch dazu dann mehr in der Kritik zu Rebel Moon Teil 2 - Fluch der Vergebung (DC).