Im selben Variety-Interview, in dem er versichert hat, dass den Fans das neue Charakter-Design für Sonic the Hedgehog gefallen wird, spricht Tim Miller auch über Terminator - Dark Fate und seine Herangehensweise an den Film. Und an die San Diego Comic-Con, die er seit 25 Jahren stets besucht, diesmal mit Arnold Schwarzenegger und der Terminator-Truppe, um ein Panel in Hall H abzuhalten.
Als der Nerd, der er sei, stelle er sich immer alles aus der Sicht eines Fans vor, wie er es auch bei Deadpool getan habe. So könne er objektiv sein, erklärt Miller. Und so hatte er auch vollstes Verständnis für die Fans, die sich nach der Ankündigung von Terminator - Dark Fate darüber empört haben, warum man unbedingt noch ein Terminator 6 machen muss und das Franchise nicht einfach sterben lassen kann.
Nach Deadpool habe er viele Projekte zur Auswahl gehabt, aber er habe Linda Hamilton zurückkehren sehen wollen, damit sie ihre Geschichte als Sarah Connor persönlich fortsetzen kann. Wie James Cameron finde er Geschichten über Frauen viel interessanter als welche über Männer, die zur Waffe greifen. Camerons Filme seien in der Realität und in den Charakteren verankert und enthalten zufällig auch Zeitreisen und Roboter. Er selbst sei genauso gestrickt, wolle den Zuschauern eine Geschichte über Sarah und diese neuen Charaktere bieten und alles andere so realistisch wie möglich halten, sagt Miller. Er wolle im Publikum sitzen und glauben können, dass dieser "shit" ihm selbst widerfahren könnte. So gehe er vor.
Auf Grace, den kampfstarken neuen Charakter von Mackenzie Davis, kam man laut Miller folgendermaßen: Bevor Drehbuchautoren herangezogen worden seien, habe man sich auf seinen Wunsch mit Romanautoren zusammengesetzt, denn diese seien Weltenbauer und man erfinde das Terminator-Franchise neu. Einer von ihnen, Joe Abercrombie, habe darauf hingewiesen, dass die Terminator-Filme meist mit einer Trinität von Hauptfiguren aufwarten, darunter der Beschützer, der Kyle-Reese-Charakter. Abercrombie habe die Idee vorgebracht, dass ein neuer Beschützer aus der Zukunft ein Maschinenkämpfer sein könnte.
Es sei ein schmerzvolles Leben, beschreibt Miller diese Maschinenkämpfer, sie seien vernarbt und nehmen massig Drogen, um den Schmerz zu bekämpfen, der von dem herrührt, was ihnen angetan wurde. Sie leben nicht lange, und es sei eine sehr aufopfernde Rolle, da sie den eigenen Tod riskieren, um andere zu retten. Von Anfang an sei es immer eine Frau gewesen. Man habe jemanden suchen müssen, der die Körperlichkeit dafür besitzt, aber er habe eine Darstellerin haben wollen, die die Rolle nicht nur physisch, sondern auch emotional ausfüllt. Und Davis habe es wirklich machen wollen, habe härter gearbeitet als jeder andere.
Wenn man absolut vorurteilsfrei sei, werde sie einen umhauen und begeistern, meint Miller. Wenn man ein heimlicher Frauenhasser sei, werde sie einen zu Tode erschrecken, da sie tough und stark, aber doch sehr feminin sei. Davon können wir uns überzeugen, wenn Terminator - Dark Fate ab dem 30. Oktober im Kino läuft.