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Gran Turismo

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Keine gute Werbung

Gran Turismo Kritik

Gran Turismo Kritik
6 Kommentare - 08.08.2023 von Moviejones
Wir haben uns "Gran Turismo" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Gran Turismo

Bewertung: 3 / 5

Mit Gran Turismo bringt Sony eine Videospielverfilmung der etwas anderes Art in die Kinos. Denn statt die Geschichte des Spiels selbst zu erzählen, konzentriert man sich hier auf die wahre Geschichte eines Gamers, der durch dieses Spiel die Chance seines Lebens erhielt. Doch leider schafft es Regisseur Neill Blomkamp nicht, den Film auf der Strecke zu halten und schlittert immer mal wieder ins Kiesbett.

Gran Turismo Kritik

Der leidenschaftliche Gran Turimso-Gamer Jann Mardenborough (Archie Madekwe) erhält eines Tages die Chance, an der GT-Academy von Nissan und Sony teilzunehmen. Ziel ist es, unter den besten Gamern den einen zu finden, der in der Lage ist, echte Rennen in echten Autos gegen professionelle Rennfahrer zu bestreiten. Der ehemalige Rennfahrer Jack Salter (David Harbour) ist für die Ausbildung der jungen Spieler zuständig, bezweifelt jedoch, dass diese Nerds es mit echten Profis aufnehmen können. Jann will ihm das Gegenteil beweisen und gemeinsam nehmen sie es mit der Elite des Motorsports auf.

Trailer zu Gran Turismo

Der Ansatz an Gran Turismo ist durchaus interessant und im Genre der Videospielverfilmungen mal etwas anderes. Leider vermag der Film am Ende nicht komplett zu überzeugen und offenbart zudem Probleme, die er selbst verschuldet hat. Zunächst einmal muss erwähnt werden, dass Gran Turismo auf einer wahren Begebenheit basiert, aber der Film selbst sich viele künstlerische Freiheiten nimmt. Ja, Jann Mardenborough existiert wirklich und der Echte war sogar als Stuntfahrer für Madekwe am Film beteiligt, was wirklich eine schöne kleine Randnotiz ist. Aber die Geschichte selbst hat so manche Anpassungen erhalten und auch wichtige Figuren im Film, wie zum Beispiel der von Harbour gespielte Jack Salter, sind hinzugedichtet worden.

All das ist Teil eines großen Problems, den der Film hat. Denn auf der einen Seite wird eine wahre Geschichte versprochen und der Film verpasst es auch nicht, dem Zuschauer mehrmals mitzuteilen, wie realistisch das Spiel Gran Turismo doch ist. Aber auf der anderen Seite ist vieles eben frei erfunden oder zugunsten der Spannung wesentlich dramatischer inszeniert. Und auch das Thema Realismus bekommt Risse, sobald sich Leute den Film angucken, die auch privat an Motorsport interessiert sind. Wenn jemand in der letzten Runde sechs Sekunden zurückliegt, sind das im Motorsport Welten, die nur aufgeholt werden können, wenn der Vordermann einen Fehler macht oder sein Wagen ein Defekt hat. Oder wenn man ein Videospiel spielt.

Aber genau darum sollte es hier ja gehen. Leute, die ein Videospiel spielen, in echte Rennfahrzeuge setzten und die Herausforderungen aufzeigen, die damit einhergehen. Ein eigentlich spannender Ansatz. Doch der Film vermittelt mitunter den Eindruck, dass auch das wahre Leben nur ein Spiel ist und genauso leicht von der Hand geht wie am Controller. Und dass ein junger Gamer, nur weil er Gran Turismo auf der Playstation spielt, tatsächlich alles übers Rennfahren weiß. Dabei macht der Film den Fehler, beispielsweise die körperlichen Anforderungen, die ein Rennfahrer besitzen muss, zu erwähnen, nur um dies dann selbst wieder zu ignorieren. Die Gamer werden im Grunde von der Couch in ihrem Kinderzimmer geholt und direkt in die Rennwagen gesetzt. Das ist einfach nicht realistisch. Jann wird erst im Laufe des Films, quasi von Rennen zu Rennen, körperlich fit gemacht. Auf dem Niveau, in dem er da angeblich fährt, ist dies schlicht gefährlich. Für einen Film über ein Spiel, mit dessen Realismus ständig geprahlt wird, ist der Film selbst dann leider doch ein wenig zu unrealistisch. Zudem hat man in einigen Momenten das Gefühl, die Macher hätten sich an der Netflix Doku-Serie Drive to Survive orientiert, die ebenfalls mit der echten Formel 1 nur wenig zu tun hat.

Dies sind jedoch vermutlich Punkte, die einem nur dann negativ auffallen, wenn man selbst Motorsport-Fan ist. Hauptsache ist doch, dass die Geschichte selbst packend erzählt wird, oder? Auch hier bietet Gran Turismo jedoch einige Angriffspunkte. Zum einen wären da die Rennen selbst. Hier muss man den Film loben, denn technisch und von der Kameraführung her sieht das alles wirklich richtig toll aus. Auch die Strecken werden den Motorsport-Fans bekannt vorkommen. Die Rennen selbst bieten teils packende Szenen und man bekommt ein gutes Gespür sowohl für die Geschwindigkeiten als auch für die Gefahren dieses Sports. Und doch haben die Rennen als ganzes uns eher kaltgelassen. Sie sind insgesamt einfach zu kurz zusammengefasst, sodass man nie wirklich ein Gefühl für sie bekommt und auch Spannung will da nicht so richtig aufkommen.

Schwer getan haben wir uns auch mit der Hauptfigur selbst. Jann Mardenborough wirkte auf uns nie so richtig sympathisch, eher wie ein arroganter Besserwisser. Es fiel uns schwer, wirklich mit ihm mitzufiebern. Archie Madekwe hat sicher sein Bestes gegeben, um Jann gut darzustellen, aber er hat das große Problem, dass neben ihm ein David Harbour agiert. Denn ihm und seinem Jack Salter gehört der Film eigentlich. Er stiehlt hier die Show und als Zuschauer waren wir wesentlich mehr an ihm interessiert als an Jann, was erneut die Probleme des Films offenlegen, da dessen fiktive Figur des Jack Salter und seine Geschichte eine wesentlich größere Anziehungskraft genießt als die Geschichte des echten Jann.

Es ist daher bezeichnend, dass der Film immer dann wirklich gut ist, wenn Harbour mit im Spiel ist. Ihm verdanken wir dann auch die emotionalste Szene im Film, die wirklich schön war. Eine Szene, die aufzeigt, wie groß das Potenzial dieses Films gewesen wäre. Am Ende wäre es vielleicht besser gewesen, wenn man komplett auf fiktive Figuren gesetzt hätte.

Gestört haben wir uns auch etwas an der Besetzung von Geri Halliwell Horner, dem ehemaligen Spice Girl, als Janns Mutter. Ihre Leistung war wirklich gut, das ist nicht das Problem. Sie ist jedoch im echten Leben die Ehefrau von Christian Horner, dem Teamchef des Formel 1-Teams Red Bull Racing. Etwas, dessen Motorsport-Fans sich natürlich bewusst sind. Ihre Besetzung ist kein großer Kritikpunkt, aber es zerstört ein wenig die Immersion, die der Film eigentlich erschaffen möchte. Hier zeigt sich erneut, dass man sich nicht zwischen Realismus und Fiktion entscheiden konnte.

Natürlich ist der Film am Ende auch eine reine Werbeaktion sowohl für Gran Turismo, Nissan und selbstverständlich für Sony selbst. Hier macht es der Film dann aber wiederum geschickt und fügt diese Werbung sinnvoll in die Story ein. So gibt es natürlich eine Szene im Film, in der das Spiel Gran Turismo in den höchsten Tönen gelobt wird und auch dessen Realismus hervorgehoben wird. Jedoch wird diese Rede im Film vom Marketingchef gehalten, gespielt von Orlando Bloom, der damit hofft, seine Idee der GT-Academy zu verwirklichen. Es macht also innerhalb der Story Sinn, dass er das Spiel so anpreist. Werbung ist es natürlich trotzdem, aber wenigstens gut verpackte.

Fazit

Gran Turismo ist nicht der erhoffte große Wurf geworden. Die Geschichte bietet einen guten Ansatz und die Rennszenen sehen wirklich toll aus. Zudem überzeugt David Harbour auf ganzer Linie, der den ganzen Film trägt und bei dem es ein Spaß ist, ihm zuzusehen.

Leider nimmt es Gran Turismo mit der Realität nicht so genau, was kein so großes Problem wäre, wenn der Film selbst zwischendurch nicht immer mit dem Realismus des Videospiels prahlen würde. Der Film schwankt immer zwischen versuchtem Realismus und dramatischer Inszenierung, gepaart mit eigener Fiktion. Dadurch gelingt es weder Janns Geschichte interessant genug zu erzählen noch den Motorsport realistisch darzustellen. So ist Gran Turismo zwar kein schlechter Film und eine toll anzusehende Videospieladaption, aber eben auch ein Film, welcher in einigen Jahren bereits wieder vergessen sein wird.

Wiederschauwert: 40 %

Gran Turismo Bewertung
Bewertung des Films
610

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6 Kommentare
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sanchosfreddy : : Moviejones-Fan
19.02.2024 11:08 Uhr
0
Dabei seit: 27.08.14 | Posts: 33 | Reviews: 4 | Hüte: 0

Ich muss dieser Kritik fast in alle Recht geben. Ich habe den Film gestern auf Netflix geschaut.

Das ist ein Produkt - kennst du einen, kennst du alle. Alerdings auf einem eher niedrigen Niveau.

Die Hauptfigur schafft es überhaupt nicht, dass man sich mit Ihr emanzipieren kann. Die Botschaft des Films wollte es u.a. sein, dass jeder Gamer ein Rennfahrer sein kann. Man sieht aber relativ klar, dass dem nicht so ist. Alleine, dass jeder der Sim-Racer gefühlt auf einem körperlich akzeptablen Niveau ist, schreit nach unrealismus. Schaut euch doch mal diese ganze Creator an. Salopp gesagt - da mal jemanden in dieser körperlichen Verfassung zu finden ist unmöglich.

Ebenso wirft der Film klar den Punkt auf, dass man dann besser sein kann als andere. Jann ist in diese Film ein Übermensch. Er überholt alles und jeden ganz leicht. Zu keinem Moment muss er an seinem Können arbeiten. Da kommen wir auch zur großen Schwäche des Film. Die Rennen sind unterirdisch inzeniert. Das liegt wie gesagt daran, dass die Hauptfigur zu jeder Zeit besser ist. Man wirft noch ein paar pupatärer Fahrer und Grafiken rein und das war es. Niemand möchte was mit Ihm zu tun haben. Der Film suggeriert im Mittelteil, dass der Fahrer Ergebnistechnisch eine Entwicklung durchmacht (von Plat 27, 12, 8 und 6 oder sso), diese Entwicklung wird allerdings nicht wahrgenommen und als zuwenig befunden. Beim besten Willen, an so einem Punkt wird es nurnoch dumm, wenn man nicht irgendwann von der eigenen Crew respektiert wird.

Auch ein Blick auf die Historie des Fahrers hätte geholfen, damit einem klar wird, dass er nicht dieser Überfahrer ist. Le man und Rush haben gezeigt, auf welche Art ein solcher Film profuziert werden sollte.

Dieser Film ist weder Fisch, noch Fleisch. Kein gutes Drama, kein Biopic, kein guter Action/Renn Film.

Am Ende war ich ermüdet und daher wären es 2 von 5 Hüten.

Schauspieler muss ich auch nichts sagen. Alles im allem, durchschnitt.

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
11.08.2023 16:48 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.047 | Reviews: 173 | Hüte: 607

Offenbar für Blomkamp nur eine Auftragsarbeit. Seinen Stil soll man nicht wirklich erkennen. Ist vielleicht auch schwer wenn es abseits der Science Fiction ist.

Weiterhin bleiben Rush und Le Mans 66 offenbar die Referenz in Sachen Rennfilm.

Mal sehen ob ich ihn mir irgendwann mal anschauen werde. Ein großer Fan der Spieleserie bin ich zumindest nicht.


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xDieckoWx : : Moviejones-Fan
10.08.2023 01:04 Uhr
0
Dabei seit: 25.12.13 | Posts: 166 | Reviews: 1 | Hüte: 2

Da ich sonst nicht im Motorsport drin bin, fällt dieser Kritikpunkt bei mir schon mal weg. Schauspieler und Setting reichen mir hier schon aus, um einen Kinobesuch zu machen. Außerdem stört es bei UCI Unlimted Card eh nicht. laughing

"Eine Motte ist auch nur ein hässlicher Schmetterling, du Rassist"

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TheGreatWhiteHype : : Moviejones-Fan
09.08.2023 22:39 Uhr
0
Dabei seit: 21.03.14 | Posts: 145 | Reviews: 0 | Hüte: 2

Puh... eine eher schwache Kritik von euch. Sorry.

Sie ist leider, so wirkt sie zumindest, nicht so neutral gehalten, wie die meisten anderen eurer anderen Kritiken.

Ich fühlte mich von dem Film unterhalten und das er sich gewisse Freiheiten nimmt, wie jeder Film "nach einer wahren Begebenheit" oder jedes Biopic, stört mich da nun gar nicht. Wie gesagt tut das jeder Film dieser Art.

Man kann zumindest herauslesen das die Kritik von einem Motorsport-Fan geschrieben wurde, wodurch für mich leider die journalistische Distanz fehlt.

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
09.08.2023 13:55 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.229 | Reviews: 108 | Hüte: 640

Ich werde auch die Tage ins Kino gehen. Der Trailer hat auch mich direkt abgeholt. Ich freue mich drauf.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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HenryGondorf : : Goldkerlchen 2022
08.08.2023 22:40 Uhr
0
Dabei seit: 20.02.21 | Posts: 857 | Reviews: 5 | Hüte: 34

Mich hatte der Trailer schon abgeholt, Samstag gehts ins Kino.

Warriors, come out to play-ayyy!

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