Update vom 05.08.2018: Noch mehr durch Avengers - Infinity War aufgeworfene Fragen wurden beantwortet! Wie sich herausstellt, hatten die Mitglieder der Black Order in früheren Drehbuchfassungen alle noch eigene Hintergrundgeschichten, doch der Film wurde zu voll und zu schwer zu verfolgen. In den Comics sind Proxima Midnight und Corvus Glaive miteinander verheiratet, was im Film dadurch oberflächlich angedeutet wird, dass sie ein Duo bilden und wie Proxima auf den Tod ihres Partners reagiert.
Es steht auch nicht zu befürchten, dass zu Beginn sämtliche Asgardianer von Thanos (Josh Brolin) abgemetzelt wurden. Mehrere sind entkommen, beruhigt Joe Russo, darunter auf jeden Fall Valkyrie (Tessa Thompson). Co-Autor Christopher Markus merkt noch an: Alles, was er sagen könne, sei, betet für Korg... Ob der via Motion Capture von Thor - Tag der Entscheidung-Regisseur Taika Waititi gespielte Publikumsliebling wohl unter den Überlebenden ist?
Und dann ist da noch die mysteriöse Sache mit Red Skull (jetzt Ross Marquand und nicht mehr Hugo Weaving). Der lange verschollene Superschurke aus Captain America - The First Avenger entpuppte sich als Wächter des Seelensteins auf Vormir. Darf er nun, da er seine Pflicht erfüllt hat, wieder tun und lassen, was er will? Darf er! Den Russos zufolge steht es Red Skull frei, Vormir zu verlassen und seinem Verlangen nach einem Infinity-Stein nachzugehen. Würde uns gar nicht wundern, wenn wir ihn in Phase IV oder V wiedersehen...
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Was wird eigentlich aus dem Marvel Cinematic Universe, wenn Kevin Feige nicht mehr an der Spitze steht? Seit 2007 ist er der Präsident der Marvel Studios und von Anfang an dabei, hat jeden einzelnen MCU-FIlm seit Iron Man produziert und die zehnjährige Erfolgsgeschichte maßgeblich mitgeschrieben. Aber irgendwann endet auch seine Regentschaft, und was dann?
Darüber macht sich Feige selbst keine Sorgen. Marvel sei 56 Jahre vor ihm gut zurechtgekommen und werde es auch 56 Jahre nach ihm. Das Team dort sei so stark. Sie alle wüssten, insbesondere er selbst, dass sie nur die gegenwärtigen Verwalter dieser Charaktere sind. Und so, wie es in der langjährigen Comic-Geschichte mit unterschiedlichen Autoren, unterschiedlichen Zeichnern, unterschiedlichen Redakteuren und unterschiedlichen Herausgebern geschehen sei, werde es auch bei den Film laufen, glaubt Feige. Er sei einfach nur froh, heute hier zu sein.
Feiges bislang größte Errungenschaft (zumindest, bis Avengers 4 kommt) ist sicherlich Avengers - Infinity War. Dem Audiokommentar der beiden Regisseure Joe und Anthony Russo sowie der beiden Drehbuchautoren Christopher Markus und Stephen McFeely, den die Heimkino-Fassung mit sich bringt, lassen sich ein paar interessante Informationen dazu entnehmen, warum dieses oder jenes so und nicht anders gehandhabt wurde.
Erste Frage: Warum hat Thanos so lange damit gewartet, die Suche nach den Infinity-Steinen endlich selbst in die Hand zu nehmen? Schließlich zeigte sich schon in Marvels The Avengers das erste Mal, also vor sechs Jahren. Der Auslöser für den ganzen Film sei gewesen, dass Thanos dahintergekommen ist, wo sich der Seelenstein befindet, indem er Nebula (Karen Gillan) auf seinem Schiff gefoltert, in ihrem Gehirn gewühlt und ihr entlockt hat, dass Gamora (Zoe Saldana) den Aufenthaltsort kennt, erklärt McFeely.
Normalerweise wolle man, dass ein erregendes Moment wie dieses auch auf der Leinwand zu sehen ist und vielleicht zuerst kommt, aber in Anbetracht dessen, wie sie sich der Story nähern wollten, hätten sie es in die Mitte des Films gesetzt. Der Grund dafür, warum Thanos nicht schon früher auf die Jagd nach den Steinen gegangen sei, sei, dass - sobald er es tut - sich die Mächte des Universums gegen ihn verschwören, fügt Joe Russo hinzu. Wenn er nicht wisse, wo der Seelenstein ist, was bringe es dann?
Zweite Frage: Warum durften wir die Zerstörung von Xandar nicht miterleben, als Thanos dem Nova Corps den Machtstein entrissen hat? Als er zu Beginn von Avengers - Infinity War die asgardianischen Flüchtlinge attackiert, besitzt er ihn ja bereits, und man erfährt nur von Thor (Chris Hemsworth), dass Thanos den Planeten eine Woche zuvor dezimiert haben soll. Tatsächlich hätten sie Versionen geschrieben, die zeigten, wie Thanos Xandar angreift, sagt Markus, und dies hätte im Skript einen ähnlichen Zweck erfüllt, wie ihn Knowhere jetzt erfüllt. Als ein Ort, an dem Thanos und Gamora einander begegnen. Tatsache sei jedoch, dass man schon gewusst hätte, was kommt, wenn Thanos nach Xandar reist, um sich den Machtstein zu schnappen. Es hätte eine große Schlacht stattgefunden und er den Stein bekommen.
In dem Versuch, sich nicht zu wiederholen, hätten sie beschlossen, diese Sequenz aus dem Drehbuch zu streichen und in der Mitte der Story einzusteigen, bestätigt Joe Russo. Sodass das Einsammeln jedes Steins zu einem emotionalen Moment wird, ergänzt McFeely. Manchmal, weil es eine Person gibt, die einen bei sich trägt oder im Kopf stecken hat, manchmal wegen desjenigen, den Thanos dabei trifft. Es ging ihnen darum, was man tun und opfern muss, um einen Infinity-Stein in seinen Besitz zu bringen. Die betreffenden Szenen sollten mehr als nur eine Sache leisten, jede Stein-Einsammel-Szene sollte handlungsbasiert, aber auch zutiefst charakterbasiert sein.
Red Skull is free to leave Vormir, and he is also free to pursue his desire for an Infinity Stone. - Russo Brothers #InfinityWar #VuduViewingParty https://t.co/BoQCFbYPUv
— The Avengers (@Avengers) 4. August 2018