In den vergangenen Jahren baute sich MARVEL ein kleines, aber feines Imperium aus Comicverfilmungen auf. Ob Iron Man, Thor, Captain America oder Hulk, es mündete in einem eigenständigen Comicfilmuniversum und spätestens Marvels The Avengers war ein ungemein erfolgreiches Resultat, das nach kurzer Zeit der dritterfolgreichste Film aller Zeiten wurde.
Doch im Gegensatz zum echten Comicuniversum fällt das MARVEL-Filmuniversum vergleichsweise klein aus. Der Grund sind Entscheidungen, die MARVEL aus heutiger Sicht sehr bereut. So hat 20th Century Fox die Rechte an den X-Men, den Fantastic Four und Daredevil. Dann gibt es Sony, die zwar den weniger spektakulären Ghost Rider abbekommen haben, dafür aber das Sahnestück aus dem MARVEL-Comics ihr Eigen nennen können, Spider-Man - neben Batman wohl einer der wichtigsten und bekanntesten Superhelden überhaupt.
Und mit dem baldigen Erscheinen von The Amazing Spider-Man und den X-Men-Zukunftsplänen bei Fox hat es auch nicht den Anschein, als würde sich an der Lage etwas ändern. Dabei könnte ein wenig Zusammenarbeit allen Beteiligten etwas bringen.
So war in den Comics Spider-Man ein wichtiges Mitglied der Avengers, im Film ist davon jedoch keine Spur. Muss das so sein? Vielleicht nicht, und obwohl sich die News um Andrew Garfield in The Avengers als Gerücht herausstellten, war zuvor wirklich eine Kooperation zwischen dem Film und The Amazing Spider-Man angedacht.
So verrieten die Produzenten Avi Arad und Matthew Tolmach, dass ursprünglich geplant war, das Oscorp-Gebäude aus The Amazing Spider-Man in der Skyline von Manhattan in The Avengers platzieren. Das Gebäude entwarf der kürzlich verstorbene J. Michael Riva, der auch an den Gebäuden der ersten beiden Iron Man-Filme mitwirkte. Da die Optik ähnlich ist, diskutierten Disney (als Inhaber von MARVEL) und Sony die Möglichkeit einer Überschneidung beider Filme.
Marvels The Avengers startete jedoch einige Monate vor The Amazing Spider-Man und zu der Zeit, als das Oscorp-Gebäude fertig war, waren die Skyline-Szenen bereits finalisiert und damit die Möglichkeit dahin.
Natürlich kann diskutiert werden, ob solch eine Integration Sinn gemacht hätte. Es zeigt den Fans aber vor allem eins, dass hinter den Kulissen miteinander gesprochen wird. Und selbst wenn es sich um unterschiedliche Firmen handelt, muss dies Kooperationen nicht ausschließen. Zwar ist ein Spider-Man als Teil der Avengers wohl im Kino abwegig, aber wer weiß. Letztlich wäre das ein großer Spaß für alle, Sony, MARVEL und Disney, aber vor allem für die Zuschauer.