Hollywood hat seinen Spieltrieb entdeckt. Nicht nur immer mehr moderne Games finden den Weg ins Kino, auch an diversen Videospiel-Klassikern macht man sich nun zu schaffen. Ob sie sich für Filme aufdrängen oder eher nicht, scheint dabei erst einmal zweitrangig zu sein.
Hundertfüßer und Raketen
Emmett/Furla/Oasis Films und Atari haben vor, gemeinsam zwei Filme zu finanzieren und zu produzieren, die sich auf die Arcade-Spiele Centipede und Missile Command aus den 80ern stützen. Zwei immens populäre Titel, mit denen Generationen von Spielern weltweit ihren Spaß hatten, sagt Produzent Randall Emmett. Man freut sich auf eine erfolgreiche Partnerschaft und darauf, beide Games auf die große Leinwand zu bringen. In Missile Command musste man sechs Städte beschützen und dazu feindliche Raketen abschießen, in Centipede gegen Horden von Krabbelviechern kämpfen, allen voran gegen den titelgebenden Hundertfüßer, der sich letztes Jahr auch in Pixels durchgefuttert hat.
Klötzchen, nur Klötzchen
Aus diesen beiden Spielchen lässt sich ja noch was machen, aber was fängt man mit einem an, das weder eine Handlung noch Charaktere noch ein Thema hat? Klare Sache: Man entwickelt gleich eine ganze Trilogie! Der Tetris Film soll nur der erste von dreien sein und ist eine amerikanisch-chinesische Koproduktion der Threshold Global Studios, neu gegründet vom chinesischen Medienmogul Bruno Wu und von Produzent Larry Kasanoff (True Lies - Wahre Lügen). 80 Mio. $ wird er kosten. Der Plan ist, ihn 2017 in China und an anderen Orten zu drehen, teilweise auch mit chinesischen Schauspielern. Ein Science-Fiction-Thriller soll es werden und ganz und gar nicht das, was wir glauben, sondern eine coole Überraschung. Na dann...
Nintendo greift an
Vorbelastet durch Super Mario Bros., hatte Nintendo jahrelang nicht das geringste Interesse daran, seine Videospiele verfilmen zu lassen. Inzwischen hat sich diese Haltung merklich gelockert. Und auch wenn der japanische Spielehersteller nichts überstürzt, kommt langsam Bewegung in die Sache. Nintendo-Präsident Tatsumi Kimishima berichtet, dass man mit verschiedenen Partnern im Gespräch ist. In nicht allzu ferner Zukunft würde er da gerne etwas in Form gießen, ob es bis Ende dieses Jahres klappt, kann er jedoch nicht mit Sicherheit sagen.
Statt die eigenen Titel zu lizenzieren, möchte man diesmal auch so viel wie möglich selbst machen. Eher keine Live-Action-Filme, sondern animierte - in der Art von Disney/Pixar, könnte sich Kimishima vorstellen. Die passenden Marken dafür hat man jedenfalls. Kimishima will zunächst eine nutzen, die jeder sehr gut kennt. Nicht unbedingt Super Mario, aber es gibt ja noch viele andere Möglichkeiten wie The Legend of Zelda, Metroid oder Pokémon.