Am 2. Mai läuft der Thriller, den wir bislang als Serenity kannten, unter dem Titel Im Netz der Versuchung in unseren Kinos an. Der mit Matthew McConaughey und Anne Hathaway, also zwei zugkräftigen Stars und Oscargewinnern. Ihre vereinte Zugkraft konnte aber auch nicht verhindern, dass der Film miserabel aus den Startlöchern kam. Am ersten Kinowochenende in Nordamerika kratzte er gerade mal 4,4 Mio. $ zusammen (jetzt sind es immerhin schon 5,5 Mio. $...) - für beide ein neuer Negativrekord in ihrer Karriere.
Kein Wunder, dass McConaughey und Hathaway sauer sind, und ihre Wut richtet sich gegen den Verleih, Aviron Pictures. Dort hatte man einem Schlachtplan zugestimmt, der vorsah, eine dem Film angemessene Marketingkampagne auf die Beine zu stellen. Auch hatten McConaughey und Hathaway eingewilligt, eine volle Promo-Kampagne durchzuziehen, inklusive Pressetour und so vielen Talkshow-Auftritten wie möglich. Doch als TV-Spots ausblieben, sollen seitens Aviron Ausreden gesucht und Anrufe nicht erwidert worden sein, und es wurde deutlich, dass man Im Netz der Versuchung nicht die versprochene Unterstützung zuteil werden ließ, sondern mehr oder weniger abservierte. Erst in der Nacht, bevor McConaughey und Hathaway den Flieger für die Pressekonferenz in Los Angeles bestiegen, soll Aviron endlich reinen Tisch gemacht und ihnen mitgeteilt haben, dass kein Geld mehr für Werbung ausgegeben wird. Es müsse so reichen.
Inzwischen hat Aviron auch offiziell Stellung bezogen: Man habe die besten Absichten für Im Netz der Versuchung gehabt, heißt es da. So sehr man diesen Film auch liebe und immer noch hoffe, dass er sein Publikum findet, hätten die Test-Daten - bei normalen Zuschauern und Kritikern gleichermaßen - leider gezeigt, dass er nicht imstande sein würde, gemäß den anfänglichen Erwartungen zu performen. Deshalb habe man das Budget und die Marketing-Taktiken entsprechend angepasst. Unabhängig von den Ausgaben sei es nahezu unmöglich für ein Drama mit erwachsener Zielgruppe, eine 23%-Bewertung auf Rotten Tomatoes und einen D+ CinemaScore zu überwinden. Mehr zu investieren, wäre den Kapitalpartnern gegenüber unverantwortlich gewesen und hätte für einen umsichtigen Independent-Verleih geschäftlich gesehen keinen Sinn ergeben. Man habe enormen Respekt und enorme Bewunderung für die Darsteller und all die harte Arbeit, die sie in den Film gesteckt haben, und wünschte, die Box-Office-Resultate wären besser.