Knapp vier Jahre ist es nun her, dass Hollywoods einstiger Ausnahme-Schauspieler Kevin Spacey aufgrund von massiven Vorwürfen sexueller Nötigung und anderen schockierenden Verhaltensweisen aus seiner Stammserie House of Cards gestrichen wurde. Wenngleich die Mühlen des Gesetzes gemäß ihrer Natur gemächlich arbeiten, haben solch üble Handlungen nicht nur in fiktiven Welten entsprechende Konsequenzen:
Für den Verstoß gegen die Richtlinien zur Vorbeugung sexueller Nötigung am Set von House of Cards muss der nunmehr 62-jährige Ex-Hollywood-Schauspieler circa 31 Mio. US-Dollar an die Produktionsfirma MRC bezahlen. Die an Spacey und seine beiden Unternehmen, M. Profitt Productions und Trigger Street Productions, gerichtete Strafe teilt sich in 29,5 Mio. US-Dollar als Schadensersatzzahlung sowie weiteren 1,2 Mio. US-Dollar an Anwaltskosten und 235.000 US-Dollar an weiteren Posten.
In Anbetracht des erlittenen Image-Schadens für das ehemalige Netflix-Aushängeschild House of Cards sowie den immensen Anpassungen, die mit der Streichung von Spaceys populärer Darbietung als machthungrigen US-Präsidenten Frank Underwood einhergehen, erscheint die verhangene Strafe nachvollziehbar.
Wir erinnern uns: Die finale Staffel 6 von House of Cards musste trotz weit gediegener Pläne ohne Spacey auskommen und Robin Wright als dessen Serien-Ehefrau übernahm das Zepter als amerikanische Präsidentin. Zudem wurden lediglich 8 Episoden gegenüber den ursprünglich angedachten 13 Folgen realisiert und 2018 veröffentlicht.
In Anbetracht des Entscheids gilt es zu betonen, dass die verhangene Strafe für House of Cards separiert von anderen Prozessen gegen Kevin Spacey betrachtet werden muss. Nach aktuellem Stand läuft noch ein Prozess, der zwei mutmaßliche Missbrauchsfälle aus den 80ern zum Gegenstand hat. Zwei ähnlich gelagerte Klageverfahren (ein mutmaßlicher Übergriff in Nantucket, Massachusetts und ein in Los Angeles, Kalifornien geführter Zivilprozess) wurden mittlerweile aus Mangel an Beweisen eingestellt.