Neue Daten für Black Panther und Captain Marvel, ein Ant-Man-Sequel namens Ant-Man and the Wasp und drei noch geheime Filme, die alle 2020 ins Kino kommen sollen. Diese Änderungen und Ergänzungen beim Marvel-Startkalender wurden vorgestern bekannt gegeben und bringen uns ins Grübeln. Vor allem eine Frage drängt sich auf: Was haben die Marvel Studios für 2020 in petto?
Zwei Fortsetzungen und ein "Original" wären wahrscheinlich eine gute Schätzung, gemessen an der bisher praktizierten Verteilung von beidem. Und Marvel mag Trilogien: Iron Man hat seine schon voll, laut Robert Downey Jr. steht ein Iron Man 4 auch (noch?) nicht zur Diskussion. Captain America komplettiert seine Trilogie mit Captain America 3 - Civil War, und wie Kevin Feige sagt, wird die Geschichte von Steve Rogers (Chris Evans) damit abgeschlossen. Was nicht heißt, dass nicht - wie in den Comics - irgendwann ein anderer Cap an seine Stelle treten und eine eigene Soloreihe starten könnte, Bucky Barnes (Sebastian Stan) zum Beispiel. Auch Thor (Chris Hemsworth) geht in die dritte und womöglich letzte Runde, Thor 3 - Ragnarok könnte sein Finale werden. Für ein drittes Mal Ant-Man (Paul Rudd) kommt 2020 zu früh, ebenso wie für Black Panther (Chadwick Boseman) und Captain Marvel. Vor 2021 wird da nichts laufen.
Das schränkt die realistisch in Frage kommenden Sequels schon deutlich ein. Ein fast sichere Nummer scheint Guardians of the Galaxy Vol. 3 zu sein, es wäre der gleiche Drei-Jahres-Abstand wie zwischen Guardians of the Galaxy und Guardians of the Galaxy Vol. 2. Dass man den Spider-Man-Reboot 2020 fortsetzt, ist auch alles andere als abwegig. Und wenn Doctor Strange, die größte Marvel-Wundertüte zurzeit, im nächsten Jahr so einschlägt wie erhofft, würden wir ein Doctor Strange 2 nicht ausschließen. Außerdem: nie Der unglaubliche Hulk 2 abschreiben! Erst recht nicht, seit Mark Ruffalos Version des grünen Haudraufs in den Avengers-Filmen zum Publikumsliebling aufgestiegen ist.
So viel zu den möglichen Fortsetzungen für die 2020er-Termine. Was bleibt darüber hinaus noch, zumal es ja kaum alles Sequels sein werden? Vielleicht schlägt endlich die Solo-Stunde von Black Widow (Scarlett Johansson), ein recht detailliertes Treatment von Guardians of the Galaxy-Autorin Nicole Perlman soll Marvel bereits vorliegen haben. Interesse an einem Black Widow-Film wäre da, auch bei Feige. Runaways über eine Gruppe von Teenagern, die herausfinden, dass ihre Eltern Superschurken sind, und daraufhin ihr eigenes Team gründen, könnte auch wieder ein Thema werden, nachdem der Film zugunsten von Marvels The Avengers auf Eis gelegt und seither nicht wieder aufgetaut wurde. Ein (Zitat Feige) "tolles" Drehbuch hätte er jedenfalls schon. Was nicht passieren wird, ist ein neuer Howard the Duck-Streifen, Cameo in Guardians of the Galaxy hin oder her. Seth Green, der die Ente gesprochen hat, weiß von nichts. Niemand denke über einen solchen Film nach, stellte er klar.
Habt ihr noch andere Ideen dafür, was uns 2020 im MCU erwarten könnte? Für die Inhumans bitte umblättern!
Während die Avengers nächstes Jahr in Captain America 3 - Civil War ihren Konflikt austragen, soll hinter den Marvel-Kulissen ein ganz anderer, sehr realer "Civil War" brodeln - zwischen den Marvel Studios und Marvel Television. Einem neuen Gerücht zufolge wurde der Inhumans-Film, der im Sommer 2019 den Schlussstrich unter Phase II ziehen soll(te), fallen gelassen und aus dem Kalender entfernt. Es war wohl Marvel Television, das ihn unbedingt haben wollte. Immerhin spielen die Inhumans bei Marvels Agents of S.H.I.E.L.D. inzwischen eine wichtige Rolle, und ein entsprechender Kinofilm würde der Serie sicher nicht schaden.
Hier kommt zum Tragen, was wir letzten Monat berichtet haben: Bislang war es so, dass Feige als kreativer Architekt des MCU und CEO der Marvel Studios, Marvel Entertainment-Boss Isaac "Ike" Perlmutter unterstellt war. Beide konnten gar nicht gut miteinander, Feige soll sogar ans Aufhören gedacht haben, so dass es für ihn wie ein Befreiungsschlag gewesen sein muss, als er sich im Zuge der Umstrukturierung durch Disney von Perlmutter absprengen konnte. Jetzt arbeitet er direkt für Disney-Chef Bob Iger, und Perlmutter hat bei den Marvel-Filmen nichts mehr zu sagen. Allerdings herrscht er weiter über Marvel Television und sämtliche Serien. Um zum Kern des Gerüchts vorzudringen: Was, wenn Feige und die Marvel Studios Inhumans gecancelt haben, um Perlmutter und seiner TV-Abteilung eins auszuwischen und das MCU endgültig von seinem Einfluss zu befreien?
Zum aktuellen Zeitpunkt reine Spekulation, aber durchaus diskussionswürdig, wie wir finden. Abschließend noch etwas Erfreulicheres: Bryan Cranston hätte große Lust, einen fiesen Superschurken in irgendeinem Marvel-Klassiker zu spielen, aber keinen schon etablierten aus den Comics. Wenn, dann würde Cranston einen von Grund auf neu erschaffen.